Das hässliche Gesicht des Krieges
Literaturkurs des Mechernicher Gymnasiums bereitete seinem Publikum nachdenkliche Momente
Mechernich – Beeindruckende Bühnenpräsenz bewiesen 28 Schüler des Literaturkurses der Jahrgangsstufe Q1 am städtischen Gymnasium Am Turmhof (GAT). Unter der Leitung von Lehrerin Thalke Hüchting präsentierten sie an zwei Abenden das absurde Antikriegsstück „Picknick im Felde“ des spanisch-französischen Schriftstellers Fernando Arrabal. Dabei bereiteten sie ihrem Publikum einige Überraschungen und nachdenkliche Momente.
Dargestellt wurde das Schicksal des Soldaten Zapo, der – dümmlich, aber gutmütig – mutterseelenallein im Schützengraben hockt und mit dieser Situation völlig überfordert ist. Plötzlich tauchen Zapos Eltern auf, um dem Sohn einen Besuch abzustatten. Später trifft Zapo den feindlichen Soldaten Zepo, der von der kriegerischen Auseinandersetzung ebenso überfordert ist wie er selbst. Nachdem die Soldaten herausfinden, dass sie sich sehr ähnlich sind und sich eigentlich sympathisch finden, versuchen sie ihre Generäle davon zu überzeugen, den Krieg zu beenden. Doch der Plan scheitert.
Die Schüler veränderten die Originalvorlage, um das Schicksal der Soldaten Zapo und Zepo noch eindrücklicher darzustellen. Am Ende des Stücks schließlich stellten die jungen Schauspieler einen aktuellen Bezug zu Terror und Krieg her. Sie zeigten eingängig die Macht der Politiker auf, die den Krieg als Schachspiel ansehen und ohne Gnade ihre Soldaten in den Tod schicken.
Der Kurs gedachte in einem letzten Szenenbild schließlich der Opfer aktueller Kriege und Terrorakte. Dazu legte jeder Schüler eine weiße Rose nieder und ließ das Publikum mit einem Zitat des amerikanischen Schriftstellers Arthur Miller nachdenklich und erschüttert zurück: „Jeder Krieg ist eine Niederlage des menschlichen Geistes.“
„Der Literaturkurs hat mit diesem Stück einen mutigen Schritt getan, sich einem bedrückenden Thema anzunähern“, konstatierte Lehrerin Thalke Hüchting.
pp/Agentur ProfiPress