Idyll mit Tücken
Baltesbendener Weiher am Bergbaukundlichen Wanderpfad ab Bergbaumuseum, einem Teil der „Eifelschleifen“
Mechernich – Der Baltesbendener Weiher, ein ehemaliges Wasserreservoir für die Aufbereitung der in Mechernich gewonnenen Bleierze, ist heute eines der vielen lohnenswerten Ziele auf dem Bergbaukundlichen Wanderweg ab Bergwerksmuseum Mechernich.
Wie auch der Buchholzer Weiher ist der See ein Naturidyll mit Tücken. Schwäne, die man dort ausgesetzt hat, sind regelmäßig verendet, weil sie mit dem Gründeln am Boden der Gewässer toxische Mengen Blei zu sich genommen haben.
Der zehn Kilometer lange bergbaukundliche Wanderweg ist heute Teil der „Eifelschleifen“. Die Nordeifel-Touristik GmbH gibt die Gehzeit mit zweieinhalb Stunden an, der Höhenunterschied beträgt 138 Meter. Im Text der Tourenbeschreibung heißt es: „Tauchen Sie ein in die Geschichte des Bergbaus in der Eifel! Auf diesem Weg können Sie die Geschichte einer der einstmals größten Bleiminen der Welt erwandern.“
Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten am Mechernicher Bleiberg rund 4500 Knappen. Das Werk wurde 1957 geschlossen, aber die Überreste dieser gigantischen Anlagen übersäen das Gelände der Industriebrache bis auf den heutigen Tag. „Der Baltesbender Weiher und der Buchholzer Weiher sollten den riesigen Wasserverbrauch sichern“, heißt es auf der Webseite.
Weitere Industriedenkmäler auf dem Bergbaukundlichen Wanderpfad sind der „Große Eindicker“, der Tagebau Kallmuther Berg, der Fuß des „Langen Emil“ genannten, einst höchsten Industrieschornsteins Europas, und der Malakowturm über einem früheren Abraum-Förderschacht.
pp/Agentur ProfiPress