Nistkästen für den Kurpark
Bewohner des Wohn- und Betreuungsverbundes Haus Sonne haben Nistkästen für den Bad Münstereifeler Kurpark gebaut – Häuschen pünktlich zur Brutsaison aufgehängt – Bürger können Patenschaften übernehmen
Bad Münstereifel – Meisen, Stare, Feldsperlinge und einige andere Vogelarten finden jetzt im Bad Münstereifeler Kurpark ein neues Zuhause für die Brutzeit. Die Bewohner des Wohn- und Betreuungsverbundes Haus Sonne mit sozialtherapeutischen Heimen in Bad Münstereifel und Schönau haben in der Arbeitstherapie Nistkästen gebaut, die sie jetzt im Kurpark an den Bäumen aufgehängt haben.
Die Patenschaft über die Nistmöglichkeiten übernehmen in diesem Jahr Haus Sonne-Mitarbeiter. Gegen einen kleinen Obolus wird zum einen der Name des Paten auf dem Nistkasten angebracht, zum anderen übernehmen die Bewohner des Wohn- und Betreuungsverbundes die weitere Pflege. Nach der Brutsaison müssen die Nistkästen nämlich im Spätsommer gereinigt werden, um alte Nester mit Flöhen und Milben zu entfernen und die Kästen für das nächste Frühjahr oder sogar für ein paar Wintergäste wie den Siebenschläfer bereit zu machen.
Schöne Arbeit bei schlechtem Wetter
Jetzt wurden die Nistkästen aber erstmal für die diesjährige Brutsaison im Kurpark aufgehängt. Mit dabei waren die Haus Sonne-Bewohner, von denen jeder eines der Häuschen selbst gebaut hatte. „Das hat Spaß gemacht, so etwas habe ich vorher noch nie gebaut“, erzählte Rudolf Plewnia. Für die Nistkästen musste zunächst Fichtenholz zugeschnitten und anschließend die Teile zusammengeschraubt werden. „Am schwierigsten war das Bohren“, erinnerte sich Benjamin Brünagel, denn die Löcher müssen je nach Vogelart einen ganz bestimmten Durchmesser besitzen.
Schon im Dezember hatten insgesamt 14 Bewohner damit begonnen, im Rahmen der Arbeitstherapie die Nistkästen zu bauen. „Bei schlechtem Wetter ist das eine schöne Arbeit“, sagte Arbeitstherapeut Volker Nietmann, denn bei schönem Wetter gibt es für das Team mit der Pflege der Außenanlagen des Wohn- und Betreuungsverbundes genug zu tun.
Beitrag zur Integration in den Sozialraum
Dass die Nistkästen jetzt mit Genehmigung der Stadt im Kurpark aufgehängt werden durften, hat noch einen weiteren positiven Effekt. „Es ist wichtig für die Inklusion unserer Bewohner und Bewohnerinnen, dass sie ihren Sozialraum mitgestalten können und erfahren, dass ihre Arbeit gesehen und wertgeschätzt wird“, erklärte Eberhard Kremer, Geschäftsführer im Wohn- und Betreuungsverbund Haus Sonne. Gleichzeitig wolle man sich regional engagieren und Interesse für die Arbeit der Bewohner wecken. „Schön, wenn wir uns gleichzeitig für Natur und Umwelt einsetzen können“, freute sich Arbeitstherapeut Volker Nietmann.
Da die Nachfrage nach den Nistkästen auch bei privaten Garten- und Vogelfreunden schon so groß war, sollen im kommenden Winter wieder neue Häuschen gebaut werden. Interessenten können sich telefonisch unter 02253/92310 bei der Verwaltung des Wohn- und Betreuungsverbundes melden und sich einen der Kästen für das kommende Jahr reservieren. Dabei dürfen sie auch individuelle Gestaltungswünsche äußern, beispielsweise zur Farbgebung. Gegen einen Obolus können entweder einjährige Patenschaften übernommen oder die Nistkästen für den eigenen Garten gekauft werden.
pp/Agentur ProfiPress