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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Rotkreuzler und Malteser besichtigten Bunkeranlage

Helfer Heribert Gerstenmeyer aus Mechernich organisierte Bunkerführung im ehemaligen Ausweichsitz der NRW-Landesregierung – Harald und Claus Röhling gaben spannenden Einblick in den geheimen Atomschutzbunker

Kall-Urft – Die ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes aus Kall und der Malteser aus verschiedenen Ortsgliederungen sind normalerweise im uneigennützigen Hilfseinsatz für andere da. Doch jetzt gönnten sich die beiden Hilfsorganisationen einen freien Nachmittag für sich. Sie besuchten gemeinsam den ehemaligen Ausweichsitz Nordrhein-Westfalen.

Organisator Heribert Gerstenmeyer (l.) und Ulli Weigel von der Wasserwacht Kall trotzten dem dichten Schneefall bei der Anmeldung zur Bunkerführung. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Organisator Heribert Gerstenmeyer (l.) und Ulli Weigel von der Wasserwacht Kall trotzten dem dichten Schneefall bei der Anmeldung zur Bunkerführung. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Auf Vorschlag und Initiative von Heribert Gerstenmeyer traf man sich zunächst am Parkplatz hinter Urft und wanderte gemeinsam durch den frisch verschneiten Eifelwald zum Bunkereingang, der sich – getarnt in einer Doppelgarage eines privaten Wohnhauses – am Ortsrand von Urft befindet. In den beiden Führungen durch den 1962 gebauten geheimen Atombunker in Urft erläuterten die heutigen privaten Betreiber, Harald und Claus Röhling, in eindrucksvoller Weise, wie zu Zeiten des Kalten Krieges die Landesregierung, der Ministerpräsident und 200 Experten bei einem Atomkrieg darin Schutz gefunden und die Regierungsgeschäfte weitergeführt hätten.

Warten im dichten Schneetreiben auf die zweite Führung vor dem Bunkereingang. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Warten im dichten Schneetreiben auf die zweite Führung vor dem Bunkereingang. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Diese Funktion des heute noch in seinem Ursprungszustand erhaltenen Bunkers wurde bis 1993 gegenüber der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften stets geheim gehalten und mit dem Namen „Warnamt Eifel“ verschleiert. In dem unter strengster Geheimhaltung gebauten und sorgfältig getarnten Bunker wurde alle zwei Jahre der 3. Weltkrieg geübt.

Die Helfer des DRK-Ortsvereins Kall bei der Ankunft auf dem Parkplatz an der L22. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die Helfer des DRK-Ortsvereins Kall bei der Ankunft auf dem Parkplatz an der L22. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Die Mitglieder der beiden Hilfsorganisationen bestaunten den vollkommen autarken Bunker, der unter anderem über eine eigene Stromversorgung, einen Tiefbrunnen, eine Entgiftungseinrichtung, Funkanlagen, eine Krankenstation und ein Rundfunkstudio verfügt. Nachdem der Bunker 1993 aufgegeben wurde, waren die Einrichtungen nicht ausgebaut worden und sind so auch heute noch zum großen Teil funktionstüchtig und zu besichtigen.

Imbiss im Schnee: Karin Ermert und Margret Wagner versorgten die Teilnehmer unter erschwerten Bedingungen mit Kaffee, Kuchen und Erbsensuppe. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Imbiss im Schnee: Karin Ermert und Margret Wagner versorgten die Teilnehmer unter erschwerten Bedingungen mit Kaffee, Kuchen und Erbsensuppe. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Nach den zahlreichen Informationen der zweieinhalbstündigen Führung lud Organisator Gerstenmeyer alle Teilnehmer noch zu Kaffee und Kuchen ein. Bei leichtem Schneegestöber erfreute sich so mancher Besucher auch über eine wärmende Erbsensuppe, denn die Temperaturen waren draußen noch ein wenig niedriger als im Bunker.

Die Ausflügler lauschen hier Claus Röhling (l.), einem der beiden privaten Betreiber des Atomschutzbunkers in Urft, der während des Kalten Krieges als Ausweichsitz für die Landesregierung NRW gedient hätte. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die Ausflügler lauschen hier Claus Röhling (l.), einem der beiden privaten Betreiber des Atomschutzbunkers in Urft, der während des Kalten Krieges als Ausweichsitz für die Landesregierung NRW gedient hätte. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

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