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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Eifeler gegen Ebola im Einsatz

Das Rote Kreuz schickt mit Mario Lennartz (47) aus Schmidt und Professor Dr. Joachim Gardemann aus Euskirchen 118 weitere Helfer nach Westafrika

Kreis Euskirchen/Schmidt – Zu den Freiwilligen im bundesdeutschen Ebola-Einsatz in Afrika gehören jetzt mindestens zwei Eifeler: Der aus Euskirchen stammende Medizin-Professor Dr. Joachim Gardemann (59) und der 47-jährige Mario Lennartz aus Schmidt. flogen am Samstag gemeinsam mit 118 weiteren Rotkreuz-Helfern ins Krisengebiet nach Westafrika.

„Es gibt Situationen, da kann man es sich nicht aussuchen, da muss man einfach handeln“, sagte Mario Lennartz im Gespräch mit der Agentur ProfiPress. Ebola breite sich immer weiter aus und drohe zu einem internationalen Sicherheitsrisiko zu werden. Lennartz: „Ich habe mich entschieden, bei der Eindämmung zu helfen!“ Er wird in einer Station arbeiten, in der die Ebola-Kranken isoliert und medizinisch versorgt werden.

Der 47-jährige Mario Lennartz aus Schmidt flog Samstag gemeinsam mit 118 weiteren Rotkreuz-Helfern ins Krisengebiet nach Westafrika. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Der 47-jährige Mario Lennartz aus Schmidt flog Samstag gemeinsam mit 118 weiteren Rotkreuz-Helfern ins Krisengebiet nach Westafrika. Foto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Dort soll Lennartz unter anderem sauberes Trinkwasser produzieren, Latrinen bauen, Trinkwasser verteilen, Wasch- und Duschgelegenheiten bauen und Aufklärungsarbeit in Sachen Hygiene betreiben. Dazu kommt noch die fachgerechte Entsorgung von Müll und infektiösen Material (Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen etc.) sowie auch das sichere Beerdigen verstorbener Ebola-Opfer.

Vier Wochen Einsatz, vier Wochen Quarantäne

Der Einsatz der beiden Männer wird vier Wochen dauern. Mit Hin- und Rückreise sowie der nachfolgenden Quarantäne werden sie für voraussichtlich acht Wochen abwesend sein. „Danach bin ich auf jeden Fall Ebola-frei, also auch nicht ansteckend“, sagte Lennartz dem Reporter.

Es ist nicht sein erster Auslandseinsatz. Lennartz ist ehrenamtliches Mitglied des Roten Kreuzes und war schon zwei Mal in Krisengebieten im Einsatz. 2010 flog er nach dem schweren Erdbeben nach Haiti, später nach Pakistan, um dort Menschen nach der Flutkatastrophe zu helfen.

Der aus Euskirchen stammende Professor Dr. Joachim Gardemann bei einem früheren humanitären Rotkreuz-Einsatz in Afrika. Jetzt ging der  59-Jährige in den Ebola-Einsatz nach Sierra Leone. Foto: Rotes Kreuz/pp/Agentur ProfiPress
Der aus Euskirchen stammende Professor Dr. Joachim Gardemann bei einem früheren humanitären Rotkreuz-Einsatz in Afrika. Jetzt ging der 59-Jährige in den Ebola-Einsatz nach Sierra Leone. Foto: Rotes Kreuz/pp/Agentur ProfiPress

Für Joachim Gardemann ist es bereits der zehnte internationale Katastrophen-Einsatz. „Drücken Sie uns die Daumen, dass wir gesund wieder nach Hause kommen“, sagt der aus Euskirchen stammende Der Kinderarzt, der 23 Jahre lang in Euskirchen lebte und dessen Eltern in der Kreisstadt ein Milchgeschäft hatten. Gardemann geht bereits seit 20 Jahren für das Rote Kreuz in Auslandseinsatz.

„Keiner zwingt Dich, Feuerwehrmann zu werden . . .“

Er ist heute Leiter des Kompetenzzentrums „Humanitäre Hilfe“ der Fachhochschule Münster. Als er jetzt die Anfrage erhielt, als Kinderarzt und medizinischer Koordinator die Ebola-Behandlungsstation der Rotkreuz- und Rothalbmondföderation in Kenema/Sierra Leone zu unterstützen, habe er nicht lange gezögert.

Gardemann: „Ich sage meinen Medizinstudenten immer: »Es zwingt Dich keiner, Feuerwehrmann zu werden. Aber wenn Du es dann bist und es brennt, dann musst Du dahin«.“ Seine Frau trage diese Entscheidung mit.

Joachim Gardemann ist Leiter des Kompetenzzentrums „Humanitäre Hilfe“ der Fachhochschule Münster: „Ich sage meinen Medizinstudenten immer: »Es zwingt Dich keiner, Feuerwehrmann zu werden. Aber wenn Du es dann bist und es brennt, dann musst Du dahin«.“ Foto: Rotes Kreuz/pp/Agentur ProfiPress
Joachim Gardemann ist Leiter des Kompetenzzentrums „Humanitäre Hilfe“ der Fachhochschule Münster: „Ich sage meinen Medizinstudenten immer: »Es zwingt Dich keiner, Feuerwehrmann zu werden. Aber wenn Du es dann bist und es brennt, dann musst Du dahin«.“ Foto: Rotes Kreuz/pp/Agentur ProfiPress

In den letzten Tagen bereiteten sich die Helfer am Missionsärztlichen Institut in Würzburg auf den Umgang mit der tückischen Infektionskrankheit vor. Besonders das An- und Ablegen der Schutzbekleidung wird dabei ausgiebig trainiert.

Wie Bert Spilles, der Bereichsleiter Einsatzdienste vom Roten Kreuz im Kreis Euskirchen berichtet, hat der Kreisverband mehrere Interessierte für Afrika gemeldet. Darunter Freiwillige und medizinische Fachkräfte, die in Afrika helfen wollen. „Zur Zeit werden Helfer mit Auslandserfahrung bevorzugt“, sagte Spilles der Agentur ProfiPress.

Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress