Für Flüchtlinge auf Präsente verzichtet
Firmen und Privatleute spenden für die Euskirchener Notunterkunft – Herrenbekleidung in kleinen Größen dringend gesucht
Euskirchen – „Wir erleben viel Dankbarkeit seitens der Flüchtlinge“, berichtete Rotkreuz-Mitarbeiter Thomas Moll, Leiter der Notunterkunft im ehemaligen DHL-Gebäude in Euskirchen, jetzt anlässlich einer Großspende eines Euskirchener Unternehmens, dass nicht genannt werden möchte. Einen stolzen Betrag in Höhe von 1.000 Euro hatte die Firma gespendet, die dafür in diesem Jahr auf Mitarbeiter- und Kundenpräsente verzichtet hat. Darüber hinaus überließ sie der vom Roten Kreuz betriebenen Notunterkunft, in der zwischen 230 und 250 Menschen untergebracht sind, nicht verkaufsfähige, aber einwandfreie Lagerware wie Tees und andere Lebensmittel.
Erst kurz zuvor hatte ein Euskirchener ausdrücklich auf Geburtstagsgeschenke zu seinem 75. Geburtstag verzichtet, stattdessen eine vielsagend gestaltete Spendendose aufgestellt und Verwandte und Bekannte gebeten, die Dose mit der Aufschrift „Erste Hilfe für Welt-besser-Macher“ reichlich mit Münzen und Scheinen zu füllen. Dieser Wunsch wurde ihm großzügig erfüllt, so dass er insgesamt 500 Euro an Thomas Moll übergeben konnte. „Wir freuen uns sehr über Menschen wie Herrn Lindner und über Firmen, die unsere Arbeit mit Spenden unterstützen“, lobte Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Die Geldbeträge kann der Rotkreuz-Kreisverband flexibel einsetzen, wo sie derzeit am dringendsten vonnöten sind, so etwa beim Umbau der drei benachbarten leerstehenden Bungalows zum Waschhaus für die Notunterkunft, bevor dort die Aufnahmekapazität im Januar deutlich erhöht wird. Auch Material für den Deutsch-Unterricht gehört zu den vorrangigen Anschaffungen.
Nach wie vor gefragt sind aber auch Sachspenden. Vor allem mangelt es in der Kleiderkammer an Herrenbekleidung und Unterwäsche in kleinen Größen, Hosen in Inchgrößen von 32 bis 36, Badelatschen sowie Haus- und Straßenschuhen in den Größen 40 bis 43. Spenden können direkt vor Ort an der Thomas-Eßer-Straße abgegeben werden.
Wie Rotkreuz-Mitarbeiterin Kerstin Brandhoff, Leiterin der Stabsstelle „Flüchtlingshilfe“ beim DRK-Kreisverband berichtete, werden insbesondere für die Flüchtlinge aus Afghanistan Muttersprachler gesucht, die der deutschen Sprache mächtig sind. Wer beim Dolmetschen helfen kann, wird gebeten, sich unter Tel. 0 22 51/79 11 0 beim DRK-Zentrum in Euskirchen zu melden.
pp/Agentur ProfiPress