Kloster Steinfeld bleibt
Pressemitteilung aus München: Salvatorianer planen für die Zukunft – Auflösung von vier Niederlassungen
Steinfeld/München – Der Salvatorianerorden schließt vier seiner acht Niederlassungen in Deutschland. Kloster Steinfeld befindet sich nicht darunter, der Konvent bleibt, nachdem die Wirtschaftsbetriebe mit Hilfe des Geschäftsmannes Wolfgang Scheidtweiler dauerhaft gesichert wurden.
Der Aachener Generalvikar Dr. Andreas Frick kommentierte das gegenüber der Agentur ProfiPress so: „Ich freue mich, dass das Provinzkapitel der Salvatorianer den langfristigen Erhalt der Niederlassung in Steinfeld beschlossen hat. Kloster Steinfeld besitzt als geistliches Zentrum eine große Strahlkraft weit über die Eifel hinaus. Ich bin dankbar für die Fortführung und Stärkung des Klosters durch die Salvatorianer und werte dies als Zeichen für die gute Zusammenarbeit mit dem Bistum Aachen in den zurückliegenden Jahrzehnten.“
Gleichzeitig bekundete Frick seinen Respekt für die schmerzhafte Entscheidung, vier Niederlassungen aufzulösen. Er brachte sein Bedauern zum Ausdruck, dass „der Rückgang der Ordensberufungen solche Entscheidungen erforderlich macht”.
„Die Salvatorianer erleben in Deutschland und in ganz Westeuropa einen gravierenden Rückgang der Ordensberufungen“, schreibt Pater Hubert Veeser SDS, der Provinzial des Salvatorianerordens in München, in seiner Pressemitteilung: „Dies ist ein Phänomen, das alle apostolischen Ordensgemeinschaften betrifft.“
Deshalb habe die deutsche Ordensprovinz der Salvatorianer in den vergangenen drei Jahren einen intensiven Personal- und Pastoralplanungsprozess durchgeführt, so Veeser: „Der Gemeinschaft war es dabei wichtig, nicht zu warten, bis an einzelnen Orten ein Rückzug unvermeidlich ist, sondern diese Entscheidungen noch selber steuern zu können.“
Entscheidung fiel in der Osterwoche
Dieser Abwägungs- und Entscheidungsprozess habe in der Osterwoche in einem Provinzkapitel der Deutschen Provinz in Steinfeld/Eifel seinen Abschluss gefunden. Veeser: „Aus den derzeit acht Niederlassungen wurden gemeinschaftlich vier benannt, die trotz des personellen Engpasses dauerhaft erhalten werden und die daher personellen Vorrang haben sollen.“
Diese Orte sind München-Laim (Erzdiözese München Freising), Berlin-Schmargendorf (Erzdiözese Berlin), Steinfeld-Eifel (Diözese Aachen) und Bad Wurzach-Oberschwaben (Diözese Rottenburg-Stuttgart).
Folgende Niederlassungen sind von einer Auflösung betroffen: Lochau/Hörbranz-Vorarlberg (Diözese Feldkirch), Münster-St. Gottfried (Diözese Münster), Maria Steinbach (Diözese Augsburg) und Stuttgart-Giebel (Diözese Rottenburg-Stuttgart).
Provinzial Pater Hubert Veeser: „Einen besonderen Status als Projekt hat die Niederlassung in Gurtweil/Waldshut, dem Geburtsort von Pater Franziskus Jordan, dem Gründer der Salvatorianer. Über die langfristige Perspektive dieser Niederlassung muss noch gesondert entschieden werden.“
Die Salvatorianer wollen die nächsten Schritte transparent und gemeinschaftlich mit allen Beteiligten gestalten. Gespräche mit den Bistumsleitungen und den Gremien vor Ort haben schon stattgefunden oder sind in Kürze geplant.
Bischof Dieser persönlich informiert
Pater Hubert Veeser hat den Aachener Diözesanbischof Helmut Dieser persönlich informiert. In Aachen war seit der wirtschaftlichen Sanierung des Klosters und seiner Einrichtungen, insbesondere des Gästehauses, durch den Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler auch nicht mehr mit einer Schließung des Konvents gerechnet worden.
Das Bistum hatte aktiv mit der Bildung eines Runden Tisches in den Erhaltungsprozess des Klasters als geistliches Zentrum eingegriffen. Familie Scheidtweiler hatte ein dauerhaftes Verbleiben der Salvatorianer in Steinfeld zur Bedingung für ihr finanzielles Engagement gemacht.
Für alle von Schließung betroffenen Standorte sollen jeweils angepasste Zeitpläne erarbeitet werden, die sich an verschiedenen Orten über mehrere Jahre erstrecken können, so Pater Hubert Veeser. Der Provinzial: „Es tut weh, mehrere Ort aufzugeben, an denen die Salvatorianer so lange und so erfolgreich mit den Menschen gearbeitet und gelebt haben. Leider verlangt unsere Personalsituation aber harte Entscheidungen. Ich bitte alle, die sich an diesen Orten mit den Salvatorianern eng verbunden fühlen, um ihr Verständnis.“
Noch 59 Salvatorianer deutschlandweit
Die Salvatorianer sind eine internationale Gemeinschaft, die 1881 von dem aus der Diözese Freiburg stammenden Pater Franziskus Jordan gegründet wurden. Weltweite missionarische Pastoral und Bildung sind Schwerpunkte des salvatorianischen Wirkens. In Deutschland leben derzeit 59 Salvatorianer. Mit der Neustrukturierung erhofft sich die Gemeinschaft eine Bündelung der Kräfte und mehr Klarheit über die Zukunftsperspektiven der Mitbrüder.
pp/Agentur ProfiPress