„Wir wissen, was wir an Euch haben!“
DRK Zülpich lud zum Frühlingsempfang im Seehaus – Ehrungen von Blutspendern und Mitgliedern – Jahresbericht, Vortrag und viel Lob von allen Seiten
Zülpich – „Blutspender sind Lebensretter!“ Deswegen standen sie auch im Fokus beim Frühlingsempfang des DRK-Zülpich im örtlichen Seepark. Ebenso ging es um langjährige Mitglieder des DRK und sowohl die Herausforderungen des vergangenen Jahres als auch der Zukunft.
Über 120 (Ehren-)Gäste wie die stellvertretende Bürgermeisterin Silvia Wallraff, weitere Verwaltungsmitglieder, Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Politik und Vereinen, der Firma „Takasago Europe“ sowie des Ortvereins und der Rotkreuz-Jugend ließen sich dies nicht entgehen. Musik kam von Peter Huth am Keyboard, im Anschluss aß man gemeinsam zu Mittag.
Herausforderungen „miteinander stemmen“
In frühlingshaftem Seeambiente leitete den Empfang wie gewohnt ein Film ein, der die vielen Arbeitsbereiche der rund 430.000 aktiven Mitglieder des DRK auf dem Land, im Wasser und der Luft zeigte. Im Anschluss schwang dann die rotkreuz-eigene Seniorentanzgruppe „Römerschwalben“ das Tanzbein, bevor der Ortsverbands-Vorsitzende Lothar Henrich nach schallendem Applaus Worte an die Anwesenden richtete.
„Ich freue mich sehr, dass wir hier heute wieder zusammenkommen. Wir wollen Euren großen Einsatz für das Rote Kreuz ehren. Wir wollen aber auch allen Ehrengästen und insbesondere der Zülpicher Stadtverwaltung, der Feuerwehr und der Polizei danken, mit der wir stets reibungslos und auf kurzem Dienstweg zusammenarbeiten können!“, so Henrich.
Silvia Wallraff schloss sich ihm an und betonte neben den „Alltagsaufgaben“ des Ortsvereins insbesondere die wertvolle Arbeit beim „Smurfit-Kappa“-Großbrand, dem Festival „Into the Madness“ und natürlich den zahlreichen betreuten Blutspendeterminen.
„Ihr alle seid Teil der weltweiten Bewegung, denn ohne euch gäbe es kein Rotes Kreuz!“, stellte auch Karl-Werner Zimmermann, der Vorsitzende des Roten Kreuzes im gesamten Kreis Euskirchen, stolz fest: „Unser Aufgabenspektrum ist breit, auch in diesem Jahr liegen wieder viele Aufgaben vor uns. Doch zum Glück wissen wir, was wir an Euch haben!“
Auch wenn neben der Fußball-EM und weiteren Großveranstaltungen auch in diesem Jahr wieder viel auf dem Plan steht, sei er zuversichtlich, die Herausforderungen „miteinander stemmen“ zu können.
„Wer, wenn nicht wir?“
Doch auch im Ausland werden die Helfer aus der Region benötigt. So wie Regine Reim, die schon so ziemlich überall mitgeholfen hat: bei der Flutkatastrophe 2021, Ebola in Westafrika, Covid-19 im Tönnies-Werk, im Ukraine-Krieg oder bei weiteren humanitären Notlagen und Katastrophen auf dem ganzen Erdball.
In ihrem Vortrag zeigte sie Impressionen, erzählte vom Leid der Menschen und ermahnte die nicht zu vergessen, die weiterhin Hilfe benötigten. Sie stellte fest: „Leid kennt keine Religion. Wer soll also helfen, wenn nicht wir als Rotkreuz-Familie in 191 Ländern weltweit? Deshalb danke ich Euch herzlich für Euren Einsatz!“ Das Publikum antwortete ihr mit großem Applaus.
1337 Spenden
Dann war die Zeit auch schon Reif für den Jahresrückblick des Zülpicher DRK-Gemeinschaftsleiters Thomas Heinen. Über 5857 ehrenamtliche Helferstunden haben die insgesamt 102 Helfer auf dem Tacho. Neben Ausbildungen, Übungen, Sanitätsdiensten, Blutspendeterminen und mehr habe man auch Großeinsätze erfolgreich gemeistert. So zum Beispiel kürzlich die Versorgung der Polizeikräfte bei einer „Greenpeace“-Demo in der Obergartzemer Molkerei der „Hochwald Milch eG“.
Doch auch große kommende Herausforderungen stellte er heraus. Ebenso waren Blutspenden Thema – mit ganzen 1337 Stück im vergangenen Jahr. Er freue sich sehr über das „vorbildliches Engagement“ der Spender und Helfer. Schließlich dankte er allen Freiwilligen, Führungskräften, öffentlichen Behörden und der Feuerwehr für die „gute Zusammenarbeit auf freundschaftlicher Ebene“, bevor die offiziellen Ehrungen anstanden.
„Wollte Menschen helfen“
Mit Geschenkkörben, Urkunden und goldenen Ehrennadeln des DRK-Blutspendedienstes West wurden erst die Blutspender honoriert, die insgesamt 1350 Blutspenden in einer Gesamtmenge von 675 Litern gespendet hatten. Für 25 Spenden: Victoria Bell, Mike Dieffenbach, Yannik Fischer, Bernhard Rücker, Anna Steinmann, Sascha Ayaz, Ingeborg Faßbender-Mohr, Marijke Kilber, Markus Kiwall und Peter Josef Grote. Für 50 Spenden ehrte man Karin Zingsheim, Frank Schröder, Ursula Sperlich, Bernd Albert Weber, Marion Haas-Augé, Anette Wagner und Elisabeth Pilnei. Olaf Haase und Maria Liebertz hatten 75 Spenden erreicht.
Die „Königsklasse“ von 100 Spenden hatten Johann Peter Winter, Christoph Bildstein, Martin Spiering und Wolfgang Jäckel erreicht. „Kaiser“ wurde Werner Eichler, der mit 200 Spenden eine echte Premiere erreicht hatte. Der ehemalige Kraftfahrer hatte mit 18 Jahren begonnen, seinen Lebenssaft zu spenden. 100 Liter Blut sind dabei bisher zusammengekommen, also die zwölf-ein-halb fache Menge eines durchschnittlichen Körpers. Und warum? Ganz einfach: „Ich wollte Menschen helfen“, so Eichler. Aufhören wolle er aber noch lange nicht. Ganz zur Freude von Thomas Heinen: „Meinen größten Respekt!“
„Wir sind Helden!“
Geehrt wurden aber auch Helfer, die sich in ihren aktiven Dienstjahren unverzichtbar gemacht haben. Conny Zillingen für fünf Jahre, Brigitte Kremer für 15 Jahre, Daniel Böser und Burkhard Rhiem für 20 Jahre, Gabriele Schleiermacher für 30 Jahre, Jürgen Reifferscheidt für 35 Jahre und schließlich Ilse Henrich für 55 Jahre.
Bevor der offizielle Teil endete und das gemeinsame Mahl begann, verabschiedete Thomas Heinen noch einen „langjährigen Freund“. Denn Bernd Klein vom Bezirksdienst der Polizei geht in den Ruhestand. Heinen dankte ihm herzlich für die „stets gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ und überreichte ihm schmunzelnd sein „letztes Lunchpaket“.
Nach einem Abschlussfilm, der klarstellte „Wir sind Helden!“, verabschiedete sich Heinen bis zum nächsten Jahr – und das reichhaltige Buffet war eröffnet.
pp/Agentur ProfiPress