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AllgemeinSalvatorianerkloster Steinfeld

Von Steinfeld aus nach Europa

Beginn des Ersten Weltkrieges jährt sich zum 100ten Mal – Hermann-Josef-Kolleg im Salvatorianerkloster Steinfeld initiiert europäisches Kulturprojekt „EuropaKreuze“ zum Gedenken an die Opfer – Feierliche Einsegnung der Kreuze am Sonntag, 6. April, ab 11 Uhr

Mit dem Projekt „EuropaKreuze“ möchten das Steinfelder Hermann-Josef-Kolleg und seine Partner an die Opfer des Ersten Weltkrieges erinnern und ihrer Hoffnung auf ein friedliches Europa Ausdruck verleihen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Steinfeld – Im Sommer dieses Jahres jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal. Das Hermann-Josef-Kolleg im Salvatorianerkloster Steinfeld nimmt dies zum Anlass, mit einem europäischen Kulturprojekt der Opfer zu gedenken: 170 weiße Holzkreuze, die den Soldatengrabkreuzen nachempfunden und in der Schreinerei des Urfter Hermann-Josef-Hauses hergestellt wurden, werden derzeit von den Steinfelder Schülern und weiteren Unterstützern in den Europafarben bemalt oder auf andere Weise gestaltet, um in der Karwoche auf Reisen zu gehen. Station machen sie dabei an Kriegsplätzen der ehemaligen Westfront in Belgien und Frankreich, an denen die Kreuze jeweils als Installation aufgestellt werden sollen. Unterstützt wird das Projekt vom renommierten Düsseldorfer Künstler Bernd Schwarzer. Seine Werke, die weltweit in Museen zu sehen sind, sind häufig geprägt vom Symbol des Kreuzes.

Bei einem Arbeitstreffen besprachen Schulleiter Heinrich Latz und seine Kollegen das Projekt mit den Initiatoren sowie Vertretern der Elternschaft, des Salvatorianer-Klosters, der Pfarrei und des Urfter Hermann-Josef Hauses. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

„Wir wollen ein Zeichen der gemeinsamen Trauer setzen und der Hoffnung in eine friedliche und gemeinsame Zukunft in Europa Ausdruck verleihen“, sagt der Initiator und Kurator der Aktion, Guy Féaux de la Croix. Der zurzeit in Holzmülheim lebende de la Croix war bis zu seinem Ruhestand viele Jahre Leiter des Referates für Kultur- und Medienprojekte des Auswärtigen Amtes. Auf den Vorschlag des Mechernicher Mediziners Professor Jonas Andermahr hin suchte de la Croix für das geplante Projekt den Kontakt zum Steinfelder Schulleiter Heinrich Latz. Der war spontan begeistert: „Dieses Projekt passt hervorragend zu uns.“

In den vergangenen Wochen, so berichtete Heinrich Latz bei einem Arbeitstreffen, haben die Gymnasiasten den Ersten Weltkrieg an zwei Projekttagen fächerübergreifend, etwa im Geschichts- und Kunstunterricht, behandelt. Neben der Bemalung der Holzkreuze werden sie auch den Gottesdienst am 6. April inhaltlich mitgestalten, bei dem die Kreuze vom Superior der Salvatorianer, Pater Peter Daubner, feierlich eingesegnet werden sollen. Neben den Steinfelder Schülern beteiligen sich auch Jugendliche aus dem Urfter Hermann-Josef-Haus am Projekt „EuropaKreuze“. Der Einrichtungsleiter, Wilhelm Schomaker, hatte veranlasst, dass die Kreuze in der Schreinerei der Einrichtung gefertigt werden, anschließend gestalteten Jugendliche, die im Hermann-Josef-Haus leben, einige der Kreuze.

Eingesegnet werden die „EuropaKreuze“ im Rahmen eines Gottesdienstes am Sonntag, 6. April, in der Steinfelder Basilika vom Superior der Salvatorianer, Pater Peter Daubner. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Bereits am Freitag, 28. März, gibt es im Hermann-Josef-Kolleg eine schulinterne Gedenkfeier anlässlich des Kriegsbeginns im Jahr 1914 und zur Vorstellung der fertigen Europakreuze. Die eigentliche Auftaktveranstaltung zum Projekt „EuropaKreuze“, zu der die Veranstalter alle Interessierten einladen, folgt dann am Sonntag, 6. April, ab 11 Uhr. Nach einer Einführung im Kreuzgang des Klosters werden die 170 bemalten Kreuze im Rahmen des Gottesdienstes in der Steinfelder Basilika vom Salvatorianer-Superior Pater Peter Daubner gesegnet und anschließend auf dem Soldatenfriedhof aufgestellt.

Eine Woche später, am Sonntag, 13. April, machen sich dann die Schüler gemeinsam mit dem Kurator Guy Féaux de la Croix und dem Künstler Bernd Schwarzer auf den Weg zur ersten Station des „EuropaKreuzWeges“ nach  Dinant in Belgien. Von dort aus geht es in der Woche weiter, und zwar zunächst nach Dendermonde in Begien und zu den ehemaligen französischen Kriegsschauplätzen Sedan, Verdun, zum elsässischen Hartmannswillerkopf und schließlich zurück nach Steinfeld.

Der Düsseldorfer Künstler Bernd Schwarzer unterstützt das Projekt und wird auch beim „EuropaKreuzweg“ mit Stationen an ehemaligen Kriegsschauplätzen dabei sein. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Dort allerdings wird die Reise vermutlich – zumindest für die Kreuze – auch noch nicht zu Ende sein. Wie die Organisatoren berichteten, haben zahlreiche politische Stellen und Institutionen nicht nur Fördermittel zugesagt, sondern auch Interesse an einer Ausstellung mit den Kreuzen signalisiert. Konkret geplant sind derzeit Installationen vor dem Düsseldorfer Landtag sowie dem Europäischen Parlament. Zudem, so Heinrich Latz, soll eine Projektdokumentation erstellt werden, weshalb der Fotograf Manos Meisen die Reise begleiten wird.

An den einzelnen Stationen hatte Guy Féaux de la Croix bereits im Vorfeld Kontakt aufgenommen und nur positive Resonanz erfahren. Teilweise wird vor Ort eine gemeinsame Andacht oder ein Gottesdienst gefeiert. „Dass wir an diesen Orten als Deutsche so willkommen sind, das bedeutet mir sehr viel“, sagt der Kurator.

Idealerweise, so wünschen es sich die Organisatoren, nehmen sie nicht  nur die Kreuze und eine geplante Friedensbotschaft der Jugendlichen aus der Eifel mit auf die Reise. „Wir hoffen, dass sich uns auch möglichst viele Schüler anschließen“, sagt Heinrich Latz, der selbst auch bei einigen Stationen dabei sein wird. Der Lions-Club Euskirchen-Nordeifel will die Teilnahme für die Jugendlichen finanziell fördern. Die Anreise und Unterbringung wird über das Hermann-Josef-Kolleg koordiniert, wo Interessenten sich auch unter Tel. 02441/ 889-141 melden können. Ebenfalls im Steinfelder Gymnasium ist ein Flyer zum „Projekt EuropaKreuze“ erhältlich.

pp/Agentur ProfiPress