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Verwaltung für Grundschulumzug

Auch der Liegenschaftsausschuss hat nicht entschieden, ob die Grundschule Kall bald im Hauptschulgebäude eine neue Heimat findet – Vertagung in den Haupt- und Finanzausschuss

Kall – Wenn es nach der Verwaltung ginge, wäre die Sache klar: Die Grundschule Kall wird in naher Zukunft in das ab Sommer leerstehende Hauptschulgebäude umziehen. Dazu müsste die Hauptschule zwar so umgebaut werden, dass darin das vom Schulexperten Raimund Patt vorgestellte pädagogische Programm umgesetzt werden kann. Aber aus wirtschaftlichen, pädagogischen und auch logischen Aspekten spricht alles dafür.

Kostspielig wird auch der Umbau der Hauptschule. Lothar Schatten, bei der Gemeinde zuständig für die Bereiche Hochbau und Gebäudeunterhaltung, hatte einen groben Kostenrahmen in Höhe von 4,2 Millionen Euro ermittelt. Der Umbau der Grundschule inklusive Erweiterung würde mit knapp 6,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ein Neubau, dessen Kostenermittlung die FDP im Schulausschuss gefordert hatte, wäre mit rund 9,5 Millionen Euro die teuerste Variante.

Die Grundschulpädagoginnen saßen den Politikern während der Liegenschaftsausschusssitzung buchstäblich im Nacken. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Im Liegenschaftsausschuss sprach sich Bürgermeister Hermann-Josef Esser deshalb noch einmal klar für einen Umzug der Grundschule in das Hauptschulgebäude aus und wies auch noch einmal auf die Eilbedürftigkeit hin. „Wir haben Handlungsbedarf, denn wir können die Grundschule so nicht lassen“, sagte Esser.

Auch vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde derzeit um junge Familien werbe, die sich in Kall ansiedeln sollen, müsse eine langfristige Lösung „für die nächsten 30 Jahre“ erarbeitet werden. Auch da biete sich die Hauptschule an, denn sie hat noch Platzreserven, selbst eine Vierzügigkeit der Grundschule sei dort kein Problem. „Wenn wir das Grundschulgebäude umbauen, sitzen wir in ein paar Jahren wieder hier“, sagte Esser.

Priorität in der Haushaltsplanung 2019

Natürlich weiß auch Esser, dass 4,2 Millionen Euro kein Pappenstiel sind. „Aber wir setzen in der Haushaltsplanung für 2019 Prioritäten“, verspricht er. Im Übrigen: Ein leerstehendes Grundschulgebäude wäre in der Bilanz nur ein Drittel so teuer wie ein leerstehendes Hauptschulgebäude.

Unterstützung bekam Esser von Raimund Patt, der die Umsetzung des von ihm vorgestellten Konzepts in der Grundschule für „schwierig bis unmöglich hält“. Klar muss nämlich auch sein: Während der Umbau des Hauptschulgebäudes im Leerstand stattfindet, würde der Umbau und die Erweiterung des Grundschulgebäudes im laufenden Betrieb über die Bühne gehen. Zwar nannte die Verwaltung keine Daten, aber dieser Umbau würde den Schulbetrieb über Monate, wenn nicht sogar Jahre massiv beeinträchtigen.

Gemeindemitarbeiter Lothar Schatten (l., mit Kämmerer Michael Heller) stellte die Kosten für Umbau und Erweiterung der Schulen vor. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Trotz der guten Argumente für den Umzug der Grundschule in das jetzige Hauptschulgebäude sah sich der Liegenschaftsausschuss außer Stande, eine Entscheidung zu fällen. Die Fraktionen waren sich uneins, wollen bei einem so wichtigen Beschluss aber Einigkeit demonstrieren. Aus diesem Grund wurde die Verwaltung beauftragt, bis zum Haupt- und Finanzausschuss am 26. Juni weitere respektive genauere Zahlen und Daten zu liefern.

So hat die Politik noch einige offene Fragen: Wie hoch sind die Rückzahlungen für die Gebäude? Wie wird die Parkplatzproblematik für die Bürgerhalle gelöst (der Schulhof der Hauptschule dient bei Veranstaltungen in der Bürgerhalle als Parkplatz)? Gibt es eventuell Zuschüsse für die Umbaumaßnahmen? Außerdem sollen Raimund Patt und Grundschulleiterin Annemarie Wall eine Stellungnahme abgegeben, was der Umbau während des laufenden Betriebs für den Unterricht in der Schule bedeute.

pp/Agentur ProfiPress