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AllgemeinSchäfer-Reisen

150 Jahre Eisenbahn am Bleiberg

Streckenfreigabe bis Bahnhof Mechernich am 27. Juni 1865 – Heute ist dieses Gebäude eine von Glas, Licht und Luft dominierte „Gleis-Passage“ mit Wandelhalle, Shops und ansprechender Gastronomie

Mechernich – Das Gesicht des Mechernicher Bahnhofs hat sich in den 150 Jahren seiner Existenz ganz gewaltig verändert. Die „Gleis-Passage“, wie sich der von Privatinvestor Rolf Schäfer aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Mechernich gebaute Bahnhof heute nennt, hat auch ein völlig anderes Image wie seine staatlichen Vorgänger.

Erst waren es die königlich-preußische Eisenbahn, später die Reichsbahn, die den Mechernicher Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Köln-Trier-Saarbrücken betrieb. Schäfers schmucker Glaspavillon mit Café, Bahnhofshandlung und sesselbewährten Wartezonen erinnert heute mehr an ein kleines nationales Flughafenterminal als an den verklinkerten Nachkriegsklotz der „DB“.

Die moderne Gleispassage, der moderne Bahnhof mit hervorragendem Image. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Die moderne Gleispassage, der moderne Bahnhof mit hervorragendem Image. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mit einem Finanzeinsatz von mehr als einer halben Million Euro schuf Schäfer eine lichtdurchflutete, gastronomisch einladende „Gleis-Passage“, die seinerzeit sogar Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee auf den Plan rief. Bei einem Besuch in Mechernich lobte er das „Schäfer-Modell“ als vorbildlich und meinte damit private Investitionen im öffentlichen Bereich.

Visitenkarte für Mechernich

Die neue „Gleis-Passage“ ist auch nach Meinung der Stadt Mechernich das geworden, was sich Gudio Bauer und Rolf Schäfer, die Inhaber von „Schäfer Reisen“, von vorneherein vorgenommen hatten, nämlich eine „Visitenkarte der Stadt Mechernich“ sowohl von den Bundesbahngleisen auf der Strecke Köln-Mechernich-Trier-Saarbrücken aus, als auch ursprünglich an der Bundesstraße 477 von Richtung Kommern, Mühlenpark, Strempt und Roggendorf kommend. Das ist der neue Bahnhof Mechernich auch noch nach Untertunnelung des Bahnhofsberges, wenngleich jetzt ein Teil des Straßenverkehrs den Bahnhof statt von der Straßen- von der Gleisseite zu Gesicht bekommt. Abgesehen davon, dass das verminderte Verkehrsaufkommen die wirtschaftliche Basis der Bahnhofsbetreiber bereits geschmälert hat.

Die Veranstaltungsreihe „Talk im Bahnhof“, hier mit Weihbischof Karl Reger und Diakon Manfred Lang im Gespräch, trug mit zum ausgezeichneten Ruf der Mechernicher Gleispassage bei. Archivfoto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Die Veranstaltungsreihe „Talk im Bahnhof“, hier mit Weihbischof Karl Reger und Diakon Manfred Lang im Gespräch, trug mit zum ausgezeichneten Ruf der Mechernicher Gleispassage bei. Archivfoto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Auch die Stadt Mechernich hat am Bahnhofsberg investiert. Und zwar unter anderem in zwei ebenso schön gestaltete wie gebrauchstaugliche Park-&-Ride-Anlagen sowie den Busbahnhof mit Vorplatz. DHL hat einen Paketdienstcontainer als Dienstleistungsangebot aufgestellt. Es gibt überdachte Zweiradstellplätze und Taxistände in reicher Anzahl. Nach dem Durchstich Bahnhofsberg sind auf der anderen Seite der Gleisanlagen weitere Park & Ride-Plätze erstanden.

Investor Rolf Schäfer sagte 2009 bei einer Pressekonferenz mit dem Bundesverkehrsminister: „Manche träumen davon, Lokführer zu werden, ich habe einen Bahnhof gekauft.“ Schon Vater und Großvater seien als Reiseunternehmer und für den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) engagiert gewesen.

Mechernich zur Blütezeit des Bleibergbaus. Foto: Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress
Mechernich zur Blütezeit des Bleibergbaus. Foto: Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Er wünsche sich, nachdem er Geld in die Hand genommen habe, um Mechernich und speziell den Bahnhof und sein Umfeld attraktiver zu machen, dass auch die Bahn sich am Bleiberg engagiere – und zeitnah behinderten- und kinderwagengerechte Bahnsteige schaffe.

Am 27. Juni 2015 jährte sich zum 150. Mal der Tag, an dem der erste Zug aus Richtung Köln im Bahnhof Mechernich einrollte. Damit wurden jahrzehntelange Anstrengungen von Erfolg gekrönt. Erste Bemühungen zum Anschluss der Eifel an das gerade entstehende Eisenbahnnetz in Deutschland gab es bereits 1833.

Vor 150 Jahren wurde der Bahnhof Mechernich in Betrieb genommen. Am 27. Juni 1865 rollten die ersten Züge aus Richtung Düren/Euskirchen ein. Foto: Archiv Erich Stoffels/pp/Agentur ProfiPress
Vor 150 Jahren wurde der Bahnhof Mechernich in Betrieb genommen. Am 27. Juni 1865 rollten die ersten Züge aus Richtung Düren/Euskirchen ein. Foto: Archiv Erich Stoffels/pp/Agentur ProfiPress

Mit Rücksicht auf den Transportbedarf der Bleibergwerke entschloss sich die Rheinische Eisenbahn (RhE), den Abschnitt Euskirchen – Mechernich vorab am 27. Juni 1865 zu übergeben. Kurz danach verkehrten auch die ersten Personenzüge zwischen Mechernich und Düren. Allerheiligen, 1. November 1867, fuhr der erste Zug durch bis Kall, im Herbst 1870 wurde der Betrieb zwischen Düren/Euskirchen und Trier aufgenommen, am 1. Oktober 1875 war die Eifelstrecke zwischen Köln und Trier durchgängig mit Zügen befahrbar.

pp/Agentur ProfiPress