Das Zusammensein steht im Mittelpunkt
Der Jugendbus des Bistums Aachen ist für ein weiteres Jahr finanziert – Donnerstags werden in Kall durchschnittlich 20 Kinder betreut – Demnächst Jugendwahl
Kall – Zusammen kochen, zusammen essen, zusammen spielen, zusammen malen und eine schöne Zeit zusammen verbringen – das ist das Konzept des Jugendbusses des Bistums Aachen, der jeden Donnerstag von 16 bis 19 Uhr auf dem Parkplatz am Pfarrheim in Kall steht. Und das auf jeden Fall auch noch bis zum Ende des Jahres. Denn wie Helmut Woelk, Jugendbeauftragter des Bistums in der Eifel, mitteilte, ist die Finanzierung für das Jahr 2017 gesichert.
„Die Entscheidung ist bereits vor Weihnachten gefallen“, erzählt er. Das Geld stammt aus dem sogenannten Feuerwehrtopf des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Förderung beläuft sich auf 12.000 Euro pro Jahr, die für Personalkosten und Materialaufwand verwendet werden. “Wir hatten frühzeitig für 2017 den Antrag gestellt. Dass unsere Arbeit kontinuierlich weiterlaufen kann, ist natürlich ganz gut“, stapelt Woelk tief. Antragsteller ist der Verein zur Förderung der kirchlichen Jugendarbeit in den Regionen Düren und Eifel im Bistum Aachen, der den Bus finanziert.
Seit dem Sommer 2016 macht der betagte, weil 30 Jahre alte, „Jugendbus Linie Zwo“ Halt auf dem Platz am Pfarrheim. Der Standort und der wöchentliche Termin wurden bewusst gewählt, denn donnerstags findet parallel im Pfarrheim die Internationale Sprechstunde der Flüchtlingshilfe Kall statt. Während sich die Eltern also im Pfarrheim beraten lassen, werden ihre Kinder von Helmut Woelk und seinem Team betreut. „Bei der Gemeinde hat Helmut Woelk mit dem Konzept natürlich offene Türen eingerannt“, berichtet Alice Gempfer, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Kall. Woelk ist auch aus anderen Gesichtspunkten mit dem Platz zwischen Kirche und Pfarrheim zufrieden: „Das ist schön hier und liegt zentral.“
„Aber es kommen natürlich nicht nur Flüchtlingskinder zu uns, sondern auch Nachbarn des Pfarrheims und sogar Kinder aus den Außenorten“, erzählt Woelk. „Die Kinder sind bei uns gut aufgehoben“, ergänzt er. Vier Betreuer – zwei ausgebildete Pädagogen sowie zwei ehrenamtlich tätige junge Leute – kümmern sich um die durchschnittlich 20 Kinder, die das Angebot jede Woche nutzen. „Antipathien gibt es nicht“, erzählt Woelk.
Während Woelk erzählt, brutzeln in der Küche des Busses Geschnetzeltes und Kartoffelgratin vor sich hin. Das Essen ist wichtig, denn nicht nur Liebe geht durch den Magen, auch Freundschaften werden bei einer guten Mahlzeit geschlossen.
Demnächst soll der Bus außerdem für ein weiteres Projekt genutzt werden. Die „Linie Zwo“ ist als mobiles Wahllokal unterwegs. Unter 18-Jährige sollen im Bus zur Landtagswahl NRW schreiten. Jugendgruppen, die dabei mitmachen wollen, werden gebeten, sich bei Helmut Woelk (02445/851178 oder 0173/3076564 bzw. helmut.woelk@bistum-aachen.de) zu melden.
pp/Agentur ProfiPress