Adenauer bei Bitters zum Kaffee
Früherer Mechernicher Ratsherr, Kräuterkenner und Kaufmann Felix Bitter starb im hohen Alter von 94 Jahren
Mechernich – Felix Bitter ist tot. Der frühere Kommerner Kräuterhändler und Mechernicher Ratsherr starb am Sonntag im hohen Alter von 94 Jahren. Erst im Oktober vergangenen Jahres war der gebürtige Recklinghausener als dienstältestes CDU-Mitglied im Stadtverband für 75 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet worden.
Der junge Hanns-Felix Bitter, so sein vollständiger Name, hatte den früheren Kölner Oberbürgermeister und späteren ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer im Elternhaus bei Kaffee und Kuchen persönlich kennenlernen dürfen. Bitters Vater Wilhelm, ein gebürtiger Kölner, war nach dem Zweiten Weltkrieg christdemokratischer Oberbürgermeister der Ruhrgebietsstadt Recklinghausen.
Erst später ging Recklinghausen – wie die meisten Ruhrgebietsstädte – an die SPD. Die einen wie die anderen aufrechten Demokraten hatten in der unseligen Nazizeit zuvor unter dem braunen Terror leiden müssen. Wilhelm Bitter, Inhaber eines Verlages und einer Druckerei, war bereits einen Tag nach der Machtergreifung der NSDAP, also am 31. Januar 1933, verhaftet worden.
In der katholischen Zentrumspartei
„Er stand offenbar ganz oben auf einer roten Liste“, erzählte Felix Bitter einmal in einem Interview. Er erinnerte sich auch noch an den Brand der Recklinghausener Synagoge und an Bücherverbrennungen. Bitters Vater war zu der Zeit ein strammer Vertreter der katholischen Zentrumspartei. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er mit Adenauer zu den Mitbegründern der gemischt-konfessionellen konservativen CDU in Köln.
Der am 28. April 1930 geborene Sohn Hanns Felix rückte im April 1995 für den ausgeschiedenen Kommerner Ratsherrn Harald Schmidt in den Mechernicher Stadtrat nach. Mit Ablauf der ersten Legislaturperiode von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick schied der Kommerner Kräuterkenner und Händler 2004 aus dem Stadtparlament aus.
Der Kaufmann war unter anderem Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss, im Planungsausschuss, Werksausschuss, Kulturausschuss, Wahlprüfungsausschuss, Schulausschuss, Jugendausschuss und Umweltausschuss. Eine Wahlperiode (1999 – 2004) vertrat er seinen Kommerner Parteifreund Johannes Ley in der Gesellschafterversammlung der Verbandswasserwerk Euskirchen GmbH.
pp/Agentur ProfiPress