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Geruch kommt unter die Haube

Hochwald investiert weiter, um die werkseigene Kläranlage in Obergartzem nachzurüsten – Durch neue Abdeckungen, das Absaugen der Luft und den Einsatz von Biofiltern sollen die Emissionen für die umliegenden Orte nahezu vollständig vermieden werden

Mechernich-Obergartzem – Hin und wieder gelangt ein Schwall unangenehmer Gerüche in die Nase. Dafür, dass man inmitten einer Kläranlage steht, hält sich das aber im Rahmen. Die Witterung ist sonnig-bewölkt und der Wind weht mäßig. Also ist an diesem Tag wohl eher nicht mit Beschwerden aus den umliegenden Orten zu rechnen. Aber es gibt sie. „Wir haben ein großes Interesse an einer guten Nachbarschaft, deshalb haben wir uns entschlossen, weiter in die Verbesserung der Kläranlage zu investieren“, sagt Rolf Löber bei einem Rundgang über das Gelände im Obergartzemer Hochwald-Werk.

An der Optimierung der werkseigenen Kläranlage arbeitet Hochwald-Ingenieur Rolf Löber. Der Betonbehälter rechts neben ihm wird künftig zum Beispiel mit einer Haube versehen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Rolf Löber ist Projektleiter, seit 2019 arbeitet der Ingenieur am Aufbau des Werks mit und betreut aktuell auch die Optimierungen an der Kläranlage. Nach anfänglichen Schwierigkeiten läuft die Kläranlage jetzt stabil und das geklärte Wasser wird in den Bleibach eingeleitet. Die für eine Übergangszeit notwendigen Abwassertransporte in umliegende Kläranlagen sind seit Mai nicht mehr notwendig.

Trotz eines stabil laufenden Kläranlagenprozess wird weiter nachgebessert und optimiert.

Um den neun Meter hohen Misch- und Ausgleichsbehälter (l.) mit einer Abdeckung zu versehen, braucht es statische Ertüchtigungen. Die Luft unter den Hauben wird künftig abgesaugt und über Biofilter gereinigt, so dass Geruchsemissionen der Vergangenheit angehören sollten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Um den neun Meter hohen Misch- und Ausgleichsbehälter (l.) mit einer Abdeckung zu versehen, braucht es statische Ertüchtigungen. Die Luft unter den Hauben wird künftig abgesaugt und über Biofilter gereinigt, so dass Geruchsemissionen der Vergangenheit angehören sollten. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Erste Station auf dem Rundgang sind zwei Schächte in der Freifläche, die mit Gittern überdeckt sind. In dem einen kommt das zu reinigende Wasser aus insgesamt drei Leitungen an, wird dann durch einen ersten Feststofffilter geleitet und gelangt sodann in den nächsten Schacht – je nachdem, welche Produktionen laufen, sind das bis zu 100 Kubikmeter pro Stunde.

Reines Prozesswasser

„Das ist reines Prozesswasser aus dem Werksbetrieb“, betont Rolf Löber. Was bedeutet, dass dort nur Wasser ankommt, das bei der Herstellung der verschiedenen Milchprodukte anfällt oder bei der Reinigung der Lkw-Tanks, in denen zuvor Milch transportiert wurde. Alle anderen Abwässer – etwa aus den Sanitäranlagen – laufen klassisch in den Kanal und zur kommunalen Kläranlage.

Nur mit Gittern bedeckt sind derzeit die zwei Schächte vorne links und rechts neben dem Stahltank, in denen das zu klärende Wasser ankommt. Auch hier werden Abdeckungen installiert, um auftretende Gerüche zu bändigen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Die erste Station offenbart dann aber auch schon das Problem der werkseigenen Anlage. Wenn dort Gerüche auftreten, können sie ungehindert in die Luft steigen. „Daher werden wir diese Bereiche künftig mit Hauben versehen“, erklärt der Hochwald-Projektleiter. Die Luft darunter werde anschließend abgesaugt und durch Biofilter gereinigt. „Die Geruchsemissionen sollten dann zu 99,9 Prozent beseitigt sein“, sagt Rolf Löber.

Kurz vor Schluss des Klärprozesses wird das Wasser durch diese Sandfilter geleitet, die aktuell auch optimiert werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Kurz vor Schluss des Klärprozesses wird das Wasser durch diese Sandfilter geleitet, die aktuell auch optimiert werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Im Vorfeld hatten er und seine Kollegen bereits zahlreiche Untersuchungen durchgeführt und versucht, über ganz unterschiedliche Stellschrauben im Reinigungsprozess Gerüche zu vermeiden. „Wir konnten allerdings keine Rückschlüsse darauf ziehen, wann genau und unter welchen Produktions- oder auch Witterungsbedingungen die Geruchsemissionen verstärkt auftraten“, so der Ingenieur. Daher kamen schließlich Geruchsdetektoren zum Einsatz, mit denen genau analysiert werden konnte, an welcher Stelle gehandelt werden muss.

Der Prozessbehälter bleibt auch künftig offen. Eine Abdeckung sei laut Ingenieur Rolf Löber nicht nötig, weil die Gerüche durch die Wasserbläschen gebunden werden.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Der Prozessbehälter bleibt auch künftig offen. Eine Abdeckung sei laut Ingenieur Rolf Löber nicht nötig, weil die Gerüche durch die Wasserbläschen gebunden werden.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Handlungsbedarf besteht demnach nicht nur an den beiden Schächten, sondern auch bei zwei Behältern, die im weiteren Klärbetrieb zum Einsatz kommen. „Auch diese beiden werden mit Abdeckungen versehen“, erklärt Rolf Löber. Bei dem einen ist das recht aufwendig. Der Misch- und Ausgleichsbehälter ist bei einem Durchmesser von 21 Metern immerhin neun Meter hoch. „Um dort die Abdeckung installieren zu können, müssen wir zunächst statische Ertüchtigungen bauen lassen“, erläutert der Molkereiingenieur.

Zum Jahresende fertig

Inzwischen sind zu allen Maßnahmen bereits Angebote entsprechender Fachfirmen eingeholt worden. Der Zeitplan der Molkerei sieht vor, dass noch im dritten Quartal alle Aufträge erteilt werden können. Die Fertigstellungen für die Abdeckungen, die Rohrleitungen und die Biofilter sind für das vierte Quartal avisiert, so dass die unangenehmen Gerüche bis zum Jahresende unter der Haube sein sollten – um spätestens dann in den umliegenden Orten nicht mehr wahrnehmbar zu sein.

Rund einen Kilometer entfernt vom Hochland-Werk am Fuße der Treppe wird das gereinigte und auf die jeweilige Jahreszeit entsprechend heruntergekühlte Wasser in den Bleibach eingeleitet.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Rund einen Kilometer entfernt vom Hochland-Werk am Fuße der Treppe wird das gereinigte und auf die jeweilige Jahreszeit entsprechend heruntergekühlte Wasser in den Bleibach eingeleitet.  Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Das sind auch für Thomas Hambach gute Nachrichten. Denn bei Mechernichs Erstem Beigeordneten sind immer wieder Beschwerden aus der Bevölkerung eingegangen. Die Stadt war daher immer wieder im Austausch mit der Werksleitung „Ich weiß, dass die Verantwortlichen bei Hochwald diese Beschwerden sehr ernst nehmen. Die jetzt anstehenden Investitionen in die Optimierung der Kläranlage zeigen das noch einmal sehr eindrücklich“, sagt Thomas Hambach, der zudem die insgesamt sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Unternehmen betont.

Dort ist man auf jeden Fall sehr interessiert an einer guten Nachbarschaft mit den umliegenden Anwohnerinnen und Anwohnern. Für die gibt es auch über die Telefonnummer 06504 125 129 oder die Mail-Adresse k.lorenz@hochwald.de die Möglichkeit, sich direkt an Hochwald mit ihren Anliegen rund um das Werk in Obergartzem zu wenden.

pp/Agentur ProfiPress