Zeitreise und Nachfolgesuche
Am Rande des Eifel-Ostbelgien-Abends während der ITB informierte auch die Nordeifel Tourismus über Projekte
Berlin/Eifel – Einen eigenen Stand oder eine eigene Pressekonferenz bei der Tourismusmesse ITB in Berlin hatte die Nordeifel Tourismus zwar nicht. Am Rande des Eifel-Ostbelgien-Abends in der Landesvertretung Bremen informierte Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus, aber dennoch über anstehende Projekte.
So laden gleich drei Einrichtungen in der Nordeifel unter dem Leitgedanken „Erfahren. Erinnern. Erzählen.“ zur Zeitreise in die 1930er- bis 1970er-Jahre ein. „Wir wollen die Vergangenheit in die Gegenwart holen“, sagte Iris Poth. Möglich machen das Vogelsang IP, das LVR-Industriemuseum Kuchenheim und das LVR-Freilichtmuseum Kommern.
In Vogelsang IP wird gezeigt, wie die Architektur in den 1930er- und 40er-Jahren eingesetzt wurde, um Macht und Herrschaft der NSDAP aufzuzeigen. In der Tuchfabrik Müller in Kuchenheim geht es darum, zu zeigen, wie es in den 1950er-Jahren in den Euskirchener Tuchfabriken als Weber, Spinner und Stopfer zuging. Das Wirtschaftswunder ist hingegen im Freilichtmuseum Kommern zu bewundern.
Angesprochen sind Tages- und Mehrtagesausflügler. „Wir wollen Gäste zum Übernachten einladen. Gleichwohl soll das Angebot auch Tagestouristen ansprechen. Geeignet ist es auch als wiederkehrendes Angebot“, so Iris Poth. Die Gäste erfahren hautnah, welche politischen und gesellschaftlichen Einflüsse das Leben der Menschen in dem besagten Zeitraum geprägt haben.
In Vogelsang soll außerdem auf dem 3,1 Hektar großen Grundstück „Depot 31“ eine Ferienanlage mit 100 Betten entstehen. Es sollen auf zwei Ebenen Ferienhäuser in Holzbauweise mit jeweils vier bis sechs Betten pro Haus errichtet werden. Als Entree ist die ehemalige belgische Tankstelle vorgesehen. Angesprochen werden sollen Aktiv-Urlauber und Menschen, die Wohnkomfort lieben. Die Investitionssumme liegt bei etwa 5 Millionen Euro.
Drittes Thema in der Nordeifel ist die Nachfolgeproblematik bei touristischen Betrieben. „Wir wissen von 25 Betrieben, die sich mit der Thematik befassen müssen, bei sechs konkreten Fällen ist die Nachfolge so gut wie sicher“, erzählte Iris Poth. Besonders mit dem Thema Digitalisierung müssen sich die jungen Unternehmer heutzutage beschäftigen. „Viele Betriebe hängen hinterher“, weiß Poth. Die Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus wünscht sich, dass auch der Staat Privatunternehmer mit Programmen unterstützt. Iris Poth empfiehlt außerdem immer den Blick nach Österreich: „Dort herrscht eine großartige Willkommenskultur für Touristen, von der wir uns auch in unserer liebens- und lebenswerten Region etwas abgucken können.“
pp/Agentur ProfiPress