Troja im Münstereifeler Höhengebiet
Der Honerather Künstler Paul Greven präsentierte seine neueste Großskulptur: ein Trojanisches Pferd – Griechischer Generalkonsul Grigorios Delavekouras war Ehrengast beim Skulpturen-Symposium
Bad Münstereifel-Honerath – Paul Greven hat schon eine Eifel-Arche gezimmert, ein Freilufttheater nach römisch-griechischem Vorbild errichtet und auch schon ein Ufo in seinem Garten landen lassen. Zum 14. Honerather Skulpturen-Symposium hatte sich der mittlerweile 81-jährige Künstler wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Aus Holz, Pappmaschee und Eisen errichtete er ein sieben Meter hohes und zehn Meter langes Trojanisches Pferd.
„Der Nachbau von Paul Greven braucht sich weder in Sachen Optik noch bei den gigantischen Ausmaßen vor dem Vorbild der Antike zu verstecken“, schreibt der Journalist Cedric Arndt im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der „Kölnischen Rundschau“. Besonders das Thema Griechenland, so wird Greven in den beiden lokalen Tageszeitungen weiter zitiert, sei die Wiege Europas. „Unsere Kultur und medizinischen Fortschritte haben wir diesen Menschen zu verdanken, die uns auch die Demokratie gelehrt haben“, führt der Kölner Künstler aus, der 1997 mit seiner Frau Rita nach Honerath gezogen war.
Schauspieler des Kölner Akademietheaters führten bei der Enthüllung der gigantischen Skulptur Auszüge aus dem Stück „Die Troja-Agonie“ auf. Außerdem konnte Greven einen besonderen Gast auf seinem 7500 Quadratmeter großen Kunsthof begrüßen: den griechischen Generalkonsul Grigorios Delavekouras. Der Schirmherr des Skulpturen-Symposiums, Landrat Günter Rosenke, hatte seine Kontakte spielen lassen. „Ich bin sehr glücklich, dass die Kunst uns hilft, uns wieder auf unsere gemeinsamen europäischen Wurzeln zu besinnen und wir das negative Bild der jüngeren Vergangenheit durch etwas ersetzen können, was uns verbindet“, wird Delavekouras in den Tageszeitungen zitiert.
„Das Ausstellungsareal ist nicht vergleichbar mit einem geschniegelten Skulpturenpark“, schreibt der Redakteur Torsten Beulen im Blickpunkt am Sonntag. Anzutreffen sei in Honerath eine lebendige Stätte, eine künstlerische Baustelle gar, auf der das Werk eines individuellen Künstlers zu bestaunen sei, der die Rolle eines Architekten, Statikers, Ingenieurs und universellen Handwerkers in sich vereint.
Unterstützung findet Greven beim Landschaftsverband Rheinland, der Stadt Bad Münstereifel sowie der Bürgerstiftung Bad Münstereifel.
Natürlich können die Werke des Künstlers auch besichtigt werden. Fast täglich meldeten sich laut Blickpunkt Schulklassen, Vereine, Familien mit Kindern, Studentenseminare und Einzelpersonen an. Sie können auch einen Blick in das Innere des Trojanischen Pferdes werfen und sogar hineinsteigen, denn es besteht aus mehreren Etagen. Eine Treppe führt in die erste Ebene für Kinder und weiter in die zweite Ebene für Erwachsene.
Ein bisschen Wehmut schwang bei der Eröffnungsfeier am letzten Septemberwochenende aber auch mit. Denn wie die Tageszeitungen berichten, soll das Trojanische Pferd das letzte große Bauwerk Paul Grevens sein. Zur Ruhe setzen wird sich der 81-Jährige aber nicht. „Die Ausmaße der Skulpturen werden womöglich etwas kleiner ausfallen, aber Paul Greven wird wohl auch beim nächsten Honerather Skulpturen-Symposium mit einigen Überraschungen glänzen können“, schreibt Cedric Arndt.
pp/Agentur ProfiPress