Voißeler Baum für Amsterdamer Weihnachtsmarkt
Kölnische Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger berichten: 20 Meter hohe Küstentanne der Familie Hensch aus Voißel wird glänzender Mittelpunkt des Amsterdamer Weihnachtsmarktes
Voißel – Eine rund 30 Jahre alte und 20 Meter hohe Küstentanne der Familie Hensch aus Voißel machte sich auf die Reise nach Amsterdam, um dort als glänzender Mittelpunkt des Amsterdamer Weihnachtsmarktes zu werden. Wie es dazu kam, und welche Gefühle die Tannenbaumbesitzer am Tag der Abreise bewegten, beschreibt die Journalistin Kirsten Röder in der Kölnischen Rundschau und dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 27. November 2015.
„Wie gemalt und fest verwurzelt“ so erschien ihr der Baumriese am Tag der großen Reise. In ihrem Bericht über die Abholung der Küstentanne berichtet der Tannenbaumbesitzer Paul Hensch, „vor 30 Jahren sei das noch ein kleines, zierliches Tannenbäumchen gewesen“. Er habe es damals mit seinem Sohn gepflanzt. Mittlerweile sei das kleine Bäumchen zu einem stattlichen Baum von 20 Metern Höhe herangewachsen.
Diese stattliche Größe war es wahrscheinlich auch, die einem Niederländer ins Auge sprang, als dieser auf der Reise durch die Eifel nach geeigneten „Kandidaten“ für den Amsterdamer Weihnachtsmarkt Ausschau hielt. Allerdings war Paul Hensch nicht gleich begeistert von der Vorstellung den Baum zu verkaufen, so Kirsten Röder. „Den verkauf ich nicht, das ist mein Baum“, erzählte er ihr. Aber am Ende siegte wohl die Hartnäckigkeit des Interessenten. „Der Baum hat ja auch viel Dreck mit seinen Nadeln gemacht“, sagte Hensch im Gespräch mit der Journalistin.
Die wahre Meisterleistung stand jedoch noch bevor. Ein LKW aus den Niederlanden zwängte sich durch die engen Gassen. Nach Aussage von Paul Hensch in der Kölnischen Rundschau und dem Kölner Stadt-Anzeiger wurde dort vorher alles genau vermessen und ein Plan erstellt, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Das Gewicht des Baumes schätzte Andreas Esser von der Euskirchener Firma Salgert Schwergut Logistik, auf drei Tonnen. „Das Gewicht sieht man, wenn man erfahren ist“, so der Fachmann zu Kirsten Röder.
Die großangelegte Aktion zog natürlich viele Blicke auf sich. Das Absägen war in wenigen Minuten erledigt und im nächsten Moment hing der Koloss am Haken. Zentimetergenau und hochkonzentriert manövrierten die Fachleute der Firma Salgert die Tanne auf den Tieflader. Das laute Knacken der Äste immer im Ohr. Zurück geblieben seien nur der Baumstumpf und ein paar Sägespäne, schreibt Kirsten Röder. Das sei ein Moment gewesen, in dem Paul Hensch der „Abschied“ dann wohl dich ein wenige schwerfiel: „Wenn er ja nicht so viel Dreck mit seinen Nadeln gemacht hätte, hätte ich ihn nicht hergegeben“, zitieren Kölnische Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger.
Als dann endlich der LKW mit der edlen Voißeler Tanne langsam durch die engen Gassen in Richtung Amsterdam davonfuhr beobachtet die Journalistin bei Familie Hensch beides: Wehmut und Stolz. Stolz darüber, dass ihre Voißeler Tanne den Amsterdamer Weihnachtsmarkt schmücken dürfe. Das Ehepaar sei überzeugt, dass der Baum viele Blicke auf sich ziehen würde. Ob sie ihren Baum auf dem Amsterdamer Weihnachtsmarkt allerdings besuchen wollen, stünde noch nicht fest. Ansonsten wollten sie googeln, in der Hoffnung ein paar Bilder sehen zu können so Röder.
pp/Agentur ProfiPress