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„Es geht unter die Haut“

Multimedia-Dokumentation im ehemaligen Satzveyer Atomschutzbunker berührte – Manfred Klein und Robert Fuchs haben die Ardennenoffensive im Grenzgebiet filmisch aufgearbeitet – Beide Veranstaltungen ausverkauft

Mechernich-Satzvey – Die beiden Autoren Manfred Klein und Robert Fuchs haben in jahrelangen intensiven Recherchen die Geschehnisse um die Ardennenoffensive im Grenzgebiet zwischen Deutschland, Luxemburg und Belgien filmisch aufgearbeitet.

Sie präsentierten ihre Multimedia-Dokumentation „Grenzland in Flammen“ zu den Ereignissen der Ardennenschlacht 1944 im deutsch-belgischen Grenzgebiet an zwei Abenden im ehemaligen Ausweichsitz der Landeszentralbank in Mechernich-Satzvey.

Die Geschichtsexperten Robert Fuchs (l.) und Manfred Klein wollen in ihrer Multimedia-Dokumentation die Geschehnisse dokumentieren, die sich in der Region im Krieg zugetragen haben. Foto: Hanna Bender/pp/Agentur ProfiPress

Die Journalistin Hanna Bender berichtet in der Kölnischen Rundschau und dem Kölner Stadtanzeiger über die Veranstaltung. Sie schreibt: „Die Idylle täuschte. Damals, 1944, herrschte in den Wäldern der Eifel scheinbar für eine kurze Zeit Ruhe vor dem Krieg. Heute, 2019, täuschten „Bei mir bist du schön“ und andere Oldies der 1940er-Jahre, die vor Beginn der Multimedia-Dokumentation im Satzveyer Atomschutzbunker aus den Lautsprechern tönten.“

Drohnenaufnahmen an Originalschauplätzen

Das Foto des amerikanischen Soldaten auf der Leinwand passte nicht so recht zu den fröhlichen Klängen, beschreibt Bender. Mit gesenktem Kopf kniete der Mann neben einem von unzähligen Steinkreuzen auf einem Kriegsfriedhof. Das Foto ließ erahnen, worum es an diesem Abend gehen würde.

Die beiden Autoren hatten rund 2300 Arbeitsstunden in drei Jahren in die Erstellung des Dokumentationsfilms „Grenzland in Flammen“ investiert.  Nach Angaben der Journalistin hatten sie Zeitzeugen befragt, Computersimulationen mit Gefechtsverläufen erstellt und Drohnenaufnahmen an Originalschauplätzen gemacht. Dazu habe man in nationalen sowie internationalen Archiven recherchiert und teils unveröffentlichtes Bild- und Filmmaterial in die Präsentation einfließen lassen. In drei Teilen sollten so die Vorbereitung, der Aufmarsch und der erste Kampftag am 16. Dezember 1944 entlang der Gefechtslinie dokumentiert werden.

Extreme Bildwirkung

„Die folgenden, 45-minütigen Filmsequenzen ließen mit ihrer extremen Bildwirkung und dramatischen Musik-Untermalung so manchen Zuschauer kopfschüttelnd zurück“, beschreibt Bender die Gefühlswelt im Satzveyer Bunker: „Tausende Fallschirmjäger, die unter Artilleriebeschuss niedergingen, oder zerklüftete Schlachtfelder, die mit Gefallenen übersät waren, riefen Entsetzen hervor.“

Diese Wirkung sei beabsichtigt, erklärte Manfred Klein, selber Hauptmann der Reserve, gegenüber der Journalistin: „Wir sind beide Väter und wollen der kommenden Generation etwas mitgeben.“ Die Dokumentation solle deshalb nicht unkommentiert bleiben, sondern die Geschichte aufarbeiten, die sich auch hier in der Region zugetragen hat.

Die Besucherin Brigitte Glaeser äußerte sich begeistert. Bender zitiert sie: „Ich kenne das nur aus den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern“, sagte die 68-Jährige: „Es geht unter die Haut, aber es ist wichtig und richtig, es zu zeigen.“

Die Multimedia-Dokumentation zog viele Menschen an. Die Reporterin schreibt: „Mit 50 Besuchern war jeder Platz besetzt.“ Ihr erläuterte der Bunker-Experte Klein: In einem Gebäude, das zu Zeiten des kalten Krieges erbaut wurde, eine Doku zu zeigen über eine Epoche eines heißen Krieges, der auch die Eifel betroffen habe, sei die Idee hinter dem Vortrag gewesen.

pp/Agentur ProfiPress