Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Nachruf zum Tod von Prof. Dahmen

Mechernicher Bürger und kreativer Denker Professor Friedrich Wilhelm Dahmen im Alter von 88 Jahren verstorben – Ökologe, Landschaftsarchitekt, früherer Lehrbeauftragte und Hochschuldozent hinterlässt auch in seiner Wahlheimat Spuren

Den Bürgern der Stadt Mechernich hinterließ Professor Dahmen, hier mit dem Mechernicher Ortsvorsteher Günther Schulz, unter anderem den von ihm initiierten „Hain der Geschichte“. Archivfoto: Michael Thalken/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Bergheim – Einer der kreativsten Köpfe aus dem Mechernicher Stadtgebiet ist gestorben:  Professor Friedrich Wilhelm Dahmen, der Ökologe, Naturparkplaner, Landschaftsarchitekt sowie ehemalige Lehrbeauftragte und Universitätsdozent, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Wie seine Frau Gisela Dahmen, die seit 1953 mit ihm verheiratet ist, berichtet, hatte ihr Mann sich von einem Sturz nicht mehr erholt und war schließlich friedlich eingeschlafen.

„Friedrich Wilhelm Dahmen war ein Mitbürger, der sich um den Erhalt von Natur und Landschaft in seiner Heimatstadt verdient gemacht hat. Kurzum: Professor Dahmen hat unsere Stadt ein Stück lebenswerter gemacht”, würdigt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick den verstorbenen Mechernicher.

„Es war immer wieder erstaunlich, welch immenses Wissen in den verschiedensten Fachgebieten Professor Dahmen hatte“, sagt Heinz Schmitz, Stadtratsmitglied und Inhaber des Mechernicher Traditionsunternehmens „Betten Schmitz“. Gleichzeitig, ergänzt er, habe  der Bergheimer für jeden ein offenes Ohr gehabt, der ihn um Hilfe gebeten habe. Kennengelernt hatten die beiden sich schon in den 1980er Jahren, als beide im Eifelverein aktiv waren, Friedrich Wilhelm Dahmen als Hauptwegewart und Schmitz als Hauptjugendwart.

Ein besonderes Anliegen war dem promovierten Geobotaniker zeitlebens die Natur im Allgemeinen und unsere Erde im Besonderen. So war er schon 1971 Mitbegründer der nordrhein-westfälischen Bürgerinitiative gegen Umweltzerstörung, im selben Jahr erschien auch sein Buch „Die Erde hat keinen Notausgang – Umweltschutz ist Menschenschutz“. Professor Friedrich Wilhelm Dahmen setzte sich ein für ein ausgewogenes Miteinander der Menschen mit ihrer Umwelt – und letztlich auch miteinander. In diesem Sinne hatte er auch die Einrichtung des Nationalparks Eifel begleitet.

Den Mechernichern hat Professor Dahmen ein ganz besonderes Geschenk hinterlassen: Gemeinsam mit seiner Frau hatte er 2008 anlässlich der 700-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt den „Hain der Geschichte“ initiiert. Hintergrund der Idee war damals, etwas zu schaffen, das von dem Blick zurück, also der Vergangenheit, eine Brücke schafft zur Zukunft. Das Konzept für den in Mechernich Nord an der Verlängerung der Straße „Auf der Kier“ gelegenen Hain war in Zusammenarbeit mit dem Verein Synergie, einem Institut für allgemeine und angewandte Ökologie entstanden, dessen Vorsitzender der Bergheimer war.  Wie die Stadt Mechernich versprach, werde man sich auch künftig um den Hain kümmern und so das Vermächtnis Professor Dahmens in Ehren halten.

Auch auf dem Gelände der Mechernicher katholischen Grundschule hat Friedrich Wilhelm Dahmen Spuren hinterlassen, und zwar in Form eines Schulgartens, den er gemeinsam mit den Kindern angelegt hat. Beeindruckend ist auch das große Gartengelände, das die Dahmens in Bergheim auf ihrem Privatgrund angelegt und nach strengsten ökologische Vorgaben bewirtschaftet haben.

Neben der Natur war es auch die Kunst, die den Bergheimer Professor faszinierte. Gemeinsam mit seiner Frau gestaltete er Bilder nach einem ganz eignen Stil, die er auch etwa in Form von Jahreskalendern verarbeitete. Dazu wurden Strukturen von Naturobjekten wie Baumrinden und Gesteinsformationen fotografiert. Aus diesen Fotografien schuf das Ehepaar Dahmen mittels Spielgelungen und Verfremdungen neue, jeweils ganz einzigartige Werke. Seit 1943 schrieb Professor Dahmen auch regelmäßig lyrische Gedichte.

pp/Agentur ProfiPress