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Holly zähmt die „Tiger & Bären“

Besuche der Therapiehündin sind das Highlight in der DRK-Kindertagesstätte in Gemünd

Schleiden-Gemünd – Holly ist die leibhaftig gewordene Sanftmut auf vier Pfoten. Weder Kindergeschrei noch wildes Toben um sie herum oder viele streichelnde Kinderhände scheinen die dreijährige Labradorhündin aus der Ruhe bringen zu können. Und wird es ihr dann doch einmal zu viel, hat sie jederzeit die Möglichkeit zum Rückzug. Die Hundehöhle, das wissen die Kinder der DRK-Kindertagesstätte „Tiger & Bären“ Gemünd, ist für sie tabu.

Holly genießt die Streicheleinheiten bei ihren Besuchen in der DRK-Kita „Tiger & Bären“ Gemünd. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Hollys Gelassenheit kommt nicht von ungefähr. Sie ist beim Deutschen Berufsverband für Therapie- und Behindertenbegleithunde zum Therapiehund ausgebildet worden und hat dabei gelernt, Reize und Berührungen stressfrei zu tolerieren. Einmal die Woche begleitet sie Frauchen Inge Rühl, Erzieherin, Heilpädagogin und traumazentrierte Fachberaterin aus Mechernich, in die Kita. Dort wird sie dann schon sehnlichst erwartet. „Die Kinder fragen immer, wann Holly wieder kommt“, berichtet Leiterin Andrea Wollgarten. Für sie und ihr Team ist die Hündin eine „echte Bereicherung“. „Sie bringt viel Freude und Ruhe in den Kindergarten-Alltag“, so Wollgarten.

Die Besuche von Heilpädagogin Inge Rühl und Therapiehund Holly sind das wöchentliche Highlight im Gemünder DRK-Familienzentrum. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Inge Rühl, die an zwei weiteren Tagen wöchentlich als Begleitung eines Kindes in der Kindertagesstätte tätig ist, beobachtet positive Veränderungen, seit auch Holly zum Team gehört. „Ihre Anwesenheit unterstützt die Entwicklung von Kindern auf vielfältige Weise, so zum Beispiel im sprachlichen, kognitiven und emotionalen Bereich“, stellt sie fest. Auch das soziale Miteinander im Kita-Alltag gewinne, betont die Heilpädagogin: „Holly ist in vielen Situationen wie ein ‚Türöffner‘.“ Dies alles stärke den Selbstwert und die sozialen Kompetenzen der Kinder, was sich auf die Gesamtgruppe auswirke.

Wilde „Tiger und Bären“ werden ganz zahm, wenn Holly mit ihnen kuschelt. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

In Sachen Impulskontrolle würden die Kinder ebenfalls deutliche Fortschritte machen. „Indem sie lernen, sich nicht einfach auf den Hund zu stürzen“, so Inge Rühl. Tun sie es trotz der Ermahnung der Erzieherinnen, zeigt der Hund selbst den Kleinen Grenzen auf. „Wenn Holly aufsteht und weggeht, bewirkt das viel mehr als Worte.“

Darüber hinaus hat Inge Rühl stets ein Auge darauf, dass ihre vierbeinige Teampartnerin nicht überfordert wird. Trotz der Ruhepausen ist der Einsatz für Holly mitunter auch anstrengend. „Das merke ich nachmittags, wenn sie dann zu Hause am liebsten nur noch schläft.“

Auch im Außengelände ist Holly mit dabei. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Dass die Hündin vollwertiges Mitglied der Kindertagesstätte ist, beweist ihr Platz im Geburtstagskalender: Das Krönchen, mit dem das aktuelle Geburtstagskind markiert wird, prangt im Oktober über Hollys Foto: Am 13. Oktober wurde sie drei Jahre alt – vorbei ist damit ihre U-3-Zeit.

Bevor das Projekt im vergangenen Kindergartenjahr startete, wurden die Eltern informiert. Einwände habe es keine gegeben, berichten Andrea Wollgarten und Inge Rühl, stattdessen sei die Resonanz so positiv, dass man die tiergestützte Pädagogik etabliert habe.

Im Oktober war Holly das „Geburtstagskind“ des Monats. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Kindertagesstätten, die ebenfalls an Hollys Besuchen interessiert sind, können sich jederzeit mit Inge Rühl in Verbindung setzen, entweder im Internet unter www.traumaberatung-rühl.de oder unter der Mobil-Nr. 0170 699 80 05.

pp/Agentur ProfiPress