„Gesichter des Zeitgeistes“
Outdoor-Ausstellung „Kopf hoch: Zeitgeist 2.0“ hat begonnen – Mechernicher Rathausgeländer wiederholt als Galerie – Insgesamt 21 Künstler aus dem Stadtgebiet und Gäste stellen aus – Aktion soll Mut machen und für Freude in schweren Zeiten sorgen – Voraussichtlich noch bis März 2022
Von Henri Grüger
Mechernich – „Hebt man den Blick, dann sieht man keine Grenzen mehr. So lautet ein chinesisches Sprichwort“, bemerkte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick am Freitagabend vor dem Mechernicher Rathaus – und es passt wie die „Faust aufs Auge“. Die 42. Ausstellung einheimischer Mechernicher Künstler „Kopf hoch: Zeitgeist 2.0“ ist, wie schon im Vorjahr, etwas Besonderes. Dies konnte man schon bei der Eröffnung im kleinen Künstler- und Gästekreis spüren. Installiert wurden im Rahmen der Aktion wieder 21 Kunstplanen am Mechernicher Rathaus, die gerade in der momentanen Pandemielage Hoffnung und Mut spenden sollen.
Da in diesem Jahr vier der 21 Stammkünstler aus der Gruppe aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mitwirken konnten, wirkten auch vier Gastkünstlerinnen (Elke Wessel aus Euskirchen, Ute Gerlach aus Nettersheim, Rosi Schorn aus Rheinbach und Beate Mack aus Aachen) bei der Gestaltung mit. „Wir freuen uns, dass die Ausstellung über die Grenzen von Mechernich wahrgenommen wird!“, betonten die Veranstalterinnen Petra Hansen, Donata Reinhard und Ela Rübenach bereits im Vorfeld. Heiner Kirch hat im Vorfeld wieder den Flyerentwurf und die Planengestaltung übernommen.
Neue Blickwinkel
„Der Zeitgeist hat viele Gesichter“, sagen nicht nur die Künstler – an den Balkonen zeigt es sich. So unterschiedlich die Bilder auch sind, so individuell können sie betrachtet und interpretiert werden. „Im Zeitalter von Corona ist es eine Kunst, unsere Kunst den Kunstinteressierten und Kunstbanausen kunstgerecht und kunstvoll zu präsentieren. Wir laden die Betrachter zum Blick nach oben und zum kreativen Austausch miteinander ein“, hielten die Veranstalterinnen bereits im Vorfeld auf einem begleitenden Flyer zur Aktion fest.
Eine der „Köpfe“ dahinter, Donata Reinhard, berichtete dem Bürgerbrief bei der Eröffnung: „Aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen haben wir uns schon frühzeitig entschieden, auch in diesem Jahr wieder Hoffnung spenden und Künstlern eine (Outdoor-)Fläche bieten zu wollen. Dabei freuen wir uns natürlich ganz besonders über unsere vier Gastkünstlerinnen!“
Hochkarätige Gäste
Beate Mack aus Aachen stellt ihr Gemälde „Humanism“ aus und sagte dazu: „Ich habe über Facebook von dieser großartigen Aktion erfahren und wusste sofort, ich will mitmachen. Das Projekt macht Mut und zeigt, dass das Leben bunter und schöner ist, als es oftmals wirkt!“
Rosi Schorn, eine weitere Gastkünstlerin ergänzte: „Ich habe von der Ausschreibung auch spontan über Facebook erfahren und mich dazu entschieden, mich mit einem der für mich wertvollsten Werke zu bewerben. Das Ganze ist eine begehbare Aktion, das macht sie so besonders und mich stolz, ein Teil davon sein zu dürfen.“
Und auch Elke Wessel, eine Wiederholungstäterin, stellt ihr Bild „Florens mit Uhr“ aus: „Ich habe selbst bereits zehn Jahre lang an den Kunstausstellungen der einheimischen Künstler Mechernich mitgewirkt, habe sie auch danach noch weiterverfolgt und angesehen. Als ich dann die Ausschreibung las, wusste ich, ich will auch weiterhin helfen und diese schöne Aktion unterstützen!“
„Bunt statt schwarz“
Wie anfangs erwähnt ließ es sich Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick natürlich nicht nehmen, der Ausstellungseröffnung beizuwohnen und sie gebührend zu loben: „Zu Corona letzten Jahres hat diese Outdoor-Ausstellung als Notlösung begonnen und ich muss sagen: Sie hat ihren Charme! Das Ganze ist ein Spitzending für unsere Stadt, was sich mehr als gut sehen lassen kann. Ich hoffe, dass viel Bürgerinnen und Bürger, aber auch natürlich Gäste hier Halt machen und hinaufblicken werden zu dieser Sammlung von Ideenreichtum und Kreativität. Es lädt zum in sich gehen und Nachdenken ein. Kunst erlebbar machen – so lautet die Devise und das macht die Aktion auch aus!“
Schick ergänzte: „Unser besonderer Dank gilt den Künstlern sowohl aus Mechernich als auch den vier Gastkünstlerinnen, den Organisatorinnen und natürlich auch dem städtischen Bauhof, der diese Installation erst möglich gemacht hat. Unser Mechernich ist nun um eine beeindruckende Attraktion reicher!“
Schließlich wünschte der Bürgermeister stellvertretend für die gesamte Stadtverwaltung allen Besuchern und Bürgern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und betonte zum Abschluss: „In schwierigen Situationen, statt schwarz auch bunt sehen zu können, das ist Kunst!“
Finissage und weitere Informationen
„Es würde uns sehr freuen, wenn die Ausstellung bis März 2022 Rathaus- und Innenstadtbesucher erfreuen könnte, wie bereits im letzten Jahr. Voller Hoffnung schauen wir ins nächste Frühjahr, sodass wir mit einer großen und feierlichen Finissage die Ausstellung gebührend beenden können“, betonten die Veranstalterinnen schlussendlich.
Die ausgestellten Kunstplanen sollen nach Ende der Aktion für rund 150 Euro das Stück verkauft werden. Bei Interesse an den Originalen kann mit den Künstlern persönlich Kontakt aufgenommen werden.
Für weitere Infos liegen Flyer der Aktion in Geschäften und im Mechernicher Rathaus aus, für persönliche Fragen und Anliegen können die Veranstalter der Aktion unter kunst.im.gat@web.de kontaktiert werden.
pp/Agentur ProfiPress