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Stadt empfing zum 35. Mal die Tollitäten

Auch Freunde aus dem polnischen Städtchen Skarszewy feierten mit in der Aula der St.-Barbara-Schule

Gruppenbild mit allen Tollitäten und den Bürgermeistern Dariusz Skalski (Mitte) und Dr. Hans-Peter Schick (2.v.r.), hier im Arm von Halina Skalski aus dem polnischen Skarszewy. Foto: Hermann-Josef Schlimper/FMK/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Kölsch, flotte Big-Band-Klänge, tolle Tanzgarden, gutgelaunte Karnevalisten und Gäste aus dem westpreußischen Schöneck, dem heute polnischen Skarszewy, prägten am Freitag den 35. Tollitätenempfang der Stadt Mechernich. Er wurde schwungvoll eröffnet von der Big Band der Prinzengarde unter der Leitung von Christian Wassong. Das Ensemble feiert in dieser Session sein 30jähriges Bestehen.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick begrüßte seine Gäste aus den Karnevalsgesellschaften des Stadtgebietes, insbesondere die Prinzessinnen, Bauern und Jungfrauen, aber auch die Tanzgardisten und Gardistinnen sowie die Freunde aus Polen, die teilweise zum ersten Mal rheinischen Karneval miterlebten. Teresa Swieca, die Vorsitzende der in Mechernich und Skarszewy stark vertretenen Communio in Christo in Skarszewy, war schon öfter in Deutschland und konnte sogar das unverwüstliche „Drink doch eine mit“ der Bläck Fööss auf Platt mitsingen.

Jubiläum feiert in der aktuellen Session aber nicht nur die Big Band der von Generalissimo Heinz „Addy“ Sechtem kommandierten Prinzengarde Mechernich (PGM), die IG Roggendorfer Karneval wird sogar ein halbes Jahrhundert alt und stellt standesgemäß mit Prinzessin Isis I. (Hoscheid) das Narrenoberhaupt von Mechernich. Auch die Kommerner Greesberger feiern Jubiläum, und zwar ein närrisches. Die von Präsident Beppo Wassong angeführten Greesberger werden sechsmal elf Jahre alt. 

Und im Jubiläumsjahr haben die Kommerner tatsächlich den Ehrgeiz gehabt, ein Dreigestirn auf die Beine zu stellen, das noch keine 66 Jahre alt ist. Es handelt sich dabei um Prinz Sabrina I. (24), Bauer Marina (17) und Jungfrau Vanessa (19). Es ist das dritte Damen-Dreigestirn in der Geschichte der Kommerner Greesberger.

 Prinz Sabrina ist die Freundin von Vorjahresprinz  Björn I. Zu vorgerückter Stunde vertauschten Bauer Marina und Jungfrau Vanessa geschwind ihr festliches Ornat mit sportlichem Sternen-Outfit und brachten als Mitglieder der Aktiven Garde eine temperamentvoll-choreografierte Tanzversion des Langnese-Hits „Can´t beat the feeling“ auf die Mechernicher Bühne.

Frauenpower war zuvor auch beim Vussemer Dreigestirn angesagt. Das Motto von Prinz Silke I., Jungfrau Maritta und Bauer Marika für die diesjährige Session lautete: „Drei Wiever weld on jeck, han et Hätz am räächte Fleck“.

Die zweiten Geburtstagskinder des Abends fanden sich in den Reihen der IG Roggendorfer Karneval, die auf ein halbes Jahrhundert jeckes Treiben in der „Mechernicher Vorstadt“ zurückblicken können. Aus Anlass ihres runden Jubiläums stellen sie heuer mit Regentin Isis I. (Hoscheid) die offizielle Tollität des Mechernicher Zentralortes.

Die Roggendorfer Narren haben sich für diese Gelegenheit etwas ganz Besonderes einfallen lassen und eine traditionsreiche, zwischenzeitlich allerdings beinahe in Vergessenheit geratene Figur im Rheinischen Karneval wieder neu belebt: den „Bellejeck“, der beispielsweise in historischen Kölner Schriften schon um das Jahr 1820 Erwähnung findet und der mit seiner wertigen „Belle“ (Schelle) traditionell den Straßenkarneval verkündete.

Er war Fastnachtsnarr der Kölner Bauernbänke, Pritschenmeister und Reimsprecher in Personalunion und als „Hanswoosch“ der Vorgänger von „Held Karneval“, dem späteren Prinz Karneval. Gewandet in ein Narrenkleid aus Schellen und dekoriert mit einer Narrenkappe in der Art des Till Eulenspiegel“ begleitet Vater Heinrich seine Tochter Prinzessin Isis von nun an durch die Session und verteilte auch am Freitagabend fröhlich glöckchenklingelnd den Roggendorfer Sessions-Orden an Moderator Lang und Stadt-Oberhaupt Dr. Hans-Peter Schick.

Sichtlich Freude am bunten karnevalistischen Treiben in Mechernich hatten auch die polnischen Gäste um Schicks bürgermeisterlichen Amtskollegen Darius Skalski aus dem ehedem westpreußischen Schöneck, dem heutigen Skarszewy im Norden Polens. Zu Ehren aller Mechernicher Tollitäten wirbelten Solomariechen, die Mechernicher Showtanzgruppe „x-ited“, die Große Tanzgarde des „Festausschuss Mechernicher Karneval“, die Tanzgarde des KV Vussem und die „Flügge Pöppche“ der KG Feytaler Jecken Eiserfey 1966 durch den Saal.

Das dritte Geburtstagskind im Bunde – die nunmehr 30 Jahre alte  Big Band der Prinzengarde Mechernich – überbrückte die Wartezeit zwischen den Aufmärschen in flott-beschwingter Manier und forderte musikalisch vehement, aber vergebens „sechs bis acht Stunden Schlaf“. Doch bis dahin sollte es noch eine ganze Weile dauern.

Am Ende einer mehr als dreistündigen Veranstaltung hatten die Weyerer Blöömche dann sogar noch eine „Weltpremiere“ in petto: „Das flammneue, von Peter Züll und Michael Barthsch komponierte Weyerer Blömche-Leed“. Und da die Stadt Mechernich „immer noch das beste Dreigestirn von allen hat“, wie „Blömche“-Vorsitzender Björn Wassong frohlockte, bat er Bürgermeister Schick, den Ersten Beigeordneten Thomas Hambach und Kämmerer Ralf Claßen zum großen Schlussakkord auf die Bühne.

Flugs waren roten, gelben und grünen Pappnasen aufgesetzt, die Textblätter kursorisch studiert und gemeinsam schmetterte man im Sinne des diesjährigen Weyerer Sessionsmottos: „In Weyer wenn de Sonn op jeht, singt jede jetzt dat Blömche-Leed“.

Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress