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Selbständig und selbstbestimmt

Neues Wohnhaus für junge Leute mit Behinderung in zentraler Lage in Mechernich

Mechernich – Jerom ist ein ganz großer Schalke-Fan. Das erkannten Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und der städtische Wirtschaftsförderer Peter Dierichsweiler auf den ersten Blick, als sie ihn in seiner Wohnung im neuen Wohnhaus für junge Menschen mit Behinderung besuchten. Denn an der größten Wand in seiner Wohnung, die der junge Mann ganz nach seinem Gusto einrichten durfte, prangte eine Fototapete der Veltins-Arena, während die Bettwäsche ebenfalls ein untrüglicher Hinweis auf Jeroms Leidenschaft für die Königsblauen war.

Sara gestattete Peter Dierichsweiler (l.) und Volker Marzusch einen Blick in ihre barrierefreie Küche. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Sara gestattete Peter Dierichsweiler (l.) und Volker Marzusch einen Blick in ihre barrierefreie Küche. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Jerom, Marvin und Sara fühlen sich drei Monate nach dem Einzug ins neue Domizil auf einem ehemaligen städtischen Grundstück von mehr als 1.100 Quadratmetern Größe in der Emil-Kreuser-Straße sichtlich wohl und führen ihre Besucher bereitwillig durchs Haus. Sie sind drei von insgesamt acht Bewohnern in der Einrichtung, die ihnen ein möglichst selbständiges Leben bei einer 24-Stunden-Betreuung bietet. „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ – nach diesem Prinzip richte sich das Ausmaß der Betreuung, erklärte Teamleiterin Sabine Janssen beim offiziellen Besuch des Bürgermeisters, der neben einem Blumengesteck auch einen Bleierzknotten als Geschenk und als Verweis auf Mechernichs Vergangenheit als Bergbaustadt an das Zülpicher Investoren-Ehepaar Karin und Peter Hennecke überreichte.

In zentraler Lage neben dem AWO-Familienzentrum „Regenbogen“ befindet sich das Wohnhaus der evangelischen Stiftung Hephata. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
In zentraler Lage neben dem AWO-Familienzentrum „Regenbogen“ befindet sich das Wohnhaus der evangelischen Stiftung Hephata. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Peter Hennecke, Zülpicher Unternehmer und ehemaliger Präsident des Rotaryclubs Euskirchen-Burgfey und seine Frau Karin, einstige Rektorin der Friedrich-Haass-Schule Bad Münstereifel, investierten rund eine Million Euro in das soziale Projekt der evangelischen Stiftung Hephata. Geplant hat das Haus der Euskirchener Architekt Volker Marzusch. Im April 2015 war Baubeginn, im März konnten die ersten Mieter einziehen.

Trafen sich drei Monate nach Fertigstellung und Einzug im neuen Mechernicher Wohnhaus für junge Menschen mit Behinderung: Marvin, Sabine Janssen, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Jerom, Karin und Peter Hennecke, Volker Marzusch, Peter Dierichsweiler und Sara (vorne). Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Trafen sich drei Monate nach Fertigstellung und Einzug im neuen Mechernicher Wohnhaus für junge Menschen mit Behinderung: Marvin, Sabine Janssen, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Jerom, Karin und Peter Hennecke, Volker Marzusch, Peter Dierichsweiler und Sara (vorne). Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Sie wohnen in acht Wohnungen von 35 bis 40 Quadratmetern mit eigener Terrasse oder Balkon. Außerdem befinden sich in dem Haus ein Betreuerbüro, ein Gäste-WC, ein großer Wohn-/Essraum mit Küche und Außenterrasse für alle Bewohner. Zudem sind Abstellräume für jede Wohnung, ein Waschraum und ein Gemeinschaftsabstellraum vorhanden. Jeder Bewohner hat seine Aufgabe und muss sich seinen Möglichkeiten entsprechend auch um seine Wäsche und sein Essen kümmern. „Das ist kein Hotel hier“, sagte Sabine Janssen.

„Wir sind der Stadt Mechernich dankbar für die Bereitstellung und den Verkauf des Grundstücks in zentraler Lage und auch für die Unterstützung bei der Erschließung und dem barrierefreien Zugang zum Grundstück“, erklärte Volker Marzusch. Dem Ehepaar Hennecke dankte der Architekt für sein über das normale Maß hinausgehendes finanzielle und menschliche Engagement.

pp/Agentur ProfiPress