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AllgemeinCommunio in ChristoStadt Mechernich

„Jesus wollte alle an sich ziehen“

Communio in Christo feiert beim 47. Jahrestag der ersten Gründung von Mutter Marie Therese die Macht der Liebe – „Heilig leben bedeutet nicht, alle frommen Praktiken zu beherrschen, sondern die eigenen Wege zu verlassen“

Mechernich – Den 47. Jahrestag der ersten Gründung von Mutter Marie Therese beging der Ordo Communionis in Christo am 2. September mit einer Heiligen Messe, Abendessen und Vortrag im Refektorium des Mechernicher Mutterhauses.

Die aus den Niederlanden stammende charismatische Mystikerin Josephina Theresia Linssen hatte am 1. September 1977 in der Pfarrkirche St. Lambertus in Mechernich-Holzheim die Gemeinschaft „Unio der sühnenden Liebe“ gegründet. Sie ging am 8. Dezember 1984 ebenso wie andere Gründungen der inzwischen Mutter Marie Therese genannten Schwester im Ordo Communionis in Christo auf.

Auf ein interessiertes Auditorium stießen Schwester Lidwinas Reiseberichte von Communio-Treffen in Rom, Tschenstochau und Krakau. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Auf ein interessiertes Auditorium stießen Schwester Lidwinas Reiseberichte von Communio-Treffen in Rom, Tschenstochau und Krakau. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Die Unio wie heute der Ordo unterhalten in Mechernich und Blankenheim ein Sozialwerk, das umfang- und segensreiche Pflegeeinrichtungen betreibt, darunter die Langzeitpflegeeinrichtung „Communio in Christo“ und das Hospiz „Stella Maris“ in Mechernich und die Seniorenpflegeeinrichtung „Haus Effata“ in Blankenheim.

An der Spitze des Ordo steht Pfarrer Jaison Thazhathil, ein gebürtiger Inder. Geschäftsführer des Sozialwerks ist Norbert Arnold, Sonja Plönnes die Einrichtungsleitung. Mit den Communio-Mitgliedern im Mechernicher Konvent leben auch weitere sechs indische Samaritan-Schwestern. Ihr Spiritual ist Pater Rudolf Ammann Isch.

„Den Himmel auf Erden erfahren“

Zum Jahrestag der ersten Gründung sagte Generalsuperior Jaison Thazhathil: „Vergebung schenkt am schnellsten den Himmel. Diese tiefe Wahrheit wurde von Jesus Christus in den letzten Augenblicken seines irdischen Lebens am Kreuz offenbart. Der glückliche Empfänger war der Verbrecher an seiner rechten Seite. »Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!« Der demütige Ausdruck in den letzten Atemzügen des reumütigen Verbrechers stößt auf unerwartete Gnade: »Heute wirst du mit mir im Paradies sein«.“

„Dieser außergewöhnliche Moment der grenzenlosen Macht der Vergebung diente als Inspiration für die Gründung der Unio der sühnenden Liebe, die Mutter Marie Therese am 1. September 1977 in Mechernich-Holzheim ins Leben rief“, so Father Jaison: „Sie war sich der verwandelnden Kraft der Vergebung zutiefst bewusst und widmete ihr Leben der Verkündigung von Gottes bedingungsloser Vergebung und Liebe.“

Mit schwungvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Liedern bereicherte der Chor „Fortsetzung folgt“ aus Rupperath unter Leitung von Frank Burbach die Feierlichkeiten am 47. Jahrestag der ersten Gründung von Mutter Marie Therese. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Mit schwungvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Liedern bereicherte der Chor „Fortsetzung folgt“ aus Rupperath unter Leitung von Frank Burbach die Feierlichkeiten am 47. Jahrestag der ersten Gründung von Mutter Marie Therese. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Thazhathils Stellvertreter, der Mechernicher Diakon Manfred Lang, sprach in seiner Predigt über die von Mutter Marie Therese selbst in 26 Büchern beschriebenen Gotteserfahrungen. Sie habe sich als ohnmächtigen Menschen begriffen, der schon zu Lebzeiten den Himmel erlebte. Gott habe in ihr das Schwache angesprochen und sie habe ihm in ihrem „Fiat“ („Es werde, es geschehe“) Treue gelobt. Danach habe Gott die Verantwortung für ihr Leben getragen.

„Heilig leben bedeutet nicht, alle frommen Praktiken zu beherrschen, sondern die eigenen Wege zu verlassen. Es heißt, die eigenen Wünsche hinten an zu stellen und sich nach Möglichkeit aller Beurteilungen zu enthalten. Ich muss mich in seinem Willen verlieren. Denn nicht ich bin es, der fähig wäre zu lieben, sondern er in mir“, so Lang über Mutter Marie Thereses Meditation „Quelle der Liebe“.

Die Größe Gottes bestehe nicht in seiner Macht, sondern in seiner Güte, die alle Schuld und alle Sünde in sich hineingenommen habe. „Seine Sendung flößt mir Mut und Begeisterung ein. Ich darf eine Freude erleben, die nicht mit Worten zu beschreiben ist“, so ein abgewandeltes Zitat Mutter Marie Thereses: „Ich erlebe die Communio mit Gott und dem Nächsten. Alle sind gerettet durch das einmalige Sühneopfer Jesu. Christus hatte im Sterben keinen anderen Wunsch, als alle an sich zu ziehen.“

„In der Communio lebt die Demokratie“

Manfred Lang sagte auch mit Blick auf die Landtagswahlergebnisse in Thüringen und Sachsen am Vorabend: „Im Ordo Communionis in Christo und vorher in der Gründung der Unio der Sühnenden Liebe – das sind wir unserer Gründerin schuldig – lebt die Demokratie. In ihrer Mitte steht die Würde des Menschen. Sie findet ihre Begründung und ihre Berechtigung in der Menschwerdung Gottes, in seinem Leiden und Sterben – und in seiner Auferstehung, die uns allen kraft seiner Liebe bevorsteht.“

Mit dem Generalsuperior Jaison Thazhathil (m.) konzelebrierten Communio-Spiritual Pater Rudolf Ammann ISch (l.) und Pfarrer Dr. Joseph Chelamparambath (r.), der Seelsorger der indischen syro-malankarischen katholischen Gemeinde Bonn, dahinter der assistierende Diakon Manfred Lang. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Mit dem Generalsuperior Jaison Thazhathil (m.) konzelebrierten Communio-Spiritual Pater Rudolf Ammann ISch (l.) und Pfarrer Dr. Joseph Chelamparambath (r.), der Seelsorger der indischen syro-malankarischen katholischen Gemeinde Bonn, dahinter der assistierende Diakon Manfred Lang. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Mit dem Wort „Liebe“ könne alles zusammengefasst werden, was die Bibel uns sagt und was unseren christlichen Glauben ausmacht: „Mit dem Wörtchen »Liebe« lässt sich der Sinn des Lebens zusammenfassen – unsere ganze menschliche Existenz, wie Gott sie haben möchte. Die Liebe ist wichtig; sie ist überhaupt das Allerwichtigste. Sie ist die Quintessenz alles Lebenssinnes, sie ist aus Gott und geht in Ewigkeit von ihm aus. Sie strömt uns zu – und wir können nichts tun, als sie zurückströmen lassen zu ihm und zu unseren Nächsten.“

Mit dem Generalsuperior konzelebrierten Communio-Spiritual Pater Rudolf Ammann ISch und Pfarrer Dr. Joseph Chelamparambath, der Seelsorger der indischen syro-malankarischen katholischen Gemeinde Bonn. Außerdem mit am Altar standen der ursprünglich aus Haiti stammende und seit fast 17 Jahren im Erzbistum Köln wirkende Pater Jean Elex Normil und Father Patrick Mwanguhya aus der Diözese Fort Portal in Uganda, der für fünf Jahre freiwilligen Dienst in Deutschland auf Wunsch seines Heimatbischofs Robert K. Muhiirwa versieht, sowie Diakon Manfred Lang und Diakonant Tilj Puthenveettil.

Sr. Lidwina berichtet aus Rom und Polen

Nach der Heiligen Messe und dem Abendessen im Refektorium der Communio berichtete Schwester Lidwina von Communio-Treffen im Mai in Rom und im Juli in Tschenstochau und Krakau. Bei der ersten Zusammenkunft trafen sich zwischen 70 und 80 Ordensschwestern, Priesterseminaristen und Studenten größtenteils aus Afrika und Asien im Collegio Urbano in Rom.

Dort, wie auch acht Wochen später bei einem Treffen mit 50 polnischen Communio-Mitgliedern und Sympathisanten im Priesterseminar Tschenstochau stellte die Mechernicher Delegation jeweils Profil und Lebensweise des Ordo Communionis in Christo vor. Außerdem hatte Schwester Lidwina für Rom die texanische Ordensschwester Marie Kolbe Zamora, OSF, S.T.D., vom Generalsekretariat der Weltsynode im Vatikan als Referentin gewonnen.

Schwester Lidwina berichtete in Bildern, Text und einigen Videosequenzen von den erfolgreichen Tagungen in Italien und Polen. Vier Teilnehmer der Maikonferenz im Collegio Urbano waren zwischenzeitlich bereits im Mutterhaus der Communio in Christo an der Mechernicher Bruchgasse zu Gast, beziehungsweise im Seelsorge- und Arbeitseinsatz. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Schwester Lidwina berichtete in Bildern, Text und einigen Videosequenzen von den erfolgreichen Tagungen in Italien und Polen. Vier Teilnehmer der Maikonferenz im Collegio Urbano waren zwischenzeitlich bereits im Mutterhaus der Communio in Christo an der Mechernicher Bruchgasse zu Gast, beziehungsweise im Seelsorge- und Arbeitseinsatz. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Schwester Lidwina berichtete in Bildern, Text und einigen Videosequenzen von den erfolgreichen Tagungen in Italien und Polen. Vier Teilnehmer der Maikonferenz im Collegio Urbano waren zwischenzeitlich bereits im Mutterhaus der Communio in Christo an der Mechernicher Bruchgasse zu Gast, beziehungsweise im Seelsorge- und Arbeitseinsatz.

Aus Polen werden eine Reihe Gäste zum 40. Gründungstag der Communio am 8. Dezember um 14 Uhr mit dem Aachener Diözesanbischof Dr. Helmut Dieser in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist erwartet. Darunter Teresa Swieca, die Leiterin der Communio-Gruppe in Mechernichs polnischer Partnerstadt, sowie die Priester Lukasz Katny und Dr. Piotr Malinowski, vielleicht auch Grzegorz Worobiec.

pp/Agentur ProfiPress