Tollkühne Kisten zum Jubiläum
Dahlemer Binz feierte ihr 60jähriges Bestehen – 4000 Zuschauer sahen seltene Flugzeuge und einen Einsatzabsprung der GSG 9
Dahlemer Binz/Eifel – Auf 4000 wurde die Zahl der Besucher geschätzt, die am Sonntag auf den Eifelairport „Dahlemer Binz“ bei Schmidtheim kamen, um sich bei Kaiserwetter alte und neue Flugzeugmuster anzuschauen und Fallschirmspringer vom Himmel segeln zu sehen.
„Die Binz“, wie der Flugplatz in der Eifel kurz genannt wird, feierte den 60. Jahrestag ihrer Gründung im Jahr 1957. Dazu waren unter anderem eine Bundeswehr-Transall des Lufttransportgeschwaders 28 aus dem schleswig-holsteinischen Hohn und eine Doppeldecker-Antonow angekündigt worden, mit der sich sogar Rundflüge buchen ließen.
„Ich bin völlig begeistert“, sagte Helmut Etten, der Geschäftsführer der Flugplatz GmbH, angesichts des riesigen Publikumsandrangs. Die Imbiss- und Getränkebuden machten gewaltig Absatz. Die Dahlemer Feuerwehr bemühte sich nach Kräften, den Verkehr im Fluss zu halten.
Mit einer Focke-Wulf „Stieglitz“ von 1940 war Uli Schmitt gekommen. Oliver Scheller, Hubschrauber-Ausbilder bei der Bundespolizei in St. Augustin, und seine Kollegen führten nicht nur drei unterschiedliche Helikoptermodelle vor, sie ließen sich auch ein Loch in den Bauch fragen und gaben bereitwillig Auskunft.
„Ich wollte immer Pilot werden“, erzählte Scheller dem Journalisten Stephan Everling. Mit drei Jahren sei der Wunsch aufgekommen, als seine Eltern ihm ein kleines Spielzeug-Flugzeug schenkten. Doch mehr als ein paar Segelflugstunden standen nicht zu Buche, als Scheller nach der Schule zur Bundespolizei ging.
„Ich habe nach fünfeinhalb Jahren den Einstellungstest gemacht“, sagte er. Dann schlossen sich 20 Monate Fliegerausbildung an. „Das ist eine Leidenschaft, die geht weit über den Dienst hinaus“, sagte er über die Begeisterung, die er und seine Kollegen für die Fliegerei hätten. Etwa ein Dutzend Polizisten werden pro Jahr in St. Augustin ausgebildet – ein Teil der Ausbildung findet auf der Dahlemer Binz statt.
Stephan Everling schreibt in den Kölner Tageszeitungen: „Mit ähnlicher Motivation hatte sich auch die GSG 9 eingefunden, die oft auf der Binz übt und eine präzise Fallschirmlandung aus 1300 Metern Höhe zwischen den Landebahnen vollführte. »Das ist für uns eine Simulation, denn genau wie im Einsatz muss bei so einer Vorführung auch alles auf den Punkt klappen«, sagte der Leiter der Gruppe.“
pp/Agentur ProfiPress