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Zusammenarbeit zahlt sich aus

Millionenvorteil durch interkommunale Kooperation: Neun Kommunen Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Mechernich, Schleiden, Weilerswist und Zülpich schrieben unter Federführung der Stadt Mechernich Abfallentsorgung gemeinsam aus – Sammlung und Transport von Abfall ab 2013 aus einer Hand – Bürger profitieren durch sinkende Entsorgungsgebühren

 

Helmut Schmitz (l.) und Lothar Hilgers von der Stadtverwaltung Mechernich waren gemeinsam mit Dieter Karls federführend bei der europaweiten Ausschreibung der Müllentsorgung von neun Kommunen im Kreis Euskirchen unter Leitung der Stadt Mechernich. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Kreis Euskirchen – Das neue Zauberwort heißt „Interkommunale Zusammenarbeit“. Wenn mehrere Städte und Gemeinden sich zusammentun, so die Überlegung, dann müssten bei Angeboten und Ausschreibungen bessere Konditionen zu erzielen sein. Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Mechernich,  Schleiden, Weilerswist und Zülpich haben es ausprobiert – und bei der Müllabfuhr für die nächsten acht Jahren Top-Konditionen erreicht.

Nicht weniger als eine Million Euro pro Jahr, also acht Millionen auf die Gesamtvertragslaufzeit von acht Jahren ist die Abfallentsorgung auf der Basis der Werte von 2010 künftig billiger als bislang. Die Abfallgebühren lagen vorher je nach Kommune zwischen 23 und 47 Euro pro Einwohner und Jahr, im neuen Vertrag hingegen zwischen 17 und 24 Euro Abfallgebühr pro Einwohner und Jahr.

Je nach Kommune bis zu 50 Prozent Ersparnis

Die Kommunen profitieren in unterschiedlicher Weise – die höchsten Einsparungen verzeichnet die Stadt Bad Münstereifel, der Durchschnitt liegt bei 33 Prozent weniger. Bürgermeister Alexander Büttner: „Ich freue mich sehr, dass bei der insgesamt hohen Abgabenbelastung in Bad Münstereifel insbesondere unsere Bürgerinnen und Bürger am meisten von dem guten Ergebnis der gemeinsamen Ausschreibung profitieren und ab dem kommendem Jahr bei den Abfallgebühren deutlich entlastet werden.“

Lothar Hilgers, Dieter Karls und Helmut Schmitz vom interkommunalen Team der in dieser internationalen Ausschreibung federführenden Stadt Mechernich erreichten bei der Müllentsorgung damit um ein Drittel günstigere Preise wie bisher. Hilgers: „Es ist davon auszugehen, dass alle Bürgerinnen und Bürger spürbar entlastet werden.“

Zu diesem außerordentlichen Erfolg, der selbst von Gutachtern in dieser Größenordnung nicht erwartet worden war, gratulierte dem Team im Mechernicher Rathaus jetzt im Namen seiner acht Kollegen Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Er sprach von einem „ersten echten Schritt im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit im Kreis Euskirchen“. Er zeige, dass durch die Bündelung von Gemeininteressen für die Bürger Kosteneinsparungen möglich sind. Schick: „Der eingeschlagene Weg der Zusammenarbeit im Kreis Euskirchen sollte auch in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung konsequent weitergegangen werden.“

Bereits Mitte 2011 hatten er, seine Bürgermeister-Kollegen und führende Verwaltungsbeamte aus Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall , Mechernich, Schleiden, Weilerswist und Zülpich im Mechernicher Rathaus eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Regelung einer gemeinsamen Zusammenarbeit im Abfallbereich unterzeichnet.

Elf Angebote gingen ein, Schönmackers gewann

Im Rahmen der Vorbereitung wurden verschiedene Abfallarten wie Restabfall, Bioabfall und Papier, Grüngut, Sperrmüll sowie die Schadstoffsammlung und die Papierverwertung  europaweit ausgeschrieben, sodass auch mittelständische Betriebe die Möglichkeit hatten, ein Angebot abzugeben. Zahlreiche Firmen aus ganz Deutschland und den Beneluxländern forderte die umfassenden Angebotsunterlagen an, elf gaben konkrete Angebote ab.

Nach Auswertung der Ausschreibungsunterlagen hatte die Firma  Schönmackers aus Kempen das günstigste/wirtschaftlichste Angebot für die Sammlung und den Transport von Abfällen abgegeben. Das für die Kommunen und ihre Bürger beste Angebot bei der Papierverwertung stammte von der Firma Siegrist aus dem nordbadischen St. Leon-Rot.

Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher sagte Pressevertretern: „Ich bedanke mich auch im Namen der Bürgermeisterkollegen für die sehr gute Zusammenarbeit und die Federführung durch die Stadt Mechernich und dem Büro Schmidt & Bechtle und stelle fest, dass für alle Kommunen ein gutes Ergebnis erreicht wurde und damit dem Bürger auch eine gewisse Gebührenbeständigkeit geboten werden kann.“

Lothar Hilgers fasste im Pressegespräch zusammen: „Somit werden diese Firmen ab 1. Januar 2013  in Bad Münstereifel, Dahlem, Hellenthal, Kall, Mechernich, Weilerswist und Zülpich die Sammlung und Transport von Abfall und die Papierverwertung übernehmen. Schleiden zieht erst ein Jahr später nach, da die ehemalige Kreisstadt vertraglich noch gebunden ist. In Blankenheim läuft ein entsprechender Entsorgungsvertrag sogar noch bis zum Jahr 2017.“

Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann sagte: „Auch wenn die Gemeinde Blankenheim erst ab 2017 beitritt, so bin ich trotzdem sehr froh, dass auch unsere Bürgerinnen und Bürger von den günstigen Konditionen profitieren. Zudem gibt es einen weiteren positiven Effekt durch die Auftragsvergabe an die Firma Schönmackers, denn damit werden die Arbeitsplätze von deren Niederlassung in Blankenheim auf Dauer gesichert.“

Der Weilerswister Bürgermeister Peter Schlösser erklärte: „Obwohl wir schon bei der letzten EU-weiten Ausschreibung, ein gutes Ergebnis für Weilerswist als Einzelgemeinde erzielen konnten, freut es mich um so mehr, dass auch unsere Gebührenzahler an diesem positiven Ergebnis der gemeinsamen Ausschreibung teilhaben werden.“

Papiersammlungen bleiben bei den Vereinen

In den Kommunen, in denen bislang die Papiersammlungen mit Unterstützung der örtlichen Vereine durchgeführt werden, wird sich auch im Rahmen des neuen Abfallvertrages ab 2013 nichts Grundlegendes ändern, so Helmut Schmitz, sodass auch weiterhin die Firma  Schönmackers die Sammlung und den Transport übernimmt.

Zülpichs erster Bürger Albert Bergmann sagte dazu: „Ich bin angenehm überrascht über das für alle Kommunen positive Ergebnis der Ausschreibung. Für die Stadt Zülpich war es darüber hinaus wichtig, die Vereine auch zukünftig an den Papiersammlungen zu beteiligen. Durch den Erlös an der Papierverwertung ist daher die Entlohnung der Vereine für ihre Tätigkeit weiterhin sichergestellt.“

Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg war von Anfang an zuversichtlich, dass die Interkommunale Zusammenarbeit erfolgreich sein würde: „Da wir als zersiedelte Flächengemeinde grundsätzlich immer logistisch benachteiligt sind, profitieren wir nun vom Zusammenschluss mehrerer Kommunen.“

Auch Dahlems Bürgermeister Reinhold Müller war glücklich: „Ein tolles Resultat! Jetzt müssen wir gemeinsam versuchen, unsere noch sehr unterschiedlichen Abfallstandards in den Kommunen anzugleichen, damit wir auch für zukünftige Jahre die Abfallgebühren stabil halten.“

Für die Stadt Schleiden äußerte sich deren Erster Beigeordneter Marcel Wolter: „Das Gesamtergebnis zeigt, dass für alle Kommunen eine Verbesserung erzielt werden konnte! Für unsere Schleidener Bürgerinnen und Bürger freue ich mich besonders über die Entlastung bei den Abfallgebühren. Gerade aufgrund der sehr angespannten Haushaltssituation und der damit verbundenen Schwierigkeiten.“

pp/Agentur ProfiPress