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US-Ehrenmedaille für Eifeler Landrat

US-Ehrenmedaille für Eifeler Landrat
Roger Graef (68) auf der US-Airbase Spangdahlem ausgezeichnet: Solidarität und Freundschaft zwischen Eifelern mit deutscher und amerikanischer Staatsbürgerschaft in Krisenzeiten während der Golfkriege und nach dem 11. September 2001 neu begründet und gefestigt – “Paten” für amerikanische Familien, Spenden und Solidaritätsaktionen, gemeinsame Feste und Besuche
Bitburg – Roger Graef, von 1989 bis 2009 eine Dekade lang Landrat des zum Zusammenschluss der Zukunftsinitiative Eifel gehörenden Eifelkreises Bitburg-Prüm, ist auf der Air-Base Spangdahlem für seine vielfältigen Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft ausgezeichnet worden.
Der Commodore der Airbase, Colonel Christopher P. Weggeman, betonte bei der Verleihung der Ehrenmedaille, Graef habe sich bereits 1991, bei Ausbruch des ersten Golfkrieges, um eine verbesserte Unterstützung und Integration der Militärangehörigen in der Eifel bemüht.
Sein Verdienst sei es gewesen, dass Kontaktpersonen in den Eifelgemeinden den Amerikanern bei ihren Alltagsproblemen geholfen hätten, gemeinsame Treffen seien organisiert oder bedürftige US-Familien mit Spenden unterstützt worden.
Als 1993 das Pentagon die Schließung der US-Air Base Bitburg beschlossen habe, habe Graef maßgeblich am Konversionsprogramm mitgewirkt und dazu beigetragen, dass sich das Flugplatzgelände zu einem heute überaus erfolgreichen Gewerbegebiet entwickelt habe.
Nach dem dritten Golfkrieg im März 2003 habe Graef entscheidend daran mitgewirkt, den “Host Nation Council” zu gründen, einen heute rund 250 Mitglieder starken Verein, dem auch 60 Kommunen angehören, und der sich für das Fortbestehen der Air Base einsetze und den Amerikanern Unterstützung gewähren solle.
“Für diese konstruktive Festigung der deutsch-amerikanischen Beziehungen wurde Roger Graef nun am 7. September 2001 mit der hohen US-Auszeichnung »Medal of Distinction« ausgezeichnet”, teilte heute Heike Linden, die Pressesprecherin des Eifelkreises Bitburg-Prüm, der Zukunftsinitiative Eifel mit.
Um die Bedeutung des Eifeler Militärflugplatzes ins internationale, ja weltpolitische Konzert richtig einordnen zu können, muss man sich vor Augen führen, dass sich dort – quasi im Herzen der kerneuropäischen Eifelregion – bereits die US-Präsidenten Ronald Reagan, George Bush, Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama die Klinke in die Hand gegeben haben.
Beständiger Wechsel wie im Weißen Haus herrschte auch bei den Geschwaderkommodores in Spangdahlem, schreibt der Trierische Volksfreund (TV): “Roger Graef hingegen ist geblieben. 21 Jahre lang war er Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm. 21 Jahre, in denen viel passierte.” Zum Beispiel ab Januar 1991 der zweite Golfkrieg. Um Kuwait unter anderem durch Luftschläge von den irakischen Besatzern zu befreien, sind auch US-Jets aus der Eifel im Einsatz gewesen.
“Da haben wir auf allen Ebenen versucht, den Amerikanern zu helfen”, sagte Graef im Gespräch mit der TV-Korrespondentin Katharina Hammermann. “Insbesondere Familien, die Angst um ihre Angehörigen hatten.” Zudem habe man sich ständig bemüht, die Integration der Amerikaner in den Eifelorten allgemein zu verbessern.
Hammermann: “In jedem Ort wurden Kontaktpersonen mit Englischkenntnissen benannt, die bei Alltagsproblemen helfen, deutsche “Paten” nahmen amerikanische Familien zu Festen mit, gemeinsame Treffen wurden organisiert oder bedürftige US-Familien mit Spenden unterstützt.”
Als das Pentagon im Juni 1993 bekannt gab, die US-Air Base Bitburg werde geschlossen, befürchteten Graef und viele andere Verantwortliche in der Eifel schlimme Folgen für die Wirtschaft. “Damals konnten wir noch nicht wissen, wie gut wir die damit verbundenen Probleme bewältigen würden”, sagte Ex-Landrat Graef im Vorfeld der jetzigen Ordensverleihung.
Graef erinnerte im TV-Interview auch an die große Solidaritätswelle der Eifeler mit den Amerikanern in der Eifel nach dem sich am Sonntag zum zehnten Mal jährenden furchtbaren Terroranschlag vom 11. September 2001 in New York und Washington. Unter anderem in gemeinsamen Gedenkgottesdiensten hätten deutsche und amerikanische Eifeler ihre Verbundenheit und gute Nachbarschaft neu begründet.
Roger Graef wurde 1943 in Ahrweiler geboren. Nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium Trier und zwei Jahren Bundeswehr studierte er in Bonn Jura. Anschließend trat er bei der Kreisverwaltung Daun in den höheren Dienst ein. Von dort wechselte Graef zum Kultusministerium Rheinland-Pfalz. Nach einer Zwischenstation beim Landkreistag kehrte Graef 1989 als dritter Landrat des 1970 gegründeten Eifelkreises Bitburg-Prüm in die Eifel zurück. Graef ist heute Geschäftsführer des Verbands der kommunalen RWE-Aktionäre in Essen.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

09.09.2011