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Versicherte sollten selbst handeln

Versicherte sollten selbst handeln
“Krankheit ein Luxus, den wir uns bald nicht mehr leisten können?” – Gut gemachtes Mitgliederforum der VR-Bank Nordeifel im Gemünder Kursaal mit lebhafter Podiumsdiskussion
Kreis Euskirchen/Gemünd – “Gesundheitspolitik ist ein zu ernstes Thema, um es nur Politikern zu überlassen”: Mit diesem Eindruck stand der Journalist Manfred Lang im Gemünder Kursaal gewiss nicht alleine da. Die VR-Bank Nordeifel hatte ihre Mitglieder dorthin zu einem Forum mit dem provokanten Thema eingeladen: “Ist Krankheit ein Luxus, den wir uns bald nicht mehr leisten können?”
“Das ist ein sehr aktuelles Thema”, sagte Bernd Altgen, der Vorstandssprecher der VR-Bank Nordeifel: “Es bewegt unsere Kunden und wir haben uns der Sache angenommen.” Rund 250 Teilhaber des im nordrhein-westfälischen Eifelteil verbreiteten Genossenschaftsinstituts waren der Einladung ihrer regionalen Hausbank gefolgt. Es gab Informations- und Aktionsstände. Referate klärten auf. Höhepunkt war eine von Lang moderierte Podiumsdiskussion, bei der auch die Mitglieder der VR-Bank Nordeifel den Experten ein Loch in den Bauch fragen konnten.
Als Diskussionsteilnehmer hatte das VR-Bank-Team Dr. Franz-Josef Zumbé, den Chef der Kassenärztlichen Vereinigung im Kreis Euskirchen, Jörg Bork, Vorstandsmitglied der R+V-Krankenversicherung, Iris Schmalfuß, Vorstandsmitglied der R+V BKK, und Malte Duisberg, Geschäftsführer der Stiftung des Evangelischen Altenheims in Gemünd, gewonnen. Sie sollten Antwort auf die Frage geben, wo die “Mutter aller Versicherungen”, so Lang, nämlich die Krankenversicherung, in Zukunft hin steuert.
Bleibt es dabei, dass Deutschland allen Unkenrufen zum Trotz weltweit die beste medizinische Versorgung hat? Oder geht die medizinische Versorgung speziell in der Eifelregion den Bach runter, und was kann jeder Einzelne tun, um sich trotzdem optimal abzusichern? Wer kann und sollte sich privat versichern? Wie kann man sich als gesetzlich Versicherter zusätzlich für einen Krankenhausaufenthalt, für Zahnersatz oder Pflege versichern und was kostet das?
Auf diese und viele Fragen mehr gab das Podium der VR-Bank Nordeifel Antwort – auch auf ganz individuelle Problemstellungen, die aus dem Publikum kamen. Tenor war dabei immer wieder, dass die Versicherten selbst handeln müssen. Sie sollten ihre Lage individuell checken und geeignete Zusatzversicherungen abschließen, falls die gewünschte Versorgung nicht gewährleistet ist. Das gilt auch für die Pflege.
Zum Informationsabend im Gemünder Kursaal und Foyer gehörten zunächst zehn Aktions- und Informationsstände zum Thema, an denen die Besucher aus dem zu Nordrhein-Westfalen gehörenden Eifelteil unter anderem Blutzucker messen und Herzfunktion checken lassen konnten.
Anschließend berichteten Experten der VR-Bank, der genossenschaftlichen R+V-Versicherung und anderer regionaler Dienstleister über die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen. Die wichtigsten Erkenntnisse der Referate: Nie konnte mehr für die Gesundheit aller Versicherten getan werden wie heute. Aber: Die absolute Top-Medizin gibt es auch künftig nicht zum Nulltarif. Vor allem, weil sich die heutige Situation im Urteil der im Gemünder Kursaal von der VR-Bank Nordeifel aufgebotenen Experten rasch verändern wird. Und zwar durch den demographischen Wandel. Angesichts einer Gesellschaft mit umgekehrter Alterspyramide stellt sich die Frage, wie die kleiner werdende Gemeinschaft die medizinische Versorgung einer zunehmenden Zahl von Menschen wird sicherstellen können.
Die Antworten von Politik und Wirtschaft, gesetzlichen und privaten Versicherern fallen unterschiedlich aus. Das zeigte auch die Podiumsdiskussion im Gemünder Kursaal. Wird das Mischverhältnis aus 90 Prozent Kassen- und zehn Prozent Privatpatienten sich verändern, das heute vielen Praxen das Überleben überhaupt erst sichert? Werden Politiker ihre Begehrlichkeiten auf 130 Milliarden Euro Altersrückstellung in der Privaten in die Tat umsetzen und die Privatkassen zerschlagen?
Die Vertreter der gesetzlichen und der privaten Krankenkassen unter dem Dach der R + V – Versicherungen, Iris Schmalfuß und Jörg Bork, gaben sich bei der Gemünder Podiumsdiskussion trotz unterschiedlicher Szenarien jedenfalls optimistisch. Privat oder gesetzlich? Sie glauben das Konzept der Zukunft bereits gefunden zu haben: “Bei uns gibt es beides aus einer Hand.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

21.09.2009