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Toller Feldgottesdienst, kaum Besucher

 „Was für ein Segen“: Militärpfarrerin Silke Röcher-Hoffmann und Diakon Manni Lang rekapitulierten in der Bleibergkaserne unter freiem Himmel Wüstenerfahrungen nicht nur in Corona-Krisenzeiten

Mechernich – Kaiserwetter mit blauem Himmel, weißen Schäfchenwolken, strahlendem Sonnenschein und sattem Rasengrün im Hintergrund: Schöner hätte die Kulisse für einen Feldgottesdienst in der Mechernicher Bleibergkaserne nicht sein können wie am Donnerstagmorgen.

Beim Feldgottesdienst in der Bleibergkaserne sprachen (v.l.) Militärpfarrerin Silke Röcher-Hoffmann, Oberstleutnant Lars Rauhut, Pfarrhelferin Angelika Junkes und Diakon Manni Lang die Fürbitten um Gottes Beistand in Krisen- und Wüstensituationen für Menschen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Harald Koch, der in Mechernich mit Unterstützung des Nörvenicher Pfarrhelfers Johannes Bresa die Militärseelsorge und die Tradition der Soldatengottesdienste hochhält, hatte einen altgedienten Feldaltar aus der Zeit des legendären Franziskanerpaters und Militärseelsorgers Arno Schmidt eigens für diesen Gottesdienst unter freiem Himmel restaurieren und aufstellen lassen.

Lars Rauhut, Depotleiter und Standortältester der Bundeswehr in Mechernich, verfolgt die Predigt von Mitlitärpfarrerin Silke Hoffmann-Röcher. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Statt Motorradwallfahrt

Den insgesamt sehr ergreifenden und ermutigenden Gottesdienst zum Thema „Was für ein Segen…“ organisierte und leitete die Rheinbacher  Militärpfarrerin Silke Röcher-Hoffmann. Ihr zur Seite stand als römisch-katholischer Partner der Mechernicher Diakon Manfred Lang, der selbst zuweilen als Reservist in der Bleibergkaserne einrückt.

Der Nörvenicher Militärseelsorger Johannes Bresa sorgte mit seiner Orgel für meditative Musik beim Mechernicher Feldgottesdienst, einige Stücke auch im Duett mit Trompete. Außerdem hatte der Pfarrhelfer vom Taktischen Luftwaffengeschwader sein schweres „Honda“-Motorrad als Reminiszenz an die ausgefallene Motorradwallfahrt der Bundeswehr mitgebracht, die eigentlich an dem Tag hätte stattfinden sollen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Der einzige Schönheitsfehler bei diesem sehr spirituellen ökumenischen Gottesdienst, den Johannes Bresa an der Orgel und sein Mitarbeiter an der Trompete musikalisch begleiteten, war die schwache Resonanz. Leider fanden nur 15 Soldaten und Zivilbeschäftigte den Weg zur Freiluftkapelle zwischen Turnhalle und Sportplatz der Bleibergkaserne.

Den insgesamt sehr ergreifenden und ermutigenden Gottesdienst zum Thema „Was für ein Segen…“ organisierte und leitete die Rheinbacher Militärpfarrerin Silke Röcher-Hoffmann. Ihr zur Seite stand als römisch-katholischer Partner der Mechernicher Diakon Manfred Lang, rechts im Hintergrund. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Eigentlich hätte heute unsere Soldaten-Motorradwallfahrt stattfinden sollen“, sagte Johannes Bresa, der seine schwere „Honda“ als Reminiszenz an die Corona-bedingt ausgefallene Pilgerfahrt und als Requisite für den Mechernicher Feldgottesdienst aufgefahren hatte.

Kirchenmusik spielt auch im Militärgottesdienst eine tragende Rolle. Trompeter Julius Weber vom Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr in Euskirchen und der Organist und Seelsorger Johannes Bresa sorgten für tragende meditative Klänge zum Thema „Was für ein Segen…“ Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Im Mittelpunkt der Betrachtungen von Silke Röcher-Hoffmann stand der Segen, den Gott den 40 Jahre durch die Wüste irrenden Israeliten durch Aaron uns Moses zukommen ließ: „Gott segne und behüte Euch, er lasse sein Angesicht über Euch leuchten und sei Euch gnädig. Der schenke Euch Frieden!“ Pfarrerin Silke Röcher-Hoffmann sprach dazu über ihre persönlichen „Wüstenerfahrungen“ im Leben und auch über die freiwillige Selbstisolation durch Corona, die für manche zum ersten Wüstenerlebnis ihres Lebens wurde.

Depotleiter sprach Fürbitten

Die krisenbewährte und hoffnungsstärkende Wirkung des Glaubens an einen Gott, der bei uns ist und persönlich nicht von unserer Seite weicht, kann in solcher Einsamkeit und auf solchen Durststrecken überlebenswichtig sein. Pfarrerin und Diakon sagten den Gottesdienstteilnehmern diesen Beistand Gottes im Gebet, in den Fürbitten und im Segen zu.

Diakon Manfred Lang, der zuweilen selbst als Reservist in die Bleibergkaserne einrückt und den Bundeswehrstandort bei seiner Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, empfahl der Gottesdienstgemeinde das „Vater unser“ als Gebet für alle Fälle des Lebens: „Damit hat Jesus seinen Freundinnen und Freunden mystische Worte unserer Gotteszuwendung auch für den Fall geschenkt, dass uns selbst nichts mehr einfällt, weil das Leben uns die Sprache verschlagen hat…“ Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Auch Oberstleutnant Lars Rauhut, der Leiter des Bundeswehrdepots West, und Pfarrhelferin Angelika Junkes beteiligten sich an den Fürbitten. Der Gottesdienst hatte trotz der nur kleinen Gemeinde, die mitfeierte, eine sehr schöne dichte Atmosphäre. Dass nur so wenige kamen, liege sicher auch daran, dass man noch immer Corona-bedingt mit halber Mannschaftsstärke auskommen müsse, so der Kommandeur und Standortälteste am Rande.

Im Fürbittgebet gedachten Kommandeur Lars Rauhut, die beiden Geistlichen und Pfarrhelferin Angelika Junkes auch der Kameraden in Auslandseinsätzen, den Corona-Opfern in aller Welt und auch der Menschen, die in der Krise psychisch Schaden genommen haben. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Nach dem Gottesdienst standen Pfarrerin Silke Röcher-Hoffmann und Diakon Manfred Lang noch zum Gespräch bereit. Das Evangelische Militärpfarramt Rheinbach hatte zur Stärkung außerdem Kaffee und Kaltgetränke sowie als Präsente für jeden Gottesdienstteilnehmer Segenskarten, Tassen, Taschenbücher und Süßigkeiten mitgebracht.

pp/Agentur ProfiPress