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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Kinderbetreuung mit Familienanschluss

Beim DRK-Kreisverband und im Haus der Familie beginnen neue Qualifizierungen für Tagesmütter und Tagesväter – Großer Bedarf im Kreis Euskirchen

Kreis Euskirchen – Kindertagespflege bietet Bildung, Erziehung und Betreuung in einem familienähnlichen Rahmen. Tagesmütter und -väter leisten einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weil sie besonders flexibel auf den unterschiedlichen Betreuungsbedarf von Familien reagieren können. Die moderne Arbeitswelt verlangt es oftmals allen Beteiligten ab, sich mit Unregelmäßigkeiten zu arrangieren.

Als Antwort auf die steigende Nachfrage wird die Kindertagespflege stetig weiter ausgebaut – und zwar auch hinsichtlich ihres qualitativen Niveaus. Vor allem in den Kommunen Euskirchen, Weilerswist, Mechernich, Bad Münstereifel und Zülpich ist der Bedarf groß, denn hier leben in großen Neubaugebieten viele junge Familien. Mit dem DRK-Kreisverband und der Familienbildungsstätte Haus der Familie gibt es im Kreis Euskirchen gleich zwei Anbieter, die Tagesmütter und Tagesväter so fundiert ausbilden, dass diese ihre pädagogische Arbeit mit möglichst großer Professionalität ausüben können.

Informieren rund um die Kindertagespflege: (v.l.) Heike Iven, Sabine Heines und Reinhild Heuer. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

„Da hat sich in den vergangenen Jahren ganz viel getan“, sagt DRK-Referentin Sabine Heines, die die Qualifizierung leitet. Gemeinsam mit Heike Iven, Leiterin der DRK-Familienbildung, und Reinhild Heuer, Leiterin der katholischen Familienbildungsstätte Haus der Familie in Euskirchen, informierte sie im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum über die am 8. November beginnende neue Qualifizierung im Zülpicher Rotkreuz-Zentrum. Zuvor findet am Mittwoch, 13. September, ein Informationsabend statt.

Die katholische Familienbildungsstätte beginnt am 14. Februar mit der Ausbildung. Hier findet der Informationsabend am Mittwoch, 18. Oktober, von 19.30 bis 21.15 Uhr im Haus der Familie, Herz-Jesu-Vorplatz 5, statt.

Jeder, der Kinder mehr als 15 Stunden wöchentlich und länger als drei Monate gegen Entgelt betreut, muss die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung nachweisen.

Für viele Tagespflegepersonen ist die Betreuung von Kindern schon immer ein Berufswunsch gewesen. Manchmal war es jedoch nicht möglich, eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. „Für sie ist die Kindertagespflege eine Möglichkeit, diesen Berufswunsch umzusetzen“, sagt Heike Iven. Doch die glaubhafte Motivation allein reicht nicht, auf die Anwärter kommt eine gründliche Vorbereitung zu. Zudem müssen auch einige weitere Voraussetzungen erfüllt sein, bevor der neue berufliche Weg eingeschlagen werden kann.

„Beispielsweise geht die Kindertagespflege auch die eigene Familie etwas an“, betont Sabine Heines. Die eigenen Kinder müssen Mutter oder Vater mit den Tageskindern teilen, die Partnerin oder der Partner und gegebenenfalls weitere Familienangehörige treffen auf fremde Kinder und Erwachsene in ihrer Wohnung. Spielzeuge und persönliche Dinge der Tagespflegekinder brauchen ihren Platz. Heines: „Darum ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder mit der Entscheidung für die Tagespflegetätigkeit einverstanden sind.“ In der Tagespflege sieht sie grundsätzlich eine gute Möglichkeit für sehr kleine Kinder, sich auf eine neue Bezugsperson einzustellen.

Auch die räumlichen Voraussetzungen müssen gegeben sein. Eventuell vorhandene Haustiere können ein Ausschlusskriterium sein, sofern nicht gewährleistet ist, dass ein Kontakt zwischen ihnen und den zu betreuenden Kindern ausgeschlossen werden kann. Gemäß der Devise „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“ würden bereits beim Infoabend mögliche Probleme angesprochen.

Zu den Kindern gehören selbstverständlich auch deren Eltern. Für die Kinder ist es ein Gewinn, wenn alle Erwachsenen sich über die Betreuungssituation einig sind und es möglichst wenig Konflikte gibt. Deshalb gebührt der Kommunikation mit den Eltern ein breiter Raum bei der Ausbildung.

Nach der insgesamt 160-stündigen Ausbildung, die sich aus Grund- und Aufbaukurs zusammensetzt, erfolgt ein Hausbesuch durch den Kinderschutzbund, bevor die für die Dauer von fünf Jahren gültige Pflegeerlaubnis erteilt wird. Eine vorläufige Pflegeerlaubnis kann bereits nach dem 80-stündigen Grundkurs erteilt werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung und der Vermittlung von mindestens einem Pflegekind wird die Kursgebühr zurückerstattet.

Die Verdienstmöglichkeiten richten sich nach der Anzahl der betreuten Kinder, die bei maximal fünf gleichzeitig liegen darf, und der Stunden. Finanziell sind Tagespflegepersonen mittlerweile bessergestellt als früher, weil das Jugendamt beispielsweise im Krankheitsfall des Kindes weiterzahlt und außerdem der Anspruch auf bezahlten Urlaub besteht.

Wer sich für die Ausbildung interessiert, ist zu einem kostenlosen Infoabend am Mittwoch, 13. September, von 19.30 bis 21 Uhr im Zülpicher Rotkreuzhaus, Industriestraße 12a, eingeladen. Dieser Abend ist verpflichtend für alle künftigen Kursteilnehmer. Um eine Anmeldung wird gebeten. Der Grundkurs startet ab dem 8. November, und zwar neunmal mittwochs und sechsmal samstags, ebenfalls im Zülpicher Rotkreuzhaus.

Für bereits ausgebildete Tagespflegepersonen bieten sowohl das DRK als auch das Haus der Familie vielfältige Fortbildungen an. Weitere Informationen erhalten Interessierte beim DRK unter Tel. 0 22 51/7 91 10 sowie per E-Mail oder auf der Internetseite des DRK-Kreisverbandes sowie unter Tel. 0 22 51/9 57 11 20 im Haus der Familie, www.fbs-euskirchen.de.

hiven@drk-eu.de

www.drk-eu.de

pp/Agentur ProfiPress