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Auf dem Weg zur Nationalpark-Kita

Kita St. Johannes Baptist setzt sich ein, damit Kinder lernen, sensibler mit Natur und Tieren umzugehen – Zertifzierung als „Kindertagesstätte Nationalpark Eifel“ – Draußen-Zeit lädt zum Entdecken ein – Nationalpark-Ecke im Eingangsbereich eröffnet

Mechernich – Schon die Kleinsten zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit Natur und Tieren anzuleiten und für deren Schönheit und Vielfalt zu begeistern und zu sensibilisieren. „Das ist uns ein dickes Bedürfnis“, sagt Marlies Lottermoser, die Leiterin der Kindertagesstätte St. Johannes Baptist. Die Kita ist auf dem Weg als „Kindertagesstätte Nationalpark Eifel“ zertifiziert zu werden.

Maike Schlüter, von der Nationalpark-Verwaltung, zerschnitt das Band und eröffnete damit feierlich die Nationalparkecke in der Kita St. Johannes Baptist. Daneben: Marlies Lottermoser (Kita-Leiterin, v.r.), Christina Tiefensee und Silke Schöller (beide Projektleiterinnen). Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Direkt nach Betreten der Eingangstür der Einrichtung entdecken die Besucher jetzt schon Neues, denn in der Kita wurde eine Nationalparkecke eröffnet. Maike Schlüter von der Nationalparkverwaltung Eifel schnitt das bunte Band durch – im Beisein der Kindergartenleiterin, der beiden Projektleiterinnen, den Erzieherinnen Silke Schöller und Christina Tiefensee, vieler Eltern und der Kinder.

Die Nationalpark-Ecke ist hübsch gestaltet. Marlies Lottermoser (l.), Kita-Leiterin, und Maike Schlüter, Nationalpark-Verwaltung, freuen sich über die weitere Entwicklung auf dem Weg zur Zertifizierung der Einrichtung als „Nationalpark-Kita“. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Natur-Ecke ist hübsch und einladend gestaltet. Josef Haas, ein Großvater einer der Erzieherinnen baute aus Birkenstämmen ein „Gatter“, an dem Informationsflyer vom Nationalpark abgegriffen werden können. Tiere in Kleinformat laden zum Spielen, neue Bücher zum Entdecken ein. Die Kindergartenkinder singen fröhlich und passen das naturnahe Volkslied „Die Vogelhochzeit“ zur Eröffnung.

Finanziell unterstützt wurde die Einrichtung der Ecke von der Volksbank Euskirchen/Mechernich und der Mechernich Stiftung. „Dafür sind wir sehr dankbar“, betonte die Kita-Leiterin.

„Das Allerwichtigste ist die Draußen-Zeit“

Schon immer wurde die Natur großgeschrieben im Kita-Alltag und mit Spaziergängen näher unter die Lupe genommen. Jetzt soll sie noch mehr in den Fokus gerückt werden.

„Das Allerwichtigste bei dem Projekt ist die Draußen-Zeit, dass die Kinder regelmäßig rauskommen, damit sie die Natur vor Ihrer Haustür kennen und schätzen lernen“, erklärte Schlüter.  Kinder brauchten die unmittelbare und emotionale Naturerfahrung. Die müsse früh ansetzen, nicht erst in der weiterführenden Schule.

Die sechsjährige Ida testet gleich mal die Nationalpark-Ecke, in der auch Spiele zum Lernen einladen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Seit Sommer 2018 beteiligt sich die Mechernicher Kita an dem Projekt der Zertifizierung. Zurzeit werden in der inklusiven Einrichtung 72 Kinder betreut, darunter einige mit mehrfacher Behinderung.

Zertifizierung

Die Nationalparkverwaltung habe drei Landkreise angeschrieben, den Kreis Euskirchen und Düren wie auch die Städteregion Aachen. Die Kitas, die Interesse hatten, bewarben sich. „33 Einrichtungen befinden sich derzeit im Zertifizierungsprozess“, sagte Schlüter. Der dauere zwei Jahre. Im Mai 2020 werden die ersten Einrichtungen dann rückwirkend für die geleistete Arbeit ausgezeichnet und zertifiziert.

„Wichtig ist, dass die Einrichtungen auch danach dabeibleiben, weil die Projekte ja auch noch wachsen müssen“, so Schlüter und fügt schmunzelnd hinzu: „Und die Eltern müssten sich auch daran gewöhnen, dass die Kinder dreckiger sind.“ Mit der Draußen-Zeit sei Lernen als auch motorische und sprachliche Entwicklung inklusive. Bildungsgrundsätze des Landes NRW seien integriert.

Josef Haas, der 81-jährige Großvater einer der Erzieherinnen, gestaltete das schöne „Gatter“ aus Birkenstämmen für die neue Nationalpark-Ecke. An den Stämmen hängen viele Flyer über Angebote und Möglichkeiten im Nationalpark Eifel. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Zum Projekt gehören auch Fortbildungen für die Projektleiterinnen. „Da bekommt man schöne Ideen, die Natur spielerisch zu entdecken“, weiß Lottermoser. Die ersten Tipps – zum Beispiel auf dem Boden liegend die Baumwipfel von unten anschauen – hat man bereits beim Ausflug mit Kindern und Eltern im Wilden Kermeter des Nationalparks Eifel ausprobiert. „Da ist schon ein Funke übergesprungen“, freut sich die Kita-Leiterin. Bald folgt ein Kurs zum Thema „Naturnahe Gestaltung des Außengeländes“.

Die Kinder sprachen sich indes für Tische und Bänke in der neuen Nationalparkecke aus. Eine gute Idee, befanden die Verantwortlichen. „Es gibt immer Eltern, die warten“, erläutert Lottermoser. Die können sich dort jetzt gemütlich über den Nationalpark, die Angebote und über Nationalparkprojekte der Kinder informieren. So wird der Gedanke in die Familien weitergetragen. Und vielleicht führt dann auch der nächste Sonntagsausflug in die Schönheitder Natur. So lernt man ihren Wert zu schätzen.

pp/Agentur ProfiPress