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Ein „strenges Regiment“ geht zu Ende

Rau, aber herzlich: GAT-Schulsekretärin Petra Schulz wird in den Ruhestand verabschiedet

Auch wenn das Telefon pausenlos klingelt und ihr Arbeitsalltag am GAT turbulent ist, behält Petra Schulz Nerven und Überblick. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Ein ganz besonderer „Harte-Schale-weicher-Kern“-Charme zeichnet Petra Schulz aus. Der langjährigen Schulsekretärin des städtischen Gymnasiums Am Turmhof (GAT) in Mechernich, die in wenigen Wochen in den wohlverdienten Ruhestand geht, widmete die „Kölnische Rundschau“ kürzlich ein umfangreiches Portrait.

Vor ihr habe mancher Fünftklässler ehrfürchtig gezittert, schreibt darin die Kommerner Journalistin Kirsten Röder. „Ich führe ein strenges Regiment”, zitiert sie die Sekretärin. Ordentliches Benehmen sei ihr wichtig, so mancher Mechernicher Gymnasiast lernte bei ihr, mit „Guten Tag!“ zu grüßen und sein Anliegen nicht nur im Einwortsatz zu formulieren („Kreide!“). Ihr Ton ist dabei rau, aber herzlich. „Ich mag die Kinder”, sagte sie der Autorin, „sonst könnte man meinen Job auch gar nicht machen.”

Pünktlich um 7.15 Uhr beginnt seit 28 Jahren für die in Nienburg an der Weser geborene Mechernicherin der Tag am GAT – in der Regel mit Krankmeldungen der Schüler (oder der Lehrer). „Von ‚geregelten Arbeitsabläufen‘ kann danach nicht die Rede sein. Ständig ist bei ihr etwas los“, beschreibt Kirsten Röder den Arbeitsalltag der Schulsekretärin. Mal klopfen Schüler an, mal brauchen Lehrer etwas. „Kann ich Sie mal eine Sekunde stören…”, so würden die harmloseren Anfragen beginnen. Meist sei gleichzeitig das ständig klingelnde Telefon zu bedienen, zudem rufe der „Chef“, Schulleiter Josef van de Gey, durch die geschlossene Tür aus dem Zimmer nebenan: „Frau Schulz!?” Aus der Ruhe bringen lässt sich die erfahrene Sekretärin nicht. Nur von nebenan anrufen dürfe er nicht. „Da krieg’ ich die Motten”, sagt sie. Sie höre ihn doch auch so.

Mit einem Schmunzeln erinnerte sie sich an ihren ersten Arbeitstag am 2. Januar 1986. „Ich sollte mich mit den Akten vertraut machen, hatte man mir gesagt.” Sie habe vier Tage allein in diesem großen „Bau” gesessen. Es sei unheimlich gewesen – und verlaufen habe sie sich auf dem Weg vom Anbau zurück auch, erzählte sie im Gespräch mit der Autorin. „Diesen Job machst du nicht lange”, habe sie sich damals geschworen. Erst als am Montag darauf „endlich“ die Schüler und Lehrer kamen, sei ihr klar geworden: „Das ist der Job, den sie extra für mich geschaffen haben.”

Wegen ihres guten Personengedächtnisses sei sie an Karneval von den Lehrern sogar als „Türsteherin” engagiert worden, um (ehemalige) GAT-Schüler zu identifizieren. In den knapp drei Jahrzehnten ihrer Tätigkeit habe sie das Wachsen der Schule mit verfolgt: von 600 Schülern in den Anfängen auf 960 im vergangenen Jahr. Früher habe sie 40 Lehrer zu “umsorgen” gehabt, in diesem Schuljahr – dem 50. Jubiläumsjahr des GAT – sind es 70.

Am Mittwoch, 30. April, ist ihr letzter Arbeitstag. Für Montag, 28. April, ist eine Verabschiedung in der Schule geplant. Ob sie etwas vermissen wird, erkundigt sich Journalistin Kirsten Roder. „Die Schule wird mir fehlen”, gesteht Petra Schulz. Trotzdem freut sie sich darauf, endlich mehr Zeit für die Urlaubsreisen nach Frankreich, ihren Tennissport und die beiden Enkelkinder zu haben.

Karla Langer wird am Gymnasium Am Turmhof (GAT) Nachfolgerin von Petra Schulz. Langer war vorher Sekretärin in der Grundschule Mechernich. Regina Simons wird Nachfolgerin von Karla Langer an der Grundschule. Sie war vorher Sekretärin an der Realschule Mechernich. Und Manuela Heinen-Hochgürtel, die bisher als Aushilfe am GAT tätig war, wird die Arbeit in der Realschule übernehmen.

pp/Agentur ProfiPress