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Ganztagsschulen haben regen Zulauf

Die Fördervereine der Grundschulen in Kall und Sistig sind gleichzeitig Träger der Offenen Ganztagsschulen – Frisches Mittagessen nicht nur für die Einrichtungen selbst

Kall/Sistig – Die Fördervereine der Grundschulen in Kall und Sistig sind eigentlich Unternehmen. Denn sie sind gleichzeitig Träger der Offenen Ganztagsschulen: dem OGT in Sistig und der Ogata in Kall – und damit auch Arbeitgeber für die Erzieherinnen und Betreuerinnen in den beiden Einrichtungen. In Kall sind das immerhin 15 Mitarbeiterinnen, die 150 Kinder im Ganztag oder bis 13.30 Uhr betreuen. In Sistig sind es zehn Mitarbeiterinnen, darunter fünf festangestellte. Betreut werden mehr als 100 Kinder, davon 87 im Ganztag. Finanziert werden die Offenen Ganztagsschulen aus Landeszuschüssen, Mitteln der Gemeinde und Elternbeiträgen.

Die Anfänge der beiden Einrichtungen sehen ähnlich aus. Die Ogata in Kall wurde 2006 eingerichtet und fing mit 30 Kindern an. In Sistig, ein Jahr später, waren es sogar nur sieben Kinder. Die Gemeinde Kall war zunächst skeptisch, ob das Angebot angenommen würde, wie Michaela Kratz, zuständig für den Bereich Schulen im Rathaus, betont.

Das Team der OGT Sistig beliefert auch die Kindergärten in Sistig und Krekel mit frischem Mittagessen. Küchenchefin ist Claudia Scory (l.), die Gesamtleitung der OGT hat Michaela Nowald (2.v.l.) inne. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Bedenken waren sogar berechtigt, denn die Ganztagsschulen taten sich in den ersten beiden Jahren schwer, erinnert sich Marianne Rütt, kommissarische Leiterin der Grundschule Kall. Doch dann gab es regen Zulauf, der Bedarf nach einer Ganztagsbetreuung stieg kontinuierlich. Das Konzept einer Kinderbetreuung und Bildungseinrichtung über den ganzen Tag hinweg lernen die Familien heute bereits im Kindergarten kennen und führen es in den Grundschulen fort.

„Inzwischen ist die Ganztagsbetreuung nicht mehr wegzudenken, beide OGS platzen aus allen Nähten, das Modell hat sich als voller Erfolg erwiesen“, so Michaela Kratz. „Die beiden Fördervereine als Träger leisten hervorragende Arbeit. Das Angebot in den beiden Ganztagsschulen erreicht eine Bandbreite, die uns immer wieder staunen lässt. Wir sind wirklich sehr dankbar für die Arbeit und die hohe Qualität“, ergänzt Bürgermeister Hermann-Josef Esser.

In der Ogata in Kall ist der Förderkreis der Grundschule um die Vorsitzende und ehemalige Schulleiterin Anne Dobring zuständig. Geschäftsführerin Simone Crombach kümmert sich um die Verwaltung und das Personal. Geleitet wird die Ogata von Ursula Möres. Eine Besonderheit der Ogata in Kall: Von Anfang an setzt die Einrichtung auf ein Team aus ausgebildetem Fachpersonal, bestehend aus fünf festangestellten Erzieherinnen, einer Sozialpädagogin, einer Hauswirtschafterin, zwei Küchenhilfen, zwei Sport- und Tanzpädagogen sowie Übungsleitern aus den ortsansässigen Vereinen. „Hier wird unser Erziehungsauftrag auf sozialer Ebene kompetent fortgesetzt“, beschreibt es Marianne Rütt. Personell, so Ursula Möres, sei man fachlich sehr gut aufgestellt. Das gilt auch für die Küche: Stefanie Traber kocht jeden Tag mit einer Küchenhilfe frisch für alle Ganztagskinder.

Kooperation mit örtlichen Vereinen

Stolz ist man in Kall auch auf die Kooperation mit den örtlichen Vereinen. So können am Nachmittag Kurse in Badminton, Fußball und Selbstbehauptung angeboten werden, aber auch diverse Arbeitsgemeinschaften (Theater, Kochen, Physiotherapie, Tanzen oder Musik). In den ersten beiden Schuljahren gibt es je eine Ganztagsklasse, neben den Pädagogen begleiten zusätzlich teilweise Erzieher den Unterricht. Im Nachmittagsbereich übernehmen teilweise Lehrkräfte die Hausaufgabenphase. „So ist ein besonderer Austausch gewährleistet“, sagt Marianne Rütt. Betreut werden Kinder in Kall übrigens nicht nur nach Unterricht bis 16 Uhr und zeitweise in den Ferien, sondern auch schon vor Schulbeginn von 7 bis 8 Uhr.

150 Kinder werden in der Ogata in Kall betreut. Verwalterin ist die Geschäftsführerin des Förderkreises, Simone Crombach (v.l.), die Ogata wird von Ursula Möres geleitet, die in vielen Dingen mit der kommissarischen Schulleiterin, Marianne Rütt kooperiert. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

In Sistig hat Fördervereins-Geschäftsführerin Michaela Nowald die organisatorische Gesamtleitung des OGT inne, Claudia Scory ist Gesamtleiterin vor Ort. Die Kinder werden bis 16.30 Uhr von ausgebildetem oder geschultem Fachpersonal betreut. Besonders die Flexibilität wird in Sistig großgeschrieben. In Absprache mit den Eltern wird das bestmögliche Angebot geschaffen. „Wir sind schließlich selbst alle Mütter“, sagt Nowald, die den OGT vor zwölf Jahren mitgegründet hat.

Auch in Sistig wird frisch gekocht. Claudia Scory und ihr Team bereiten aber nicht nur die Speisen für die Sistiger Schüler zu, sondern sind seit rund acht Jahren Caterer des Kindergartens Sistig. Nach diesen Sommerferien kam auch noch der Kindergarten Krekel hinzu. „Wir kochen frisch und nutzen, wenn möglich, Produkte aus dem Ort und der Region“, erklärt Nowald.

Neben dem Mittagessen und der Hausaufgabenbetreuung gibt es auch hier ein vielfältiges Nachmittagsangebot aus den Bereichen Sport, Spiel und Tanz, Musik und Kunst sowie Erlebnispädagogik. Für Heike Alfeis, Schulleiterin der Grundschule Sistig, ist dieses nicht mehr aus dem Schulalltag wegzudenken. „Das hervorragende Ganztagsangebot ergänzt unser Schulleben in besonderer Weise“, sagt sie.

Beide Ganztagsschulen haben so regen Zulauf, dass sie mittlerweile aus allen Nähten platzen. Die Planungen für einen Anbau am Sistiger Schulgebäude laufen. In Kall wird der für das Jahr 2020 angedachte Umzug in das dann umgebaute ehemalige Hauptschulgebäude für ausreichend Platz sorgen.

pp/Agentur ProfiPress