Ende der „Freundschaftsklänge“

Stadttambourcorps „Freundschaftsklänge“ Mechernich 1975 e.V. wird sich nach Mechernicher Herbstkirmes auflösen – Fehlender Nachwuchs und mangelndes Interesse – Rückblick auf das Vereinsleben

Mechernich – Mit der Mechernicher Herbstkirmes geht auch die Zeit der „Freundschaftsklänge“ zu Ende. Nach 41 Jahren löst sich das Mechernicher Stadttambourcorps auf. Gründe dafür seien „fehlender Nachwuchs und mangelndes Interesse an dieser Art des Musizierens“, so der Vorsitzende Horst Mertens.

1975 entstand das Stadttambourcorps „Freundschaftsklänge“ Mechernich aus dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr. Knapp ein Jahr nach der Gründung fand im Juli 1976 mit einem Freundschaftstreffen das erste Fest des Jungen Corps in Mechernich statt. Insgesamt gab es im Vereinsleben einige Höhen und Tiefen. So manches Mal gab es Durststrecken zu überwinden, in denen aufgrund von zu wenig Spielleuten keine öffentlichen Auftritte wahrgenommen werden konnten. Doch bisher kam das Tambourcorps immer wieder auf die Beine.

Ab 1999 nahm das Corps auch an internationalen Wettbewerben teil. Einen Höhepunkt erzielte man im Herbst 1999 in Hamburg Wandsbeck, wo die Spielleute im Wettkampf mit anderen hochrangigen Vereinen den dritten Platz erreichten. Unter dem Motto „Zukunft, Jugend und Musik“ kamen im Jahr 2000 zahlreiche Teilnehmer beim „Landesmusiktreffen der Jugend“ in Mechernich zusammen. Das Stadttambourcorps hatte dazu zusammen mit dem Verband der Fanfaren- und Tambourcorps Nordrhein-Westfalen 1960 e.V. und der Stadt Mechernich Musikschulen aus NRW, Vereine aus dem Landesverband NRW, dem Kreisverband Euskirchen und dem Stadtgebiet Mechernich eingeladen.

Im gleichen Jahr richtete das Stadttambourcorps aus Anlass seines 25. Geburtstages das Kreistambourfest aus. Zahlreiche befreundete Vereine kamen zu dem Jubiläumsfest, zu dem auch zum ersten Mal der große Zapfenstreich aufgeführt wurde. Ein weiterer Höhepunkt im 25. Gründungsjahr: Das Corps stellte in der Karnevalssession das Dreigestirn der Stadt Mechernich.

Die „Freundschaftsklänge“ waren eine feste Institution im Mechernicher Vereinsleben. Maifeier, Herbstkirmes, Volkstrauertag sowie so manche Karnevalssitzung und Karnevalszug wurden von den Spielleuten begleitet. Regelmäßig fand auch eine Nikolausaktion statt, bei der Nikolaus und Knecht Ruprecht gegen freiwillige Spenden in Kindergärten und Schulen, zu Vereinsfeiern und privaten Festen kamen.

Dass Geselligkeit, Gemeinschaft und Heimat untrennbar mit dem Vereinsleben des Tambourcorps verbunden sind, betonte der Ehrenvorsitzende Paul Blum zum 30-jährigen Bestehen des Spielmannszuges: „Musik ist mehr als eine Aneinanderreihung von Tönen.“

pp/Agentur ProfiPress