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Partnerschaft besiegelt

In einer historischen Ratssitzung entschied sich der Mechernicher Stadtrat am Dienstagabend gleichzeitig mit der bevorstehenden „Goldhochzeit“ zwischen Mechernich und dem südfranzösischen Nyons eine weitere offizielle Städtefreundschaft mit dem polnischen Städtchen Skarszewy einzugehen – Erste Kontakte kamen über die in beiden Kommunen aktive Communio in Christo zustande

Mechernich/Skarszewy – In einer historischen Abstimmung sprach sich der Stadtrat von Mechernich am Dienstagabend für das Eingehen einer offiziellen Städtepartnerschaft mit der polnischen Kleinstadt Skarszewy, 40 Kilometer südöstlich von Danzig, aus. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte, es solle keine „Partnerschaft der Bürgermeister und Offiziellen“ allein werden, sondern ein Zusammengehen und Zusammengehören der Bürger auf vielen Ebenen.

Erste Schüleraustausche haben bereits stattgefunden, so Heinz Wolfgarten, der Rektor der Hauptschule Mechernich und Vorstandsmitglied im Freundeskreis Skarszewy. Ende Juni soll die Städtepartnerschaft im früheren pommerschen Schöneck offiziell besiegelt werden. Dabei sollen auch Mechernicher Musiker aufspielen und Vereinsvertreter mitfahren. Im kommenden Jahr sind weitere Jugendfahrten von Kirchen, Schulen und Vereinen geplant.

Günther Schulz, der Vorsitzende des Mechernicher Freundeskreises Skarszewy, stellte die künftige Partnerstadt dem Stadtrat vor. In seinem detailreichen Vortrag erläuterte er auch, dass es im früheren pommerschen Schöneck 350 freiwillige Feuerwehrleute gibt – Männer wie Frauen. Auch die Vereinsstruktur und die kirchlichen Befindlichkeiten sind vergleichbar. So gebe es in Skarszewy unter anderem Caritas, Pfadfinder, Pfarrvereine der Blutspender und einen katholischen Jugendverein. Vor allem aber gebe es einen polnischen Ableger der in Mechernich gegründeten Communio in Christo. Dieser Umstand und das hohe gesellschaftliche Ansehen, das die Communio in Christo in Polen genießt, trugen mit dazu bei, dass die Stadt Skarszewy schon seit vielen Jahren für eine Städtepartnerschaft warb. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Günther Schulz, der Vorsitzende des Mechernicher Freundeskreises Skarszewy, stellte die künftige Partnerstadt dem Stadtrat vor. In seinem detailreichen Vortrag erläuterte er auch, dass es im früheren pommerschen Schöneck 350 freiwillige Feuerwehrleute gibt – Männer wie Frauen. Auch die Vereinsstruktur und die kirchlichen Befindlichkeiten sind vergleichbar. So gebe es in Skarszewy unter anderem Caritas, Pfadfinder, Pfarrvereine der Blutspender und einen katholischen Jugendverein. Vor allem aber gebe es einen polnischen Ableger der in Mechernich gegründeten Communio in Christo. Dieser Umstand und das hohe gesellschaftliche Ansehen, das die Communio in Christo in Polen genießt, trugen mit dazu bei, dass die Stadt Skarszewy schon seit vielen Jahren für eine Städtepartnerschaft warb. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Sozialwerk in Deutschland, Verein Communio in Skarszewy

Zustande gekommen ist die Städtefreundschaft zwischen Polen und Deutschen durch die in beiden Kommunen tätige Communio in Christo. Sie unterhält in Mechernich neben dem Kloster ein umfangreiches Sozialwerk mit der Langzeitpflegeeinrichtung für schwerstpflegebedürftige Menschen und das Sterbehospiz „Stella Maris“ sowie in Blankenheim die Seniorenpflegeeinrichtung „Haus Effata“. In Skarszewy leitet Teresa Swieca, die Vorsitzende der Communio in Christo, das große städtische Gesundheitszentrum.

Mehrere Besuche in Mechernich waren dem ersten Gegenbesuch der Eifeler im Oktober 2012 in der knapp 15.000 Einwohner zählenden und über 19 Dörfer und Ortschaften verfügenden künftigen polnischen Partnerstadt voraufgegangen. Die Gastfreundschaft, die die Mechernicher dabei erfuhren, war überwältigend.

Die Mechernicher Delegation im Oktober 2012 vor dem von Teresa Swieca, der Vorsitzenden des Vereins Communio in Christo in Skarszewy, geleiteten Gesundheitszentrum der Stadt. Nicht weniger als 10.000 Patienten werden dort jährlich ärztlich untersucht, therapiert und von medizinischem Fachpersonal begleitet. Fünf Internisten, außerdem je ein Dermatologe, Kinderarzt, HNO-Arzt, Gynäkologe, Zahnarzt, Neurologe und Logopäde tun zeitweise in dem von der Krankenschwester Teresa Swieca geleiteten kommunalen Zentrum Dienst. Es wurde mit EU-Mitteln erweitert und modernisiert. Das Zentrum verfügt über 25 feste medizinische Kräfte, hinzu kommen vier Verwaltungsmitarbeiterinnen. Es ist im Gegensatz zum Sozialwerk in Mechernich und Blankenheim keine Einrichtung der Communio in Christo selbst, sondern der Stadt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Die Mechernicher Delegation im Oktober 2012 vor dem von Teresa Swieca, der Vorsitzenden des Vereins Communio in Christo in Skarszewy, geleiteten Gesundheitszentrum der Stadt. Nicht weniger als 10.000 Patienten werden dort jährlich ärztlich untersucht, therapiert und von medizinischem Fachpersonal begleitet. Fünf Internisten, außerdem je ein Dermatologe, Kinderarzt, HNO-Arzt, Gynäkologe, Zahnarzt, Neurologe und Logopäde tun zeitweise in dem von der Krankenschwester Teresa Swieca geleiteten kommunalen Zentrum Dienst. Es wurde mit EU-Mitteln erweitert und modernisiert. Das Zentrum verfügt über 25 feste medizinische Kräfte, hinzu kommen vier Verwaltungsmitarbeiterinnen. Es ist im Gegensatz zum Sozialwerk in Mechernich und Blankenheim keine Einrichtung der Communio in Christo selbst, sondern der Stadt. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Daran änderte sich auch nichts, als der aktuelle Bürgermeister Jacek Pauli seinen Vorgänger Dr. Darius Skalski ablöste, der mit seinem Mechernicher Kollegen Dr. Hans-Peter Schick, dem früheren Vizebürgermeister Robert Ohlerth, dem Freundeskreisvorsitzenden Günther Schulz und Communio-Geschäftsführer Norbert Arnold zu Baumeistern dieser europäischen Kommunalliaison wurden. Jacek und seine Administration demonstrierten ihre Verbundenheit mit Mechernich zuletzt beim 40jährigen Städtejubiläum am Bleiberg Anfang Oktober 2015.

„Früher zu Erzfeinden erzogen, heute enge Freunde“

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick erinnerte am Dienstag in der historisch zu nennenden Ratssitzung an das Eingehen der Städtepartnerschaft mit dem südfranzösischen Nyons vor nahezu 50 Jahren: „Deutsche und Franzosen waren über Jahrhunderte zu Erzfeinden erzogen und gemacht worden, jetzt sind wir enge Freunde.“

Mechernicher und Bürger aus Skarszewy stellen sich gemeinsam zum Gruppenbild vor das Denkmal der früheren Danziger Leninwerft, wo die Gewerkschaft Solidarnocz um den Arbeiterführer Lech Walesa das Schlusskapitel der kommunistischen Diktaturen Osteuropas und des Kalten Krieges zu schreiben begann. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Mechernicher und Bürger aus Skarszewy stellen sich gemeinsam zum Gruppenbild vor das Denkmal der früheren Danziger Leninwerft, wo die Gewerkschaft Solidarnocz um den Arbeiterführer Lech Walesa das Schlusskapitel der kommunistischen Diktaturen Osteuropas und des Kalten Krieges zu schreiben begann. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Diese Entwicklung wünsche er sich auch für die Beziehungen zu Polen, so Schick: „Wenn man bedenkt, wie seit dem Wiener Kongress in Europa mit den Polen umgesprungen worden ist, dann ist es wichtig, dass man ihnen heute Partner und Freund ist.“ Das sei auch das beste Korrektiv gegen politische Übertreibungen, wie sie zur Zeit in Warschau zu beobachten seien. In diese Kerbe hieb auch der grüne Ratsherr Peter von Wilcken, aber mit dem ausdrücklichen Zusatz, wie sehr er die Freundschaft mit Skarszewy dennoch begrüßt: „Vielleicht können wir ja ein wenig Anschauungsunterricht in europäischer liberaler Demokratie geben.“

Egbert Kramp (SPD) war auch Feuer und Flamme für die neue Partnerschaft, kritisierte aber, dass vor dem Stadtrat nicht auch der städtische Kulturausschuss um seine Meinung gefragt worden war. Später räumte er ein, das einstimmige Votum des Rates und das engagierte Plädoyer des Bürgermeisters hätten dieses Defizit wieder ausgeglichen.

Norbert Arnold, der Geschäftsführer des Sozialwerks, und Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Generalobere des Ordens Communio in Christo, freuten sich sehr über das einstimmige „Ja“ des Mechernicher Stadtrates zur amtlichen Besiegelung der Freundschaft zwischen Mechernich und Skarszewy.

Alle Arme gingen hoch, als Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick am Dienstagabend kurz vor 19 Uhr über das Eingehen einer offiziellen Städtepartnerschaft Mechernichs mit dem polnischen Städtchen Skarszewy, 40 Kilometer südlich von Danzig, abstimmen ließ. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Alle Arme gingen hoch, als Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick am Dienstagabend kurz vor 19 Uhr über das Eingehen einer offiziellen Städtepartnerschaft Mechernichs mit dem polnischen Städtchen Skarszewy, 40 Kilometer südlich von Danzig, abstimmen ließ. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Arnold: „Wir sind froh und glücklich, dass wir den Anfang machen durften und dass immer mehr Menschen den Impuls aufgegriffen haben.“ Generalsuperior Haus: „Ich würde gerne mit zur offiziellen Verschwisterungsfeier fahren, bin aber dazu aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage. Ich bin in Gedanken bei diesem Städtebund und bleibe den Menschen in beiden Kommunen im Gebet eng verbunden.“

pp/Agentur ProfiPress