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An die ermordeten Kinder erinnert

An die ermordeten Kinder erinnert
Hauptschüler aus Mechernich gestalteten die Holocaust-Gedenkstunde in Köln mit – Freiwilliger Arbeitskreis erforscht und dokumentiert das jüdische Leben in Mechernich
Mechernich/Köln – Nur drei Jahre alt wurde Hannah Eiffeler. Jack Kaufmann starb vor seinem fünften Geburtstag. Es sind die beiden jüngsten von neun jüdischen Kindern aus Mechernich und Kommern, die im Holocaust ermordet wurden. An diese Kinder erinnerten nun Schüler der Klasse 9c bei einer Gedenkstunde am 27. Januar, dem internationalen Holocaust-Gedenktag, am Löwenbrunnen in Köln. “Ihre Namen und ihr Schicksal sollen nicht vergessen werden”, sagte Sarah Schröteler, die sich und ihre Mitschüler vorstellte. Ihren Worten und denen ihrer Mitschüler lauschten auch Stadtsuperintendent Rolf Domning, Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Dr. Rainer Lemaire, Schulreferent des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region.
In Köln veranstalten die Synagogen-Gemeinde Köln, das Katholische Stadtdekanat und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region in Verbindung mit dem Arbeitskreis “Lern- und Gedenkort Jawne” die Gedenkveranstaltung für aus Köln deportierte jüdische Kinder. Veranstaltungsort ist der Erich-Klibansky-Platz mit dem Löwenbrunnen, an dem sich bis 1941 ein jüdisches Gymnasium, die Jawne, befand.
Jedes Jahr gestalten Schüler diese Veranstaltung mit, so auch die Mechernicher Hauptschüler und ihre Lehrerin Gisela Freier, die sich in der freiwilligen AG “Forschen – Entdecken – Erinnern” mit den Spuren jüdischen Lebens in Mechernich befassen, es dokumentieren und so in Erinnerung halten.
In Köln trugen sie den Bericht eines Überlebenden vor über den Leidensweg im Eisenbahnwaggon ins KZ, die Hitze, den Gestank, die Diebstähle der Bewacher und den Kampf um ein Glas Wasser. Symbolisch schöpften sie anschließend für jedes der neun Kinder aus Mechernich und Kommern, dessen Namen sie verlasen, einen Becher Wasser aus dem Löwenbrunnen.
In den Mittelpunkt ihres Beitrags stellten sie ein Bild des Mahnmals für die Deportierten in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem. “Erzählt der Welt, was ihnen angetan worden ist.” Mit diesen Worten schloss Sarah Schröteler in Namen ihrer Mitschüler den Beitrag der Mechernicher Hauptschüler. “Das war für alle sehr berührend”, so Lehrerin Gisela Freier rückblickend.
Seit Jahren engagiert sie sich mit ihren Schülern gegen das Vergessen. Auf ihre Initiative hin wurden in Kommern zahlreiche “Stolpersteine” verlegt, eine viel beachtete Ausstellung über das Leben der Mechernicher Juden organisiert und die Patenschaft über den jüdischen Friedhof übernommen. Diese sieht auch freiwillige Arbeitseinsätze in der Freizeit der Schüler vor.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

31.01.2011