Eigeninitiative feiert 20. Geburtstag
Rotkreuzkindergarten in Nöthen besteht seit 20 Jahren – Im Dorfleben integriert – Förderverein ergriff Gründungsinitiative – Betreuungseinrichtung erreicht Kapazitätsgrenze
Bad Münstereifel-Nöthen – Sein 20-jähriges Bestehen feierte jetzt der Rotkreuzkindergarten in Nöthen, der seit 2010 in Trägerschaft des Rotkreuz-Kreisverbandes ist, mit einem großen Sommerfest. Aktuell werden 24 Kinder in der eingruppigen Einrichtung von vier Erzieherinnen unter Leitung von Irene Müller betreut.
Das „Spiel- und Entdeckerfest“ wurde natürlich auch für einen Rückblick genutzt. Im Sommer 1994 hatte es um die Zukunft der damaligen Räume für die Krabbelgruppe in Nöthen schlecht gestanden, es drohte die Schließung des Betreuungsangebotes, das damals noch in Trägerschaft der Stadt Bad Münstereifel war. Vier Nöthener nahmen daraufhin die Rettung der Betreuungseinrichtung selbst in die Hand. Helmut Müller, Heinz Schumacher und Herbert und Dieter Bützler gründeten einen Förderverein mit dem Ziel eines eigenen Kindergartens in Nöthen.
Ein damals passendes Gebäude war mit der leer stehenden ehemaligen Dorfschule am Ortsrand schnell gefunden. Und auch die jetzt nötige unterstützende Eigenleistung der Bevölkerung beim Umbau der Schule war keine Frage. „Der Kindergarten war damals für Nöthen wie eine Initialzündung“, so Helmut Müller. Danach wurden innerhalb weniger Jahre das Feuerwehrhaus und das Sportlerheim gebaut.
Heute ist der Nöthener Kindergarten fest im Dorfleben integriert. So gut wie alle Dorfvereine waren beim Geburtstagsfest mit dabei, das so zum Dorffest wurde. Der Musikverein Nöthen spielte auf, die Löschgruppe Nöthen der Freiwilligen Feuerwehr bot Geschicklichkeitsübungen an.
Kita-Leiterin Irene Müller ist die Frau der ersten Stunde im Nöthener Kindergarten. Die Leiterin begrüßte unter den Gästen nicht nur die drei Kandidaten um das im Herbst neu zu wählende Bad Münstereifeler Stadtoberhaupt, sondern auch den DRK-Kreisvorsitzenden Karl Werner Zimmermann und seine Stellvertreterin Edeltraud Engelen. Zimmermann erklärte bei seiner Ansprache die 24 Kinder in der Nöthener Einrichtung zu „Rokkis“. „Wir haben gut 1.000 Rotkreuzkindergartenkinder in unseren 30 Kindergärten im Kreisgebiet, abgekürzt ‚Rokkis‘. Ihr gehört dazu.“ Aufkleber mit dem Kurzbegriff wurden an Irene Müller übergeben.
Ein ungleich größeres Geschenk hatte die Elternratsvorsitzende Anja August mitgebracht: Im Namen der „Rokki“-Eltern schenkte sie Irene Müller einen Riesenkreisel. Auch Christoph Ohlert und Guido Mombach, die am Grill für das leibliche Wohl der Gäste sorgten, gehören dazu. „Rokki“-Vater Ohlert begründete, warum die beiden Kinder der Familie in Nöthen sind: „Wir wohnen in Holzheim, da wäre der Kindergarten in Harzheim genauso weit entfernt. Wir haben uns für Nöthen entschieden, weil der Rotkreuzkindergarten einen guten Ruf hat.“
Damit das, bezogen auf die Räumlichkeiten, so bleibt, sind mittelfristig wohl Investitionen nötig. „Die Anforderungen der Pädagogik sind sehr hoch“, so Leiterin Irene Müller. „Uns fehlt etwa ein separater Ruheraum für die Kleinsten, das wäre entsprechend dem U3-Ausbau unseres Kindergartens wichtig. Wir müssen die Altersgruppen auch räumlich differenzieren können.“ Ob ein Ausbau an der angestammten Adresse möglich ist, ist offen.
pp/Agentur ProfiPress