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AllgemeinCommunio in Christo

„Neuevangelisierung ist unser Auftrag für das 21. Jahrhundert“

Erzbischof Zygmunt Zimowski, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, sprach in Rom beim Treffen vor Anhängern, Sympathisanten und Interessenten der Communio in Christo über das geistliche Erbe von Mutter Marie Therese und die Frucht ihrer Botschaft für die Bewertung des Zweiten Vatikanischen Konzils – Die Liebe ist für den Erzbischof die Quintessenz, der Auftrag des 21. Jahrhunderts lautet Neuevangelisierung – Abschlussmesse mit Bischof Salutaris Libena – Schwester Lidwina und fünf Priester bei der Heiligsprechung auf dem Petersplatz begeistert vom „katholischen Gefühl der einen Weltkirche“

Teilnehmer des Communio-Interessententreffens in Rom scharen sich im Kreuzgang des Benediktinerklosters San Anselmo um Erzbischof Zygmunt Zimowski (Mitte), rechts neben ihm Schwester Lidwina aus Mechernich und Bischof Salutaris Libena aus Tansania. Dritter von links ist der Euskirchener Kreistagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Hans Reiff, der einen privaten Rombesuch zu einer Stippvisite bei der Communio im Kloster San Anselmo nutzte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Rom – „Wir sind für uns selbst verantwortlich, für unseren Nächsten und für die Kirche“: Auf diese universale Kurzformel brachte Erzbischof Zygmunt Zimowski, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Krankenpastoral, jetzt in Rom die Theologie der Mechernicher Gründerin Mutter Marie Therese, die am 8. Dezember 1984 in der Gründungskapelle des heutigen Mutterhauses in Mechernich die Communio in Christo als Gemeinschaft zur Bestätigung des Zweiten Vatikanischen Konzils ins Leben gerufen hatte.

Der polnische Erzbischof, einer der Präsidenten von insgesamt elf Päpstlichen Räten Benedikt XVI., nahm am 20. Oktober während der Bischofsynode zur Neuevangelisierung und zum 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie am Beginn des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen „Jahrs des Glaubens“ an einem Treffen von Mitgliedern, Sympathisanten und Interessenten der Communio in Christo im Benediktinerkloster San Anselmo in Rom teil. Erzbischof Zimowski steht der Communio in Christo nahe wegen ihrer vorbildlichen Pflege schwerstpflegebedürftiger und sterbender Menschen in den Communio-Einrichtungen in Mechernich und Blankenheim sowie in aller Welt. Aber auch die persönliche Verbundenheit und Freundschaft mit dem verstorbenen polnischen Bischof Edward Materski, der der Communio in Christo sehr nahe stand, spielt eine Rolle für Zimowskis Eintreten für die weltweit verbreitete Gemeinschaft mit Hauptsitz und Mutterhaus in Mechernich.

„Ich war wiederholt in Mechernich, und habe dort auch das segensreiche Hospiz »Stella Maris« eingeweiht“, berichtete Erzbischof Zimowski den Communio-Mitgliedern und Interessenten aus verschiedenen Ländern und von verschiedenen Universitäten beziehungsweise aus verschiedenen Klöstern Roms, darunter auch eine Handvoll Benediktiner der gastgebenden Abtei San Anselmo in Rom, allen voran Altabt Alquin. „Was ist es, das uns Mutter Marie Therese hinterlassen hat? Was ist ihr geistliches Testament für uns?“, fragte Zymowski sich und seine Zuhörer, um selbst zu antworten: „Es sind drei Verantwortlichkeiten, die uns leiten sollen, ein heiliges und gottgefälliges Leben zu führen.“ Dieses Leben impliziere die Liebe zu sich selbst, zum Nächsten und zur Kirche, sagte Erzbischof Zimowski, der im Jahr 2009 das Pontifikalamt zum 25. Gründungsgedenktag der Communio in Christo in Mechernich-Holzheim zusammen mit Generalsuperior Karl-Heinz Haus und dem Aachener Dompropst Helmut Poquet zelebriert hatte.

Ebenfalls bei dem von der Mechernicher Communio-Schwester Lidwina vorbereiteten und organisatorisch geleiteten Treffen in Rom mit dabei war jetzt der tansanische Bischof SalutarisLibena, der seinerseits Hauptzelebrant beim Ordensgedenktag 2012 der Communio in Christo am Samstag, 1. Dezember, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Lambertus Mechernich-Holzheim sein soll. Libena feierte zum Abschluss ein Pontifikalamt mit den Teilnehmern des Communio-Treffens im Kloster San Anselmo.

Der indische Father Mathew George Charthakuzhiyilgab dem guten Dutzend an dem Treffen teilnehmenden Christen – größtenteils handelte es sich um Priester und Ordensleute – Einblick in seine Einschätzung zur Neuevangelisierung, insbesondere zur Rolle der Communio in Christo, die 2011 zum ersten Weltkongress für die Neuevangelisierung unter der Leitung von Generalsuperior Karl-Heinz Haus in den Vatikan eingeladen war. Father Mathew sagte bei dem Communio-Treffen in Rom: „Wir können mit Christus die Welt verändern.“ Man müsse der Welt von heute durch glaubwürdiges Zeugnis, Gebet und Predigt die Gegenwart Christi auch in unserer Zeit bewusst machen. „Wir sollen nicht Christus verändern, um ihn der Welt anzupassen, sondern Christus predigen, Christus in Nächstenliebe leben, damit sich die Welt verändert.“

Father Markus Mjokonti aus Tansania berichtete aus der Communio in Christo in Mechernich, wo er sich in Intervallen während seines Promotionsstudiums in Rom  immer wieder  aufgehalten hat und aufhält. „Priester, Ordensleute und Laien kommen dort zusammen, um die Notleidenden um sich zu sammeln“, berichtete der aus der tansanischen Diözese Mahenge stammende Markus von seinen Eindrücken im Zusammenspiel zwischen Ordensgemeinschaft und Pflegeeinrichtungen. „Im Mittelpunkt stehen Christus und die Eucharistie“, sagte der Afrikaner. Das gelte auch für die Kleinen Christlichen Gemeinschaften auf seinem Kontinent, zu denen Mjokonti Parallelen zog: „In solchen christlichen Gemeinschaften teilen die Menschen nicht nur ihre Gebete und Gottesdienste, sondern auch ihre Existenzsorgen und ihre ökonomischen Probleme, und sie helfen sich dabei gegenseitig.“

Erzbischof Zimowski erzählte beim Treffen mit Communio-Anhängern und Interessenten in Rom von der Freundschaft, die Bischof Materski bereits mit der Communio-Gründerin Mutter Marie Therese verbunden hatte. Er habe bei der Mutter die Liebesbotschaft Christi wiedergespiegelt gefunden. Sie habe für das 20. und 21. Jahrhundert in ihren Gründungen, Taten und Schriften neu auf den Punkt gebracht, was der Apostel Paulus in seinem Hohen Lied der Liebe der Gemeinde von Korinth als Richtschnur vorgab, so Zimowski, nämlich: „Ohne die Liebe, ohne die Tat des Evangeliums, ist alles nichts.“ Mutter Marie Therese erinnere ihn da sehr an die heilige Therese von Lisieux, so Zimowski: „Beide hatten ein Herz aus Liebe, das brennt.“ Nur die Liebe habe die Glieder der Kirche zu allen Zeiten handeln lassen, versicherte der Direktor des Päpstlichen Rates für die Krankenpastoral. Die Liebe erschließe der Kirche alle Berufungen, die Liebe sei alles, sagte der Erzbischof, Therese von Lisieux zitierend:  „Ich begriff, dass die Liebe alle Berufungen umfasst. Sie war der Schlüssel. Jesus, endlich habe ich meine Berufung gefunden. Meine Berufung ist die Liebe! Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein. Und auf diese Weise werde ich alles sein.“

Über die gerade in Rom tagende Bischofssynode zum Thema Neuevangelisierung sagte Erzbischof Zimowski: „Wir spüren diese drei Verantwortlichkeiten aus der Theologie Mutter Marie Thereses für die Kirche. Das lebt aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil: Wir müssen die Kirchenmehr schätzen und lieben und mehr für sie beten. Sie braucht unsere tägliche Hilfe nach dem Vorbild unserer Mutter Marie Therese.“ Die gegenwärtige Christenheit trage eine große Verantwortung, so der Päpstliche Präsident für die Krankenpastoral: „Neuevangelisierung ist unser Auftrag für das 21. Jahrhundert.“

Schwester Lidwina, die Organisatorin des Treffens, sprach von einem außergewöhnlich fruchtbaren und gnadenvollen Ereignis. Besonders der Besuch und das Bekenntnis von Erzbischof Zygmunt Zimowski habe einen tiefen Eindruck auf die Teilnehmer hinterlassen. Ebenso die Messe mit Bischof Salutaris Libena aus Tansania, der auch später noch zum Abendessen mit den Teilnehmern blieb. Schwester Lidwina und einige der teilnehmenden Priester und Ordensleute aus Europa, Afrika und Asien nahmen auch am Sonntag an der Heiligsprechung der Deutschen Anna Schäffer und weiterer sechs Seliger auf dem Petersplatz mit Papst Benedikt XVI. teil. Schwester Lidwina: „Wir waren sehr ergriffen. Das Gefühl, Teil einer weltumspannenden katholischen Kirche zu sein, war überdeutlich zu spüren.“ Die Gastfreundschaft in den Klöstern San Anselmo und San Cecilia, wo Schwester Lidwina während der Tage in Rom in der Klausur mit lebte, war ein weiteres unvergessliches Erlebnis für die Mechernicher Ordensschwester.

pp/Agentur ProfiPress