Noch mehr Fördermittel der VR-Bank für die Eifel
Vertreterversammlung der VR-Bank Nordeifel in Gemünd billigt Jahresabschluss, entlastet den Vorstand und wählt Robert Pelzer und Volker Mießeler zu Aufsichtsräten – Aktuelle 7,71 Prozent Rendite auf Geschäftsguthaben sollen ab 2015 nach einem neuen Schlüssel verteilt werden: Gezielte Förderung von Projekten, die demografischen Wandel auffangen helfen
Schleiden/Blankenheim/Eifel – In einer Vertreterversammlung im Gemünder Kursaal wählten 86 Vertreter der 23.332 Miteigentümer der VR-Bank Nordeifel am 22. Mai neue Aufsichtsratsmitglieder, genehmigten den Jahresabschluss mit einem durchschnittlichen Jahresergebnis für 2013 und bewilligten den Genossenschaftsmitglie-dern eine Ausschüttung von 542.302 Euro, was einer Rendite auf die Geschäftsguthaben von 7,71 Prozent entspricht.
Die VR-Bank Nordeifel ist im Wortsinn die Hausbank der Region des Euskirchener Südkreises. 40 Prozent der Bevölkerung sind Mitglied, das heißt Miteigentümer der Bank. Die Bilanzsumme betrug 2013 exakt 555 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 14 Millionen (plus 3,3 Prozent) auf 443 Millionen.
Neue Kredite über 61 Millionen Euro
Das Kreditgeschäft stieg nach fast acht Prozent Wachstum im Vorjahr 2013 nur um 0,3 Prozent (eine Million Euro) auf 346 Millionen. Allerdings vergab die VR-Bank mit 61 Millionen Euro neue Kredite in sehr ansehnlichem Ausmaß, so Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen. Rein statistisch wurde das aber durch viele Sondertilgungen kompensiert, mit denen die geschätzte Kundschaft angesichts der guten Konjunkturlage und privater Überschüsse Altkredite ablöste.
Die Entwicklung der Rendite von 2008 bis heute ist enorm. Wurden damals noch 334.000 Euro Dividende auf die Geschäftsguthaben gezahlt, so hat die VR-Bank Nordeifel seither ein Bonussystem eingeführt, das Anzahl und Qualität der Geschäfte honoriert, die der Einzelne mit seiner Bank macht.
Da die Nordeifeler viele und gute Geschäfte mit ihrer Hausbank machen, hat sich die Ausschüttung auf 405.000 Euro (2009), 463.000 Euro (2010), 493.000 Euro (2011), 511.000 Euro (2012) und jetzt 524.000 Euro (2013) kontinuierlich gesteigert. Andere Genossenschaftsbanken wie die Rhein-Ahr-Eifel eG schütten mit fünf Prozent Dividende eine ebenfalls hohe, aber deutlich niedrigere Rendite an ihre Mitglieder aus als die VR-Bank Nordeifel.
Deshalb machten Vorsitzender Bernd Altgen und seine Vorstandskollegen Wolfgang Merten und Mark Heiter der Delegiertenversammlung den Vorschlag, die ausschüttungsfähigen Überschüsse ab dem Geschäftsjahr 2014 anders aufzuteilen. Die knapp 24.000 Bankmitglieder sollen demnach 2015 je nach Intensität gemeinsamer Geschäfte durchschnittlich rund 5,6 Prozent Rendite auf ihre Geschäftsguthaben bekommen. Die restlichen zwei Prozent, nach derzeitigem Stand rund 138.000 Euro, will das Institut ebenfalls als Wertzuwachs ins Geschäftsgebiet fließen lassen, und zwar zur Förderung der Mitglieder über regionale infrastrukturelle Projekte von Vereinen und Initiativen.
Damit sollen die akut drohende Verschärfung der schon jetzt spürbar negativen demografischen Entwicklung verhindert und mit gemeinsamem solidarischem Antritt die Lebensbedingungen der Region deutlich verbessert werden. Diese von den Mitgliedern schon jetzt bestätigte Verbesserung ihrer persönlichen Lebensumstände durch regionale Impulse ihrer VR-Bank Nordeifel eG soll als nachhaltige Förderung der Mitglieder in einem gemeinsamen Projekt von Bankern und Mitgliedern mit Unterstützung von Wissenschaftlern der Uni Köln bis Jahresende noch ausgebaut werden.
Erlebbare Mehrwerte für Mitglieder
Eine Umfrage von Wissenschaftlern der Uni Münster unter 2000 VR-Bank-Nordeifel-Mitgliedern hatte bereits 2012 ergeben, dass 76 Prozent vollständig hinter ihrer Genossenschaft und ihrem System stehen, und immerhin 52 Prozent die VR-Bank mit Hauptsitz in Schleiden deshalb so sehr schätzen, weil sie sich stark für die Menschen in der Region Nordeifel engagiert mit erlebbaren Mehrwerten für Mitglieder.
Ein Drittel der 138.000 Euro, so schlug Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen den Delegierten vor, soll in zusätzliche Regional-Förderung, u.a. über Vereine, fließen. „Zusätzlich“, weil die VR-Bank Nordeifel ohnehin über 120.000 Euro jährlich, unter anderem aus Überschüssen des Gewinnsparens, an die Vereine, Kindergärten und Schulen der sechs Südkreis-Kommunen fließen lässt.
Ein weiteres Drittel sollen die Mitglieder der VR-Bank in Bezirksversammlungen an besonders förderungswürdige Projekte in den jeweiligen Städten und Gemeinden selbst verteilen. Und das dritte Drittel soll an förderungswürdige kommunal übergreifende Projekte im Geschäftsgebiet ausgeschüttet werden.
Endgültig entscheiden über das neue Ausschüttungsverfahren soll eine weitere Vertreterversammlung der 24.000 VR-Bank-Mitglieder im Dezember. Umgerechnet müsste jedes Mitglied auf 5,95 Euro jährlich oder 50 Cent monatlich verzichten, um Menschen und Initiativen der Region in Zukunft noch mehr zu stärken, warb Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen unter dem Applaus der Gemünder Delegierten.
Unter drei Kandidaten wählte die Versammlung den Aufsichtsratsvorsitzenden Robert Pelzer (Hellenthal) und den in Nettersheim lebenden 47-jährigen Bergheimer Stadtverwaltungsdirektor Volker Mießeler zu Aufsichtsratsmitgliedern. Pelzer arbeitet bereits seit 19 Jahren in dem sechsköpfigen Kontrollgremium der VR-Bank Nordeifel mit, Mießeler löste den bisherigen Aufsichtsrat Jan Lembach ab, der wegen seiner Bürgermeisterkandidatur in Dahlem nicht mehr antrat.
In der anschließenden Sitzung des Aufsichtsrates wählte dieser Robert Pelzer auch nach 17 Jahren erneut zum Aufsichtsratsvorsitzenden für die nächsten drei Jahre.
pp/Agentur ProfiPress