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Diagnose Krebs: Wenn Humor hilft

Autor Christoph Kloft gab in der Communio in Christo Einblicke in seinen Umgang mit der Krankheit – Die Lesung aus seinen Büchern „Leben voraus“ und „Nur nicht untergehen“ bot tiefgründige Gedanken und eine gewisse Leichtigkeit 

Mechernich – Gleich zu Beginn seines Leseabends in der Communio in Mechernich machte Christoph Kloft klar, worum es ihm geht: „Ich will heute Abend keine betroffenen Gesichter sehen.“ Trotz seiner schweren Erkrankung an Krebs wollte der Schriftsteller zeigen, „dass man auch mit Krebs noch lachen kann“.

„Ich will heute Abend keine betroffenen Gesichter sehen“, stellte Autor Christoph Kloft zu Beginn seiner Lesung bei der Communio in Christo klar. Sein Credo: „Auch mit Krebs kann man noch lachen.“ Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress
„Ich will heute Abend keine betroffenen Gesichter sehen“, stellte Autor Christoph Kloft zu Beginn seiner Lesung bei der Communio in Christo klar. Sein Credo: „Auch mit Krebs kann man noch lachen.“ Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress

Mit viel Augenzwinkern berichtete Kloft von den unterschiedlichen Reaktionen, die er nach seiner Diagnose erlebt hat. Da sind die „Relativierer”, die meinen: „So schlimm wird es nicht werden, es gibt Schlimmeres.“ Die „Mitfühlenden“ versuchen zu trösten: „Meine Tante hatte etwas Ähnliches und hat voller Energie Jahre damit gekämpft, bis sie letztlich doch daran gestorben ist“. Die „Zuversichtlichen“ versuchen es mit der aufmunterndem Schulterklopfen: „Du schaffst das schon.“ Und die ganz Schlauen überraschen ihn nach überstandenem Klinikaufenthalt mit der anerkennenden und fast ein wenig enttäuschten Bemerkung: „Was, dich gibt es immer noch!“

Spiritual Pater Rudolf Ammann begrüßte den Autor und die Besucher zu Beginn der Lesung. Später stellte er fest: „Christoph Klofts Ziel, den Krebs von seinem hohen Ross zu holen, hat er klar erreicht.“ Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress
Spiritual Pater Rudolf Ammann begrüßte den Autor und die Besucher zu Beginn der Lesung. Später stellte er fest: „Christoph Klofts Ziel, den Krebs von seinem hohen Ross zu holen, hat er klar erreicht.“ Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress

Begleitet von Liedern auf seiner Drehorgel las Kloft an diesem Abend aus seinen Büchern „Leben voraus“ (Editio Communio, Echter Verlag) und „Nur nicht untergehen” (Roland Reischl Verlag). Gerade Letzteres steht sinnbildlich für seinen Umgang mit der Krankheit: Mit Ironie erzählt er darin etwa die Geschichte eines Krebses, der betrübt ist, weil eine der schlimmsten Krankheiten nach ihm, dem unschuldigen Tier, benannt wurde. „Mir hat es geholfen, dass ich noch lachen kann”, sagt Kloft. “Ich bin glücklich. Sollte ich dies etwa nicht mehr sagen dürfen, nur weil sich ein ungebetener Gast in meinem Körper eingenistet hat?“

Mit der Krankheit offen umgehen

Geholfen hat Christoph Kloft vor allem, dass er mit seiner Krankheit offen umgehen und mit seiner Familie und seinem Freundeskreis darüber sprechen konnte. Vor allem seine Frau und die vier Söhne zwischen 22 und 31 Jahren waren und sind ein großer Halt für ihn. Inzwischen wohnen die Söhne nicht mehr zu Hause, pflegen aber ein enges Verhältnis zu ihren Eltern und untereinander. Gerade im Mai haben sie den Geburtstag des Papas mit Freunden im Elternhaus gefeiert.

Generalsuperior Jaison Thazhathil dankte Christoph Kloft für seine Ausführungen mit tiefgründigen Gedanken und einer gewissen Leichtigkeit. Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress
Generalsuperior Jaison Thazhathil dankte Christoph Kloft für seine Ausführungen mit tiefgründigen Gedanken und einer gewissen Leichtigkeit. Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress

Als freier Journalist und Autor arbeitet Kloft von zu Hause aus. Bereits als seine Kinder klein waren, hatte er Elternzeit genommen, während seine Frau ihrem Beruf als Lehrerin nachging. Doch die Familie stand vor einer großen Herausforderung, als 2013 bei ihm ein Nierenkarzinom diagnostiziert wurde. Zehn Jahre später kehrte der Krebs zurück; mehrere Operationen folgten bis Anfang 2025.

Oft werde er gefragt, ob die Krankheit seinen Glauben an Gott gefestigt habe. „Darauf kann ich nur antworten, dass der Glaube schon immer eine stabile Größe in meinem Leben war. Es bedurfte keiner Festigung durch die Krankheit.“, sagt Kloft. Er könne dem Krebs also nicht einmal das Verdienst zusprechen, ihn geläutert zu haben. Gott sei ein Freund für ihn: „Zwischen uns passt kein Blatt Papier.“

Für ihn gebetet

In den vergangenen zwei Jahren habe es zwar Situationen gegeben, in denen er selbst nicht mehr beten konnte. „Aber andere haben für mich gebetet und Kerzen angezündet.“ Und dann bedankt sich der Schriftsteller ausdrücklich bei der Kommunität in Mechernich, für die er den Leseabend gestaltet. Sie haben tatsächlich seit 2023 bis heute täglich für ihn gebetet. „Und nun stehe ich vor Ihnen und lebe. Ich lebe gern und hoffentlich noch viele Jahre.“

Autor Christoph Kloft und seine Zuhörer stellten sich nach einem gelungenen Leseabend zum Gruppenfoto. Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress
Autor Christoph Kloft und seine Zuhörer stellten sich nach einem gelungenen Leseabend zum Gruppenfoto. Foto: Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress

Er glaube, dass Gott jederzeit Spaß verstehe, deshalb nehme der ihm auch die Geschichte über einen Himmel nicht übel, der darin so ganz anders dargestellt sei, als man ihn sich vorstelle. Pater Rudolf Ammann ISch, Spiritual der Communio in Christo, stellt jedenfalls fest: „Mit diesem kleinen ironischen Theaterstück hatte er die Lacher auf seiner Seite, wie es ihm überhaupt gelang, mit der Lesung dem Thema des Abends eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Sein Ziel, den Krebs von seinem hohen Ross zu holen, hat er damit klar erreicht.“

pp/Agentur ProfiPress