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Traumstart für “Jahrmarkt anno dazumal”

Traumstart für “Jahrmarkt anno dazumal”
Oft kopiert, nie erreicht: Historische Kaiserkirmes im LVR-Freilichtmuseum Kommern startete am Ostersamstag furios – und wartet noch bis einschließlich Weißen Sonntag, 1. Mai, mit 80 publikumswirksamen Attraktionen, Artisten, Karussells und Buden auf
Kommern – Ostern wie aus dem Bilderbuch. Bei der “Kaiserkirmes” auf Deutschlands vermutlich schönstem historischen Rummelplatz, dem LVR-Freilichtmuseum Kommern, herrschte einmal mehr das sprichwörtliche “Kaiserwetter”. Der seit 1995 ununterbrochen jeweils neuntägige Jahrmarkt entpuppte sich gleich zum Auftakt wieder als kraftvoller Magnet für fast 20 000 Menschen. Bei nahezu sommerlichen Temperaturen und mit mehr als 80 publikumswirksamen Attraktionen, Artisten, Karussells und Buden blieb die erhoffte Kirmesstimmung alter Tage nicht aus.
Da fehlt auch rein gar nichts: Weder Bänkelsänger, spektakuläre Stunts, Varietés, Schiffschaukel, “Knutsch”-Raupe, Oldie-Scooter, Riesenrad und eine Geisterbahn aus den währungslosen Schwarzmarktjahren, die 1947/49 mit geklauten Leisten aus einer britischen Kaserne und Besucherloren fabriziert wurde, die man in einem aufgelassenen Bergwerk demontierte und fürderhin dem Schaustellergewerbe zuführte.
Ein Autoselbstfahrer von 1950, der in Kommern seine öffentliche Wiederauferstehung feiert, steht ebenfalls für Neubeginn und Aufbruch in die Wirtschaftswunderjahre. Der Historische Jahrmarkt im LVR-Freilichtmuseum Kommern ist ein Streifzug durch die Geschichte des neuzeitlichen Schaustellergewerbes und öffentlichen Volksvergnügens.
Man kann reines Kirmesvergnügen damit verbinden, etwas über die Lebensweise der Vorfahren zu lernen. Dafür garantiert der Volkskundler Dr. Michael H. Faber, der stellvertretende Direktor des LVR-Freilichtmuseums Kommern, der Ende der siebziger Jahre selbst mit über Land zog, um für seine Doktorarbeit über die Sozialgeschichte des Schaustellergewerbes zu recherchieren.
Faber, der den Kommerner Jahrmarkt seit 17 Jahren organisiert und leitet, verfügt über sensationell gute Kontakte in die “Szene”. Diesmal hat er mehr aufgeboten denn je. Beispielsweise den “Jahrmarkt der Unmöglichkeiten”, eine Truppe aus dem spanischen Pueyo de Santa Cruz , das zauberhafte Varieté-Theater “Moulin Rouge”, das Puppentheater “SternKundt”, die “Arena der Sensationen”, den sagenhaften Laternenkletterer und Akrobaten Noah Chorny oder den Moritatensänger Peter Hunziker aus der Schweiz. Der Gaukler “Gilbert”, eine Institution aus der Szene der Straßenkünstler vor dem Pariser “Centre Pompidou”, gehört zum Standardprogramm der Jahrhundertkirmes.
Wie es sich für eine richtige historische Kirmes gehört, gibt es auch “Zwischenfälle”. Die Schauspieler der Gruppe “Gespielte Geschichte” mischen sich in historischen Kostümen unter die Jahrmarktbesucher und inszenieren unvermittelt lauter werdende Dialoge und handgreifliche Szenen.
Dr. Michael H. Faber: “Wir haben mit dieser Traditionsveranstaltung mittlerweile den größten Rummel seiner Art in ganz Deutschland, das zieht natürlich an.” Der Jahrmarkt “anno dazumal” ist bis einschließlich 1. Mai täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Manfred Lang

26.04.2011