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Top-Konzert am Turmhof

Schüler übten ein ganzes Jahr lang mit dem Top-Trompeter und Münstereifeler Musikprofessor Hans-Peter Salentin – Michael Schmitz und die Big Band „GaT the Sound“ des städtischen Mechernicher Gymnasiums am Turmhof machten mit beim NRW-Förderprojekt „Kultur und Schule“ – Beim Konzert am Mittwoch waren auch der Oberstufenchor von Vladislava Koll und das Streichensemble „Gat-Classics“ unter Dr. Antje Lehmhus mit von der Partie

Die Big Band des Gymnasiums am Turmhof im Einsatz. "GaT the Sound", so der Name des von Michael Schmitz (hinten, ganz rechts) geleiteten Orchesters, hatte im Rahmen des NRW-Förderprojektes "Kultur & Schule" ein ganzes Jahr mit dem Münstereifeler Musikprofessor und Trompeter Hans-Peter Salentin geübt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Einmal mehr gaben sämtliche Musikensembles des städtischen Mechernicher Gymnasiums am Turmhof (GaT) ein gemeinschaftliches Sommerkonzert. Die Aula war am Mittwoch gut zu Dreivierteln gefüllt, als Big Band, Klassik-Gruppe und Pop-Chor zum Abschluss des NRW-Projektes „Kultur und Schule“ aufspielten. Michael Schmitz, der Leiter der Big Band „GaT the Sound“ am Mechernicher Gymnasium, hatte sich mit der Band beim Landesprogramm „Kultur und Schule“ beworben und den Zuschlag zur Förderung erhalten. Daraufhin sprach er den in Bad Münstereifel lebenden deutschen Top-Trompeter Hans-Peter Salentin an, der als Professor für Trompete und Big Band an der Musikhochschule in Würzburg doziert. Salentin startete zusammen mit den Mechernicher Gymnasiasten das Projekt „Big Band auf neuen Wegen – Lernen von einem Profi: Auf der Suche nach dem Ursprung der Musik“. Für ein Jahr stand Hans-Peter Salentin Big-Band-Leiter Michael Schmitz und seinen Musiker/inn/en zur Seite. Er hat die Leitung von Satz- und Gesamtproben übernommen und gab wertvolle Tipps für die musikalische Weiterentwicklung der Bandmitglieder.

Zu den Zielen des Projektes zählten das analytisches Hören, die Verbesserung des Zusammenspiels, die Anleitung zur Improvisation sowie das Einüben von neuen Stücken. Michael Schmitz: „Ein besonderes Lob gebührte dabei den Schülerinnen und Schülern der Big Band, die sich auf diese Projekt eingelassen und die wöchentlichen Proben aktiv mitgestaltet haben.“

Auch er selbst habe als Big-Band-Leiter – normalerweise gibt Michael Schmitz Mathematik und Religion – von dem lang angelegten Projekt mit dem Profi profitiert: „Für die Anregungen und Hinweise Hans-Peter Salentins bin ich sehr dankbar; sie werden in meine weitere Arbeit mit der Schülerband einfließen. Aufeinander hören, musikalisch  Verantwortung übernehmen, sich gegenseitig Töne zuspielen, an einer gemeinsamen Sache arbeiten – alles Dinge, die übrigens nicht nur in einer Musik-Arbeitsgemeinschaft zählen.“

 Beim Sommerkonzert bot die Big Band einen musikalischen Streifzug durch die Pop-Musik der letzten Jahrzehnte: „Hit the road Jack“, „Just the way you are“ und „Haven´t met you yet“ sind nur einige der Stücke, die die Big Band mit dem europaweit bekannten Jazztrompeter Hans-Peter Salentin zum Besten gab.

Die Big Band des Gymnasiums am Turmhof besteht aus 25 Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 13. Beim Konzert am Mittwoch wurde die Band von einigen Lehrern und ehemaligen Schülern unterstützt. Dem Pop-Chor der Oberstufe gehören 20 Schülerinnen und Schüler sowie einige Lehrer an. Die Leitung hat Musiklehrerin Vladislava Koll. Der Schwerpunkt seins Repertoires lag auf der populären Musik. Beim Konzert sang das Ensemble unter anderem „Rehab“ von Amy Winhouse, „I´m a believer“ von Neil Diamond, „Bring the house down“ (Tracy Ackerman) und Eric Claptons „Change the world“.

„Gat-Classics“, das Streichensemble des städtischen Mechernicher Gymnasiums unter der Leitung von Dr. Antje Lehmhus, spielte unter anderem Stücke des ungarischen Komponisten Bela Bartok und Ausschnitte aus „Harry-Potter and the Chamber of Secrets“ (J. Williams).

Alle drei Musik-Arbeitsgemeinschaften hatten sich mehrere Monate vorbereitet, zuletzt während einer zweitägigen Klausurprobe in der  Jugendherberge Prüm.

Die Kommerner Journalistin Claudia Hoffmann schreibt in ihrem Bericht über die Arbeitsweise des in Bad Münstereifel lebenden Musikprofessors: „Egal, ob Hans-Peter Salentin, Professor für Trompete und Bigband an der Musikhochschule in Würzburg, mit professionellen Musikern aus großen, renommierten Ensembles zusammenarbeitet oder mit jungen Mitgliedern einer Schul-Big Band: Am Beginn eines jeden Workshops herrscht in Teilnehmer-Kreisen immer ein wenig Verblüffung. Denn der in Bad Münstereifel lebende deutsche Top-Trompeter geht anders vor als viele seiner Dozenten-Kollegen. Er beginnt nicht mit einer Satz- oder Orchesterprobe, sondern mit einem lange gehaltenen Ton.“ Weiter heißt es: „Diesen Ton muss jeder einzelne Musiker erkennen, nachsingen und nachspielen. Beim nächsten Ton das gleiche Prinzip: hören, erkennen, nachsingen, nachspielen. Aus den Tönen werden Akkordfolgen, Melodien und  Anleitungen zu kleinen Improvisationen. Damit schult Salentin etwas, das in der Ausbildung von Musikern zuweilen verloren geht: Musik nicht nur vom Blatt zu spielen, sondern sie „zu hören“. Ist die Hemmschwelle von den jungen wie den erfahrenen Musikern erst einmal genommen und „der Knoten geplatzt“, dann können musikalisch sehr schöne Effekte entstehen. So geschehen beim traditionellen Sommerkonzert der Big Band »GAT the Sound« am Mittwochabend in der Aula des Mechernicher Turmhof-Gymnasiums.“   

Für die Schüler und Lehrer des städtischen Mechernicher Gymnasiums am Turmhof  war die Zusammenarbeit mit Salentin eine „neue, tolle Erfahrung“ so beschrieb es Jung-Saxophonistin Julia Rheinbold im Gespräch mit Claudia Hoffmann. „Da war mehr als einmal Gänsehaut mit inbegriffen“ schwärmte Band-Leader Michael Schmitz und ergänzt bescheiden „Auch für mich war das eine lang angelegte Fortbildung!“ Hans-Peter Salentin selbst war vor allem von der sozialen Kompetenz und dem Teamgeist der Mechernicher Gymnasiasten begeistert: „Ältere Schüler helfen den jüngeren und geben ihr Können weiter.“ Das galt nicht nur für die Flötistinnen, die Salentin in seinen Begrüßungsworten aber noch einmal besonders hervorhob, sondern für die gesamte Equipe.

Ein besonderer „Knackpunkt“ bei Schulbands: Zum Ende eines Schuljahres scheiden meist wichtige Erfahrungsträger aus. Da dann andere Schüler „nachwachsen”, gestaltet sich eine Schul-Bigband jährlich neu – eine spannende Situation auch für das Publikum.

Den Auftakt des diesjährigen Sommerkonzerts machte das Streichensemble des Mechernicher Gymnasiums „GAT-Classics“ unter der Leitung von Dr. Antje Lemhus mit Stücken des ungarischen Komponisten Bela Bartok, Ausschnitten aus „Harry Potter and the Chamber of Secrets“ und einem kleinen Experiment: einer „freien“ Improvisation der Titelmelodie des Films „Die wunderbare Welt der Amelie“.

Wenig später hatte auch das Vokalensemble von Musiklehrerin Vladislava Koll mit eingängigen Pop-Stücken wie Neil Diamonds „I‘m a believer“ oder „Rehab“ von Amy Winehouse die begeistert mitschnippenden Besucher ganz schnell auf seiner Seite. 

Nach der Pause revanchierten sich die jungen Big Band-Musiker in den kommenden 60 Minuten dann bei ihrem Lehrer mit ausgesuchter Spielfreude. Sei es  „Puttin on the Ritz“ oder „Hit the road Jack“ – ganz offensichtlich hatte Salentin im vergangenen Jahr auch den Nährboden für vortrefflichen Swing geschaffen. Es folgte ein musikalischer Streifzug durch die vergangenen Jahrzehnte. Immer wieder gab der Münstereifeler Jazz-Trompeter seinen Schülern dabei auch Raum für eigene Soli. Das Geheimnis: „Man muss jeden dort abholen, wo er musikalisch steht“, verriet Salentin. Einige sind noch ganz am Anfang, andere wiederum haben bereits eine fundierte Ausbildung in Musikschulen oder Musikvereinen erfahren. Der eine spielt am liebsten Funk, der andere Rock“.

„Es war ganz wunderbar zu erleben, wie Professor Salentin das Ganze zusammengeführt und durch eigene inspirierende Improvisationen zu einer runden Geschichte gemacht“ hat, bestätigte eine Konzertbesucherin, nachdem der lang anhaltende Applaus verklungen war. „Die Anregungen von Hans-Peter Salentin werden ganz sicher in meine weitere Arbeit mit der Schülerband einfließen, bekräftigte Michael Schmitz. „Aufeinander hören, musikalisch Verantwortung übernehmen, sich gegenseitig Töne zuspielen, an einer gemeinsamen Sache arbeiten – alles Dinge, die übrigens nicht nur in einer Musik-Arbeitsgemeinschaft zählen“. Auch Schulleiter Josef van de Gey war ganz aus dem Häuschen. Das merkte man bei seiner Gratulation zur tollen musikalischen Leistung seiner Pennäler. „Ich bleibe hier unten im Dunkeln“, meinte bescheiden der Direktor: Diejenigen, um die es geht, stehen da oben auf der Bühne im Licht!“       

pp/Agentur ProfiPress