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Freie Fahrt für Behinderte

Freie Fahrt für Behinderte
Auch Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer können jetzt von der Langzeitpflegeeinrichtung der Communio in Christo zum Hospizgarten und umgekehrt – Kreissparkasse Euskirchen und Kämpgen-Stiftung finanzierten 40 000 Euro-Maßnahme – Sparkassenvorstand Heinz-Otto Koch: “Ich bewundere Ihre Arbeit, bei Ihnen ist Nächstenliebe nicht nur ein Schlagwort”

Mechernich – Seit dem Wochenende gibt es sie auch offiziell: Eine behindertengerechte Wegverbindung zwischen Hospiz, Gartenanlage und Langzeitpflege der Communio in Christo. Die knapp 40 000 Euro teure Verbindung, die auch gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer zurücklegen können, wurde von Fachleuten der Reifferscheider Firma Jüngling schleifenförmig im Gelände angelegt.
Überhaupt ermöglicht worden war das behindertengerechte Projekt von der Kreissparkasse Euskirchen und der gemeinnützigen Kämpgen-Stiftung, die den Weg mit 20 000 Euro aus dem Zweckertrag des PS-Sparens beziehungsweise mit 16 600 Euro aus Mitteln der Kämpgen-Stiftung gefördert hatten.
Bei der offiziellen Inbetriebnahme vertraten Sparkassenvorstand Heinz-Otto Koch und der Firmenkundenbetreuer Rainer Santema die Sparkasse, Geschäftsführerin Ingrid Hilmes und ihre Assistentin Nadine Schmidt die Kämpgenstiftung und Generalsuperior Karl-Heinz Haus, Geschäftsführer Norbert Arnold und Pflegedienstleiterin Beatrix Wlodarczyk die Communio in Christo und ihr Sozialwerk.
Dabei wurde die Hochachtung der Geldgeber für die Arbeit an schwerst und mehrfach kranken und behinderten Menschen in der Mechernicher Einrichtung zum Ausdruck gebracht – und der Dank des christlich motivierten Sozialwerks für die finanzielle Unterstützung des Wegprojekts, das sonst nicht hätte realisiert werden können.
Wie Communio-Geschäftsführer Norbert Arnold und Kämpgen-Geschäftsführerin Ingrid Wilmes sich erinnerten, hatte die auf das Kölner Kaufmannsehepaar Johanna und Clemens Kämpgen zurückgehende Stiftung für Menschen mit Behinderungen die Langzeitpflege der Communio in Christo bereits einmal kräftig unterstützt. 2004 wurden 45 000 Euro aus Stiftungsmitteln aufgewendet, um die Langzeitpflege (153 Betten) mit einem Außensonnenschutz zu versehen. Arnold: “Das hat die Lage in den Zimmern besonders an Tagen mit starker Sonneneinstrahlung viel erträglicher gemacht.” Auch die Kreissparkasse Euskirchen hatte diese Maßnahme mit gefördert.
Der neue behindertengerechte Weg zwischen Gartengelände und Cafeteria der Langzeitpflege werde bereits hervorragend angenommen, berichtete Pflegedienstleiterin Beatrix Wlodarczyk den Geldgebern: “Das Feedback ist groß und positiv. Der Weg, der nach einem Entwurf des Communio-Gärtners Berthold Stephanie angelegt wurde, ist einfach klasse!”
Die meisten Pflegebedürftigen seien nicht ganztags ans Bett gefesselt, berichtete Wlodarczyk: “Die sind schon zu mobilisieren, und wenn es für eine Stunde ist.” Auch wenn der Aufwand groß sei, so sei damit doch trotz der schwersten Behinderungen ein Stück Lebensqualität verbunden.
Kreissparkassenvorstand Heinz-Otto Koch erklärte, er habe sich nicht nur eingehend mit dem Sozialwerk der Communio in Christo beschäftigt, sondern auch mit dem Orden und seiner Geschichte, dem er großen Respekt und Anerkennung zolle: “Hier verschließt man nicht die Augen vor dem Leid der Menschen und lebt getreu Ihrem geistlichen Leitwort »Die Liebe zum Nächsten ist Leben in Gott.« Für viele ist Nächstenliebe heute ja ein Schlagwort geworden, aber hier wird ernsthaft versucht, sie zu leben.”
Tagtäglich pflegten Schwestern und Mitarbeiter bei der Communio in Christo schwerstkranke Menschen und begleiten sie liebevoll, sagte auch Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Zum Sozialwerk der Communio gehören in Mechernich das Hospiz Stella Maris mit zwölf Betten für Gäste, die mit einem nahe Sterben rechnen müssen, und eine Langzeitpflegeeinrichtung mit 153 Betten. Dort werden schwerstpflegebedürftige und zum Teil beatmungspflichtige Patienten betreut. Ihr Durchschnittsalter beträgt gerade mal 40 Jahre, viele liegen im Wachkoma, so Pflegedienstleiterin Beatrix Wlodarczyk.
Betreut werden Schädel-Hirn-Verletzte, ALS-Patienten, Patienten nach Schlaganfall, Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern (z.B.MS-Kranke), Patienten mit Chorea-Huntington, schwerstpflegebedürftige Behinderte und Patienten mit Infektionskrankheiten wie AIDS oder MRSA. Beatmungspatienten werden in einem besonders ausgestatteten Wohnbereich betreut. Wer Hilfe braucht, wird aufgenommen. Das gilt vor allem für junge Pflegebedürftige, die besonders schwer vermittelbar sind. “Herkunft, Religion oder soziale Stellung spielen keine Rolle”, betonte Generalsuperior Pfarrer Harl-Heinz Haus.
Zum Sozialwerk gehört auch die Seniorenpflegeeinrichtung “Haus Effata” in Blankenheim mit 68 Plätzen, zu der Kreissparkassenvorstand Heinz-Otto Koch durch den Aufenthalt seiner Großmutter eine besonders intensive und gute Beziehung hat, wie er betonte. Koch: “Ich bewundere Ihre Arbeit bei der Communio in Christo”. Auch Ingrid Hilmes von der Kämpgen-Stiftung sagte: “Ich schätze Ihre Arbeit sehr, zumal es in NRW noch immer nicht genügend Pflegeplätze für diese Klientel gibt.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

01.06.2010