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Bildung, Essen und Schlafplätze

Bildung, Essen und Schlafplätze
für die Kinder indischer Tagelöhner
Hilfsorganisation “Bheemili Child Care e.V.” und die indische Familie Puvvada beim Zülpicher Straßenmarkt am 4. und 5. Juni
Mechernich/Zülpich – Im Jahr 2006 gründeten Silvia Jambor, Teamleiterin “Organisation, Personal, EDV” bei der Stadt Mechernich und ihr Mann Guido den gemeinnützigen Vereins “Bheemili Child Care e.V.” in ihrem Wohnort Sinzenich. Wie es dazu kam, berichtete Guido Jambor bei einer Pressekonferenz im Büro des Bundestagsabgeordneten Detlef Seif in Euskirchen: “Wir haben uns immer für ferne Länder interessiert und haben auch viele Reisen unternommen. Außerdem habe ich weltweit Brieffreunde gesucht und auf diese Weise auch den Inder Georg Puvvada kennengelernt.”
Georg Puvvada und seine drei Brüder haben in der Küstenstadt Bheemunipatnam eine Förderschule für 155 Kinder gegründet, um den Kindern armer Tagelöhner Bildung zu ermöglichen. Eines Tages meldete sich Puvvada bei Familie Jambor. “Er habe jetzt genug Geld gespart, um uns und einen Brieffreund in Italien zu besuchen. So begann eine große Freundschaft”, erzählte Guido Jambor. Der gemeinnützige Verein der Familie Jambor unterstützt seitdem das Projekt von Georg Puvvada.
Vor wenigen Tagen reiste Georg Puvvada nun bereits zum dritten Mal nach Deutschland. Mit dabei sind seine Frau Vijaya und Tochter Margarete. “Das alles so geklappt hat, verdanken wir Herrn Seif. Denn ohne seine Hilfe hätte Familie Puvvada nicht das für die Ausreise benötigte Visum erhalten”, freute sich Silvia Jambor über die Unterstützung des in Weilerswist lebenden Bundestagsabgeordneten, denn am kommenden Wochenende, 4. und 5. Juni, hat “Bheemili Child Care e. V.” beim Zülpicher Straßenmarkt einen Stand in der Münsterstraße. Dort möchten die Puvvadas all den Leuten danken, die Familie Jambor in den vergangenen fünf Jahren als Vereinsmitglieder oder Paten für Kinder gewinnen konnte. 64 Mitglieder zählt die Organisation, 109 Paten sorgen finanziell für 124 indische Kinder.
Seif hatte die Jambors und ihre weitgereisten Gäste spontan in sein Wahlkreisbüro in Euskirchen eingeladen und erklärte dabei, dass er das soziale Engagement des Sinzenicher Ehepaares ausdrücklich unterstütze.
“Wir reisen von Beginn an jedes Jahr nach Indien und begleiten unsere Maßnahmen vor Ort”, erklärt Guido Jambor. Im ersten Jahr wurde zunächst einmal das desolate Gebäude der Förderschule saniert. Später wurde eine Solaranlage installiert, damit das Schulgebäude Strom für Licht hat – keine Selbstverständlichkeit in der bitterarmen Region. “Es ist abends bereits um 18 Uhr dunkel”, so Silvia Jambor. Auch Bekleidung und Lehrmaterial wurden besorgt. “Wir versuchen, die Sachen vor Ort zu kaufen und so die Wirtschaft des Landes zu unterstützen. Wenn es irgendwie möglich ist, versuchen wir, die Dinge nicht zu importieren.” Die Flüge zum rund 10.000 Kilometer entfernten Ort haben die Jambors dabei immer aus eigener Tasche bezahlt. “Die Spendengelder fließen ohne Abzüge in das Projekt”, betonte Guido Jambor.
Als nächste Schritte stehen die Erweiterung der Küche und der Ausbau des Obergeschosses für Schlafstätten auf dem Programm. In der jetzt gerade einmal zwölf Quadratmeter großen Küche wird vier Mal wöchentlich eine warme Mahlzeit für 155 Kinder zubereitet. “Wir müssen die sozialen Probleme angehen, und dafür brauchen wir mehr Schlafplätze in den Gebäude”, erklärt Silvia Jambor die Absichten, die Anzahl der jetzt acht Schlafplätze auf 20 zu vergrößern. Die auftretenden Probleme in den Familien sind vielfältig. Ob Alkoholabhängigkeit des Vaters oder der Verlust oder Krankheit eines Elternteils lenken die betroffenen Kinder von der Schule ab.
Die jährlichen Aufwendungen des Sinzenicher Vereins für den Unterhalt des Projekts belaufen sich zurzeit auf rund 23.000 Euro. Sie werden aus Patenschafts-Beiträgen, Mitgliedsbeiträgen, Spenden und den Erlösen von Verkäufen auf verschiedenen Märkten bestreiten.
Familie Puvvada bleibt noch bis zum 8. Juni bei Familie Jambor. Neben einem Ausflug in den Kölner Zoo und dem gemeinsamen Auftritt beim Zülpicher Straßenmarkt steht auch noch ein Besuch des Münstereifeler St. Michael-Gymnasiums auf dem Programm.
www.bheemilichildcare.de

pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

01.06.2011