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Vergleichweise geringe Ausgaben für Kultur

Vergleichweise geringe Ausgaben für Kultur
Stadt Mechernich legte ersten Controlling-Bericht im Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales vor
Mechernich – Was kostet die Stadt Mechernich eine Buchausleihe in der Stadtbibliothek, wie viel muss der Kommunalsäckel für eine Baugenehmigung zuschießen, wie viel genau in Euro und Cent gibt die Kommune pro Einwohner für die kulturelle Erbauung ihrer Bürger aus?
Das in Mechernich vom Ersten Beigeordneten Christian Baans mit entwickelte und von der Stadt natürlich auch selbst praktizierte “Interkommunale Kennzahlenvergleichssystems” (IKVS) gibt nicht nur Auskunft über die eigenen Werte. Es stellt die Kommune auch gleichzeitig in den Vergleich mit zig anderen Städten und Gemeinden. Ziel ist es einschätzen zu können, wie im Vergleich mit anderen Städten die eigenen Leistungen zu werten sind. So erhalten die Städte Ideen und Anregungen, wie man im Interesse der Bürger am effektivsten arbeitet.
“»IKVS«, eine ausgetüftelte
Softwarelösung”
Nach dem Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) sind Kennzahlen und Ziele für die einzelnen Aufgabenbereiche der Stadtverwaltung zwingend vorgesehen. Nun macht es aber wenig Sinn, dass jede Kommune selbst das Rad neu erfindet. Über das IKVS-System werden Kennzahlen für alle Aufgabenbereiche einheitlich für alle Kommunen abgebildet. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass man seine eigenen Werte nachher mit denen anderer Kommunen vergleichen und damit auch einordnen kann. Nur über den Vergleich erhalten Kennzahlen auch eine Aussagekraft.
Mit dieser Thematik hatte sich jetzt auch der städtische Ratsausschuss für Bildung, Kultur und Soziales der Stadt Mechernich zu beschäftigen. Auf dem Prüfstand stand das Thema “Kultur”. Dr. Michael Thalken schreibt nach der Sitzung im “Kölner Stadt-Anzeiger” über Sinn und Zweck der Übung: “Analysiert wird darin beispielsweise, wie hoch ein Musikschüler mit öffentlichen Geldern bezuschusst wird und ob dies im Vergleich mit anderen Kommunen in NRW über- oder unterdurchschnittlich ist.”
Möglich werde das durch das genannte “Interkommunale Kennzahlenvergleichssystem” (IKVS), einer ausgetüftelten Softwarelösung, an deren konzeptioneller Entwicklung der Erste Beigeordnete der Stadt Mechernich, Christian Baans, maßgeblich beteiligt war. Thalken: “Dabei werden alle Finanzdaten aus dem Rechnungswesen automatisch eingelesen und mit Daten vergleichbarer Kommunen, die sich angemeldet haben, abgeglichen und in Beziehung gesetzt. Mit dieser Vergleichbarkeit von kommunalen Leistungen eröffnen sich sodann zahlreiche Rationalisierungs- und Einsparpotenziale, die letztlich dem Steuerzahler zugute kommen.”
15 Euro weniger als der
kommunale Durchschnitt
Die Controlling-Berichte sollen auch zur Grundlage der Planung, Steuerung und Erfolgskontrolle des Haushalts gemacht werden. Beim Thema Kultur, schreibt Dr. Thalken, sei in Mechernich von jeher kein sehr hohes Einsparpotenzial zu erzielen. Die städtischen Zuschüsse von acht Euro pro Einwohner liegen weit unterhalb des Mittelwertes von 23 Euro. Auch beim Vergleich mit kleineren Kommunen bis 30 000 Einwohner lassen sich andere Städte das Kulturleben vor Ort immerhin noch durchschnittlich 18,50 Euro pro Einwohner kosten.
Der Ausschuss beschloss, zum Beispiel die Auslastung der städtischen Musikschule zu steigern. Die Inanspruchnahme soll bis 2014 auf einen Wert von zehn Schüler je 1000 Einwohner gesteigert werden. Gleichzeitig soll jedoch der Zuschussbedarf pro Schüler den Wert von 100 Euro nicht überschreiten. Die Mechernicher Stadtbibliothek ist gut bestückt, aber im interkommunalen Vergleich nicht so gut wie andere Kommunalbüchereien. Die Krux ist nur, so Dr. Thalken: “Da man im neuen Domizil Bahnstraße nur über begrenzte Raumkapazitäten verfügt, kann sich daran auch nicht viel ändern.” Deshalb versucht man in der Bleibergstadt stattdessen, die Medien früher gegen neue zu ersetzen, um so einen attraktiveren und aktuelleren Medienbestand vorzuhalten, um auf diese Weise die Ausleihzahlen weiter zu steigern.
Schließlich geht aus dem Bericht noch hervor, dass die Inanspruchnahme des Volkshochschule-Angebots durch die örtliche Bevölkerung sehr zu wünschen übrig lässt. Hier sollen jetzt Gespräche mit der VHS stattfinden, um deren Angebote vor Ort besser bekannt zu machen.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

01.04.2009