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Vier „Monatsgehälter“ für andere Kinder

Bergheimer Kommunionkind Paulina Schäfer (8) überreicht Geldschein an die gemeinnützige Mechernich-Stiftung – Vorsitzender Ralf Claßen: „Tolle Geste! Beispiel sollte Schule machen“

Mechernich – Der Pressetermin bei der Mechernich-Stiftung war fast so ungewöhnlich wie die Bekanntgabe eines Erbes in Millionenhöhe vor einigen Monaten. Das jedenfalls befanden Stiftungsvorsitzender Ralf Claßen und seine Mitvorstandsmitglieder Maria Jentgen und Dr. Michael Stöhr, die jetzt im Sitzungssaal des Rathauses 20 Euro von der erst achtjährigen Paulina Schäfer aus Bergheim entgegennahmen.

Das Mädchen war im Frühjahr in St. Georg Kallmuth zur Ersten Heiligen Kommunion gegangen und hatte, wie das (nicht nur) am Bleiberg üblich ist, anschließend viel Post von wohlmeinenden Menschen bekommen, der kleinere Geldscheine beigefügt war.

Bei der Spendenübergabe (v.r.) im Mechernicher Rathaus: Maria Jentgen, Birgit und Paulina Schäfer, Ralf Claßen, Larissa Schäfer, Ewa Bochynek und Dr. Michael Stöhr. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Ich möchte etwas davon spenden“, verriet Paulina ihrer Mama nach Öffnen der Briefumschläge. Doch Birgit Schäfer warnte vor voreiligen Entschlüssen: „Schlaf mal eine Nacht drüber.“ Doch auch am nächsten Morgen war der Wunsch, anderen Kindern mit einem Teil des geschenkten Geldes zu helfen, da. Wem, war zu dem Zeitpunkt noch unklar, die Summe gab Paulina mit 20 Euro an. Das mache immerhin bei fünf Euro Taschengeld pro Monat vier „Monatsgehälter“ aus.

Kindergartenprojekte werden gefördert

Auf dem Sommerfest der Communio in Christo in Mechernich, wo Mama Birgit arbeitet, traf Paulina dann Ralf Claßen, den Vorsitzenden der Mechernich-Stiftung. Ob die Bürgerstiftung auch gezielt anderen Kindern im Stadtgebiet helfen würde, denen es nicht so gut geht, wollte Paulina wissen. „Ja“, antwortete Ralf Claßen und berichtete von zwei Förderprojekten in Kindergärten in Mechernich am Nyonsplatz und in Firmenich/Obergartzem, die Paulina auch zusagten.

Diesen Montag kam es im Mechernicher Rathaus im Beisein von Mutter Birgit und Schwester Larissa Schäfer, ihrer erwachsenen Freundin Ewa Bochynek und den genannten Stiftungsvorständen zur Übergabe der 20 Euro. „Das ist viel Geld“, konstatierte Vorsitzender Ralf Claßen, „besonders dann, wenn man es in Relation zu Paulinas »Einkommen« setzt. Eine tolle Geste!“

Bei fünf Euro Taschengeld pro Monat sind 20 Euro eine Menge: Dankbar nahm Ralf Claßen, der Vorsitzende der gemeinnützigen Mechernich-Bürgerstiftung, einen Geldschein des Bergheimer Kommunionkindes Paulina Schäfer entgegen, rechts Mama Birgit Schäfer. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Jeder Euro zählt“, betonte Claßens Stellvertreterin, die katholische Gemeindereferentin Maria Jentgen. Dr. Michael Stöhr, evangelischer Pfarrer und Stiftungsschatzmeister, erklärte, wie Jesus seinen Freundinnen und Freundinnen am Beispiel einer armen Witwe aufgezeigt hatte, dass einige kleine Münzen aus ihrer Hand als Tempelspende in Jerusalem mehr wogen als die von Posaunenstößen begleiteten Goldspenden der Vermögenden.

Stiftungsvorsitzender Ralf Claßen zu Medienvertretern: „Wir wollen die Nachricht von Paulinas 20-Euro-Spende nicht wegen der Höhe der Summe verbreiten, sondern weil wir jeden Euro brauchen– und das gute Beispiel des Bergheimer Kommunionkindes Schule machen könnte.“

pp/Agentur ProfiPress