Bergbau und „Black Mamba“
Polnische Austauschschüler aus der Partnerstadt Skarszewy erleben in Mechernich zurzeit ein kulturelles Kontrastprogramm
Mechernich – Nicht nur die offizielle polnische Delegation um Bürgermeister Jacek Pauly ist zurzeit in Mechernich zu Gast. Auch eine 20köpfige Schülergruppe mit 13 bis 15 Jahre alten Jungen und Mädchen des gymnasialen Differenzierungsbereichs aus Skarszewy lebt seit Dienstag in Gastfamilien und verbringt die Tage mit gleichalten Kindern und Jugendlichen aus Haupt-, Real- und Gesamtschule Mechernich.
Am Dienstag wurden die deutschen und polnischen Austauschschüler von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick empfangen, anschließend gab es eine Stadtführung mit Hauptschulrektor Heinz Wolfgarten und Ortsvorsteher Günther Schulz, auch Sophia Rittau, die zweite Vorsitzende im Freundeskreis Skarszewy, und der polnische Pädagoge und Dolmetscher Krystian Buchholcz waren mit von der Partie.
Am Donnerstag besichtigten Polen und Deutsche gemeinsam das Bergbaumuseum Mechernich. Steiger Günther Niessen gab sachkundige Erläuterungen über und unter Tage. Krystian Bucholcz, der fließend Deutsch sprechende Begleitlehrer der polnischen Schüler, übersetzte die zum Teil nicht ganz einfache Materie des Jahrtausende alten Bleibergbaus von Mechernich.
Es gab in den vergangenen Jahren schon eine ganze Reihe von Schüleraustauschen zwischen Mechernich und Skarszewy, allerdings sind die Kinder diesmal erstmals in Gastfamilien untergebracht. Das wird von der Verständigung als schwieriger eingestuft, birgt aber den unschätzbaren Vorteil, dass die Austauschschüler hüben und drüben viel schneller und intensiver in die jeweilige Landes- und Familienkultur eintauchen.
Den Mittwoch verbrachten deutsche und polnische Siebtklässler im „Phantasialand“. Sophia Rittau schreibt: „Die Jugendlichen waren schon vor der Abfahrt nach Brühl sehr gespannt und voller Vorfreude. Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen, dass der Park richtig überfüllt ist, da morgens wirklich perfektes Ausflugswetter war. Nach der Ankunft im Phantasialand, mussten wir natürlich jede Attraktion ausprobieren. Ob »Black Mamba«, »Colorado Adventure«, »Temple of the Nighthawk«, »Winjas Fear« oder »Winjas Force«, je schneller desto besser.“
Bergwerksführer Günther Niessen informierte, dass bereits Kelten und Römer in Mechernich nach Erzen schürften. „Woher wussten die, dass sich unter der Erde Blei verbirgt?“ fragte er und gab die Antwort selber: „An der Grasnelke. Wo diese Pflanze wächst, ist die Erde voller Erz.“
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Oktogon ging es zum Radioteleskop nach Effelsberg. Am Freitag stehen Besuche der Gesamtschule und der Hauptschule Mechernich auf dem Programm, anschließend geht es zum Wildfreigehege Hellenthal. Das Wochenende verbringen die Polen in Köln und auf dem Mechernicher Stadtfest.
pp/Agentur ProfiPress