Mauerwerk mit Kran überprüft
Westwerk der Basilika Steinfeld soll neuen Anstrich bekommen – Sanierungsmöglichkeiten vom Kran aus geprüft – Arbeiten an der vom Orden der Salvatorianer genutzten Klosterkirche sollen im Frühjahr beginnen
Kall-Steinfeld – Rund 30 Meter über dem Boden schaukelte der Krankorb über den Turmspitzen der Basilika Steinfeld. Von oben hat man das gesamte Klostergelände der Salvatorianer zu Steinfeld im Blick. In solch schwindelerregender Höhe untersuchten Architekt Thomas Staerk und Dr. Georg Hilbert, Fachplaner im Bereich mineralische Baustoffe, einige verfärbte Stellen am Westwerk der Basilika Steinfeld.
„Die Türme zu verputzen war richtig“, betonte Dr. Georg Hilbert aus Magdeburg, der die Sanierungsarbeiten an der Basilika seit dem Frühjahr betreut. Dass sich dennoch dunkle Flecken an den weißen Wänden abzeichnen, ist die Folge von Regen und Wind, die dafür gesorgt haben, dass der Anstrich über dem Putz abgewaschen wurde. Das Westwerk der Klosterkirche, die vom Orden der Salvatorianer in Steinfeld genutzt wird, ist auf dieser Seite schonungslos der Witterung ausgesetzt.
Von 2008 bis 2010 war das Westwerk der Basilika restauriert worden. Um die Substanz zu sichern wurde damals das Mauerwerk der bisherigen Bruchsteinmauer verputzt und angestrichen. „Wir haben uns damals bewusst für eine Naturfarbe entschieden, damit der Putz atmen kann“, erklärte Pater Wieslaw Kaczor, Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Potentinus in Steinfeld. Dass der Anstrich nach einiger Zeit nachgebessert werden müsste, habe man von Anfang an in Betracht ziehen müssen. „Es gibt keinen Anstrich, der völlig wartungsfrei ist“, betonte Oswald Thurn, stellvertretender Vorsitzender im Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde.
Wie lange der Zeitraum zwischen zwei Anstrichen sein würde, konnte man damals noch nicht sagen. Inzwischen ist klar, dass der Anstrich mit dieser Farbe in regelmäßigen Abständen von etwa fünf Jahren überarbeitet werden müsste. Mit der Überprüfung vom Krankorb aus sollte nun geklärt werden, ob die Türme dazu eingerüstet werden müssen oder ob auch eine kostengünstigere Alternative per Seilklettertechnik oder direkt vom Kran aus möglich ist.
Mit einem Kran der Euskirchener Firma Salgert wurden deshalb alle Flächen der beiden Türme befahren und begutachtet. Die gute Nachricht: Zusatzmaßnahmen wie die Installation von Verankerungspunkten für die Seile der Industriekletterer sind nicht notwendig.
Vor Ort wurden die verfärbten Flecken außerdem genau untersucht. Demnach setzen sich die dunkelgrünen Flecken vor allem aus Algen zusammen, die auf eine hohe Dauerfeuchte hinweisen und klar dem ablaufenden Wasser an den Türmen zugeordnet werden können. Eine Gruppe aus Verantwortlichen und Fachleuten will sich nun beraten, wie man die Ursache für die Vergrünung so weit wie möglich abstellen kann. Ein Ansatzpunkt könnte es zum Beispiel sein, die Abtropfkanten an den beiden Türmen zu verändern.
Derzeit handelt es sich noch um kosmetische Arbeiten, aber über längere Zeit unbehandelt könnten die Schäden auch die Substanz angreifen. „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr mit den Arbeiten beginnen können“, sagte Architektin Annemarie Hahn, zuständig für Kirchbau und Denkmalpflege im Bischöflichen Generalvikariat im Bistum Aachen.
Ziel der Sanierung des Westwerks ist die Trockenlegung der Substanz, bevor es mit den Arbeiten im Innenraum weitergehen kann. Architekt Thomas Staerk: „Die Basilika muss erst von außen dicht sein, bevor wir innen weitermachen können.“
pp/Agentur ProfiPress