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Abgetaucht um Krebse zu zählen

Tauchaktion der DLRG-Rettungstaucher im Antweiler Weiher „Grube Toni West“ – Galizische Sumpfkrebse sollten gezählt werden – Markierungsversuche waren bisher erfolglos

Mechernich-Antweiler – Schul- und Ferienkinder hatten bei ihren Besuchen des Naturschutzgebietes „Grube Toni“ einige ganz besondere Entdeckungen gemacht: An den Ufern der Gewässer fanden sie Überreste des Galizischen Sumpfkrebses. Einsatztaucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) versuchten jetzt, die Krebstiere zu zählen.

Seit Jahren stießen die Mitglieder des Fördervereins der Naturschutzstation Bad Münstereifel an den Ufern des Teiches „Grube Toni West“ in Mechernich-Antweiler auf Einzelteile des Galizischen Sumpfkrebses. Sie beobachteten, wie der Graureiher den Krebsen im Uferbereich nachstellte und sie mit gezielten Schnabelhieben zur Strecke brachte.

Die DLRG-Rettungstaucher tauchten in den Weiher „Grube Toni West“ in Mechernich-Antweiler ab, um dort die Galizischen Sumpfkrebse zu zählen. Foto: Naturschutzstation/pp/Agentur ProfiPress
Die DLRG-Rettungstaucher tauchten in den Weiher „Grube Toni West“ in Mechernich-Antweiler ab, um dort die Galizischen Sumpfkrebse zu zählen. Foto: Naturschutzstation/pp/Agentur ProfiPress

Mit Hilfe von Markierungen hatten der Vereinsvorsitzende Manfred Pfenning und die dem Vorstand angehörende Diplombiologin Dr. Renate Lehminger-Mertens versucht, die Anzahl der Galizischen Sumpfkrebse (Astacus leptodactylus) festzustellen. Doch die Mühe war bisher vergeblich. Zur Hilfe rückten nun die DLRG-Rettungstaucher, die den Tieren in dem 15.000 Quadratmeter großen und sieben Meter tiefen Weiher auf den Panzer rücken wollten. Ziel der Tauchaktion war es, zu überprüfen, wie viele der Krebs-Wohnröhren derzeit belegt sind.

Anhand von großen und kleinen Präparaten des Galizischen Sumpfkrebses konnten sich die Taucher ein Bild von den gesuchten Tieren machen, bevor sie in die Unterwasserwelt abtauchten. Nach einer halben Stunde dann das ernüchternde Ergebnis: Bei einer Sichtweite zwischen 20 und 30 Zentimetern herrschten denkbar schlechte Bedingungen für die Zählaktion.

Grund dafür ist wohl der Stickstoffeintrag durch die düngende Landwirtschaft, denn das Grundwasser der Antweiler Senke transportiert den Dünger zu den Weihern des Naturschutzgebietes „Grube Toni“. Durch diesen enormen Nährstoffeintrag können sich die vorhandenen Algen explosionsartig vermehren und nehmen den Tauchern die Sicht. Immerhin konnten die Taucher zwei flüchtende große Galizische Sumpfkrebse mit zirka fünf Zentimeter langen Scheren vorbeihuschen sehen. Im Winter soll nun ein neuer Versuch gestartet werden, um die Krebstiere im Weiher zu zählen.

pp/Agentur ProfiPress