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Im Zentrum der Katastrophe

Im Zentrum der Katastrophe
Rotes Kreuz im Kreis Euskirchen war bei der Duisburger Loveparade-Tragödie im Einsatz – Auf Spenden angewiesen
Kreis Euskirchen/Duisburg – 60 Rotkreuzler aus dem Kreis Euskirchen, darunter Seelsorger und Experten des Kriseninterventionsdienstes (KiD), waren bei der Katastrophe von Duisburg im Einsatz.
Unter der Einsatzleitung des Kallers Bert Spilles unterhielten die Euskirchener Rotkreuzkräfte zwei Unfallhilfestellen, an denen rund 250 Verletzte, Versprengte und Verstörte versorgt wurden. Die Seelsorger betreuten unter anderem eine Gruppe ausländischer Studenten, in deren Reihen sich Opfer der Katastrophe befunden haben sollen.
Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Zimmermann, der den Einsatz dokumentierte, berichtete gestern, Stimmung und Verfassung unter den Euskirchener Rotkreuzkräften seien trotz der verheerenden Vorfälle mit 19 Toten und 340 Verletzten sehr positiv gewesen. Zimmermann: “Das ist aber normal. Die Leute haben alle Hände voll zu tun, die haben gar keine Zeit, sich hängen zu lassen. Da ist auch der geplante Schichtdienst Schnee von gestern und man macht einfach weiter.”
So war es eher schwierig, Sonntagmorgen ausgeruhte Kraftfahrer für den Heimweg nach Euskirchen zu finden. Um 7 Uhr waren die Einsatzkräfte im Rotkreuzzentrum Kreis Euskirchen/Eifel am Kreishaus zurück. Die Nachsorge-Betreuung war gut. Rolf Zimmermann lobte seine Leute nachher in den höchsten Tönen, stellvertretend Einsatzleiter Bert Spilles sowie die beiden Leiter der Unfallhilfestellen, Bianca Pesch und Dirk Rose.
Im Zeitungsinterview beantwortete Rolf Zimmermann die Frage, wer solche und ähnlich gelagerte Rotkreuz-Einsätze finanziere: Die Veranstalter nämlich nur etwa zur Hälfte, die andere Hälfte bestreite das Rote Kreuz aus dem allgemeinen Spendenaufkommen. Die eingesetzten Kräfte, Sanitäter wie Notärzte oder Seelsorger, seien ehrenamtlich. Rolf Zimmermann: “Es ist wie in den meisten Bereichen: Ohne unsere Mitglieder und Spender wäre das Rote Kreuz gar nicht in der Lage, so viel Gutes zu tun!”
Laut Einsatzleiter Bert Spilles waren auch Raver aus dem Kreis Euskirchen unmittelbar im Tunnel, der als Schlüsselstelle der Tragödie gilt, an der die Massenpanik dieser vermutlich bis auf Weiteres letzten Loveparade entstand.
Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen gehörte von Anfang an zum Rettungsaufgebot für die Loveparade 2010 in Duisburg. Zusätzliche Kräfte wurden nach Bekanntwerden der Massenpanik mobilisiert, darunter ein kompletter Patiententransportzug aus acht Rettungs- und Krankentransportwagen, zwei Notärzten, einem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst.
In den beiden Unfallhilfestellen, dem am Duisburger Hauptbahnhof und dem zwischen Bahnhof und Tunnel, waren Rotkreuzkräfte aus Euskirchen, Weilerswist, Zülpich und Kall im Einsatz. Sie halfen über 250 Menschen.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

27.07.2010